BHW Bausparvertrag kündigen, Abschlussgebühr noch nicht bezahlt?
Huhu,
also für das was jetzt kommt schäme ich mich wirklich.
Als ich klein war wurde für mich bei BHW ein Bausparkonto angelegt und regelmäßig eingezahlt. Zu meinem 18ten Geburtstag durfte ich mir damit dann meinen Führerschein bezahlen. Übrig blieben auf dem Konto ein paar 100 Euro.
Das Konto habe ich seitdem nie wieder wirklich genutzt.
Nun habe ich mir ein Auto gekauft und dafür 100 Euro von diesem Konto abgehoben. Ich kenne mich mit Bausparverträgen nicht aus, was vermutlich mein erster Fehler war. Danach wollte ich wieder Geld drauf zahlen und das Konto dafür nutzen mein Geld anzulagern und ab und zu (falls das Auto mal in die Werkstatt muss oder so) mal etwas Geld abzuheben.
Als ich das mit meiner Beraterin absprechen wollte, meine sie das könne man machen aber es wäre sinnvoll, weil dieser Vertrag sehr alt ist und es nun bessere Konditionen gäbe einen neuen Vertrag aufzusetzen.
Also traf ich mich mit ihr zu einem persönlichen Gespräch. Sie fragte wozu ich den Vertrag bräuchte und ich erklärte ihr das ich eben ein bisschen Geld auf die Seite legen wollte um mögliche Werkstättenkosten zu begleichen. Sie meinte das wäre mit diesem Vertrag überhaupt kein Problem.
Der Vertrag den ich jetzt habe hat eine Vertragssumme von 100.000 Euro. Sie meinte wie toll das alles wäre und ich habe ihr geglaubt das das das richtige ist. Da ich davon eben nicht so viel verstehe, habe ich bestimmt 4 mal nachgefragt ob das dann wie bei meinem alten Vertrag geht das wenn ich Geld brauche davon abheben könnte. Und sie hat mir versichert das das ginge.
Ich studiere noch und bekomme nur Bafög. Weshalb ich immer nur so 100 Euro im Monat auf die Seite legen wollte. Das funktioniert auch prima, denn ich kann jeden Monat ändern wie viel ich einzahlen möchte.
Nun musste mein Auto in die Werkstatt und ich wollte auf das Geld zugreifen, sind jetzt 500 Euro die ich eingezahlt habe. Da ist mir erstmal aufgefallen dass es eine Abschlussgebühr von 1800 Euro gibt. Wovon sie mir gar nichts gesagt hatte und ich mich auch nicht weiter informiert habe (wie gesagt ich schäme mich ganz schön). Als ich gefragt habe ob ich Geld abheben könnte, meinte sie eben das es derzeit noch nicht gehe, weil ich diese Abschlussgebühr noch nicht ausgeglichen habe. Jetzt bin ich -1300 Euro im Minus und weiß nicht wie ich das Geld aufbringen soll bzw. durch den nächsten Monat kommen soll.
Ich weiß überhaupt nicht was ich jetzt tun soll. Am liebsten würde ich diesen ganzen Vertrag einfach nur in die Tonne hauen. Aber falls ich jetzt kündige müsste ich den negative Kontostand bestimmt ausgleichen und das kann ich nicht.
Habt ihr Tipps für mich? Oder was würdet ihr in meiner Situation tun?
Ich weiß das ich das nicht hätte tun sollen und das das ganz schön dumm war.
Viele Grüße
3 Antworten
Hallo,
bei einem Bausparvertrag kann man nie Geld abheben, man kann nur kündigen oder ihn in die Zuteilung führen sofern die Bewertungszahl gegeben ist.
Hier in diesem Fall würde ich sofort den Einzug stoppen und den Vertrag ins leere laufen lassen. Dieser wird dann irgendwann wegen nicht Einlösung der Abschlussgebühr aufgelöst. Die 500 Euro waren dann "Lehrgeld".
Was man aber immer probieren kann, ist ein Brief zu schreiben an die BHW und um Rückabwicklung zu bitten wegen Falschberatung und dabei dezent mit der Verbraucherzentrale zu winken. Evtl. besteht dann eine Option der Rückabwicklung.
Eine andere Möglichkeit ist noch der Ombudsmann für Bausparen, auch diesen könnte man kontaktieren.
Viel Erfolg
Wann hast Du denn den Vertrag abgeschlossen? Bist Du noch in der Widerrufsfrist. Falls ja, sofort widerrufen!
Hast Du ein Beratungsprotokoll erhalten (ist seit Jahren eigentlich Pflicht) und ist dort festgehalten, daß Du den Vertrag eigentlich wie ein Girokonto nutzen wolltest (Bezahlung von Werkstattrechnungen). Wenn das im Beratungsprotokoll festgehalten ist, hast Du gute Changen den Vertrag auch wegen arglistige Täuschung rückabzuwickeln.
In der Regel musst Du die noch offene Abschlussgebühr nicht nachzahlen. Das habe ich bei BSV noch nie gehört. Es gab auch mal eine Gesetzt, daß Vertragsgebühren nicht sofort belastet werden dürfen, sondern auf mindestens 5 Jahre zu verteilen sind. Bin mir aber nicht sicher, ob das nur Kapitalversicherungen oder auch BSV betraf. Erkundige dich mal bei der Verbraucherzentrale. Falls die BSV auch aufteilen müssen, wäre bei sofortige Kündigung nur 1/5 der Abschlussgebühr verloren.
Im übrigen musst Du Dich nicht schämen, dies ist ein Part der eher der BS-Beraterin zusteht. Unglaublich, jemanden der nur Werkstattrechnungen zahlen will, einen 100K-Vertrag anzudrehen. Das ist eigentlich schon Betrug.
Hallo Jella95,
erst einmal finde ich nicht, dass man Du dich damit hättest auskennen müssen. Du hast geschrieben, dass Du nichts von Abschlussgebühr gewusst hast. Steht die nicht im Vertrag?
Ich würde bei der Bausparkasse anrufen und mich erkundigen, wie Du verfahren sollst. Zu dem es mich wundert, dass Dir gesagt worden ist, du könntest jeder Zeit vom Vertrag Geld abgehen.
Hoffe Du kannst es klären.