Bei welcher Bank kann man ein Minderjährigenkonto (unter 7 Jahre) eröffnen das gleichzeitig Überweisungen erlaubt?
Alle von mir kontaktierten Banken bieten nur Konten mit Referenzkonto der Eltern an. Wir haben ein Depot bei Degiro eröffnet und benötigen zur Legitimation ein Konto dass auf unseren Sohn läuft. Von diesem Konto muss dann ein Betrag zu Degiro überwiesen werden. Kennt sich da jemand aus?
8 Antworten
Interessant, was manche Mitglieder hier verlauten lassen. Am wertvollsten sind jedoch in der Tat die Beiträge von Libertad4711.
Dass das Kindergeld eben nicht zum Unterhalt des Kindes verwendet werden muss und stattdessen im Sinne des Kindes und für eben dieses eingesetzt wird, ist absolut ehrenwert. In sehr vielen Fällen ist dies aufgrund beengter finanzieller Verhältnisse trauriger Weise nicht möglich oder das überschüssige Geld wird stattdessen für Nichtigkeiten verkonsumiert.
Bei der Anlage in Aktien handelt es sich denn auch nicht um Spekulationsgeschäfte, vielmehr ist der Anlagezweck "Vermögensaufbau" (des Kindes!) angesprochen.
Eine Geldwäscheverdachtsmeldung durch das Kreditinstitut kann übrigens u.a. dann erfolgen, wenn begründet angenommen werden kann, dass Geld für fremde Rechnung angelegt wird, ohne dass dies offengelegt wird. Darum handelt es sich hier aber nicht. Durch entsprechende Angaben in den Verwendungszwecken i.V.m. dem Empfängerkontonamen lässt sich das auch ganz einfach untermauern.
Auch geht es bei dem sog. Referenzkonto nicht - wie von einigen hier vermutet - um den Nachweis einer "Referenz" i.S.v. Zuverlässigkeit/Bonität des Kontoinhabers o.ä. Vielmehr handelt es sich dabei synonym bezeichnet um ein Verrechnungskonto. Dieses ist bei den meisten örtlichen Banken und Sparkassen für Minderjährige kostenlos.
Unabhängig davon wird die Konto eröffnende Bank/Sparkasse natürlich ein Interesse daran haben, dass das Vermögen bzw. wenigstens ein Teil davon (z.B. bei einer angeschlossenen Fondsgesellschaft - bis auf Ausgabeaufschlag oder Verwaltungsgebühr für Minderjährige in aller Regel keine Gebühren oder auf einem Sparbuch etc.) beim eigenen Institut aufgebaut wird ("geben und nehmen" - Abschluss + kostenfreie Kontoführung; SRY wg. der Moralpredigt :P). Die Reaktion, die du von den bisher angefragten Kreditinstituten erhalten hast, ist zudem sehr wahrscheinlich deshalb so restriktiv, weil in der Tat leider immer wieder Eltern das kostenfreie Girokonto ihrer Kinder für eigene Zahlungsverkehrszwecke missbrauchen, wo dann eben die erwähnte Geldwäscheverdachtsmeldung eine Folge sein kann. Hier würde ich an deiner Stelle ggf. offen damit umgehen und sagen, dass das nicht der beabsichtigte Zweck ist.
Sowas nennt sich doch Sparkonto oder verstehe ich etwas falsch?
Wieso ein 7 Jähriger Überweisungen tätigen muss, ist mir allerdings ein Rätsel und für mich riecht dies etwas nach Betrug.
Wobei Banken auf solche Überweisungen besonders achten und unter Umständen gemäß dem Geldwäschegesetz Meldung machen.
Ja, aber nicht in einer solchen Konstellation. Paypal macht das ja genauso wie Degiro. Wenn Du dort ein Konto angibst, überweisen die Dir 1 Cent, im Betreff steht ein Code, den du dann online eingeben musst, damit ist das Konto verifiziert. Alternativen zu diesem Verfahren sind Überweisungen, deren Höhe dem Empfänger vorab unbekannt ist (die aber auch nur wenige Cent ausmachen); die Verifikation des Kontos erfolgt dann durch die Rücküberweisung desselben Betrags, den man natürlich nur kennt, wenn man den Zahlungseingang sieht. Das ist kein völlig unübliches Verfahren.
Danke Libertad4711, genau so sieht's aus. Sie scheinen einer der wenigen zu sein die sich hier ein wenig auskennen.
Danke, bei Degiro hätte ich allerdings aus anderen Gründen Bauchschmerzen. Denen fehlt die Banklizenz und somit die Einlagensicherung. ist bei Wertpapieranlagen zwar nicht ganz so entscheidend, aber da würde mich dann der Gerichtsstand Niederlande stören. Würde dann eher z.B. auf das Junior-Depot der Comdirect (nur als Beispiel, es gibt ähnliche Angebote von anderen Wettbewerbern) gehen; kostenfreie ETF-Sparpläne gibt es da auch.
Ja, wir haben schon ein depot bei comdirect, und auch einen Sparplan. Hier vorwiegend amerikanische Aktien + ETFs. Bei Consors dann wiederum Deutsche Aktien + ETFs. Das hat mit den Gebühren und der begrenzten Auswahl zu tun. Was die Gebühren angeht ist Degiro halt unschlagbar (wobei es hier keinen automatischen Sparplan gibt). Einlagensicherung macht mir bei Wertpapieren nicht so viel Kopfzerbrechen, eher die Wertpapierverleihung bei Degiro. Aber deshalb eben auch Streuung über 3 verschiedene Broker.
Entweder man nimmt das Referenzkonto mit in Kauf oder man wählt einen Depotanbieter, der keine Verifizierung durch Überweisen erfordert.
Das wird wohl keine Bank machen, da der Kontoinhaber nicht geschäftsfähig ist.
Ihr wollt euer Kind benutzen, um Aktiengeschäfte zu machen? Ich ruf mal eben das Jugendamt an....
Wir legen das Kindergeld für unser Kind in Aktien an. Auf einem Depot das in seinem Namen läuft und auf das er Zugang hat sobald er 18 wird. Wo ist das Problem?
Kindergeld ist für den Unterhalt bestimmt, nicht für den Vermögensaufbau.
Dann wird eben das Kindergeld für den Unterhalt verwendet und parallel die gleiche Summe für Kinder gespart. Finde es grundsätzlich gut, frühzeitig für die Kleinen zu sparen, dann ist wenigstens schon was da, wenn die größeren Ausgaben (Führerschein, erstes Auto, erste Wohnungsausstattung) auf einmal kommen und das Kind vielleicht noch gerade in der Ausbildung oder Studium ist und noch nicht viel Geld hat.
Das können die Eltern machen. Aber im Namen des Kindes spekulative Geschäfte tätigen?
Man kann ein Depot auch mit mündelsicheren Papieren führen.
Und warum bitte nicht? Ich gehe mal davon aus, dass es sich bei einer monatlichen Anlage des Kindergeldes vermutlich nicht um wildes Gezocke handelt, sondern um einen Sparplan in Aktienfonds. Und es macht absolut Sinn, dass auf den Namen des Kindes laufen zu lassen, da man damit dann den Steuerfreibetrag des Kindes ausnutzen kann.
Das ist noch nicht mal erforderlich und im aktuellen Zinsumfeld auch alles andere als sinnvoll.
Hier geht es vermutlich um einen Cent-Betrag. Degiro überweist ein paar Cent an ein angegebenes Referenzkonto, man selbst überweist den gleichen Betrag zurück und hat damit das Konto für den Zahlungsverkehr zwischen Depot und Konto autorisiert.