Bausparvertrag: zu hoch abgeschlossen, kann man den betrag senken?
in meiner ausbildung, hab ich einen bausparvertrag über 65000€ abgeschlossen. ich dachte mir für meine zukunft, spätere wohnung oder anteil für ein haus wäre es praktisch wenn ich über etwas geld verfüge. ist ja auch kein schlechter gedanke. es nervt mich nur im nachhinein das die frau die den vertrag mit mir abschloss 800€ provision bekommt. und in meiner lehre hab ich auch nur wenig eingezahlt. man die frau konnte mir echt gut was aufschwatzen - ich wollt ja gar nicht so hoch abschließen. nun ich frag mich ob ich den betrag senken kann??? oder kann ich nur kündigen? allerdings seh ich dann kein geld. bin noch unter 1%.
7 Antworten
Wenn Du noch nicht die Abschlußgebühr eingezahlt hast dann solltest Du als erstes die Zahlungen einstellen. Weil die ersten Zahlungen werden für die Abschlußgebühren verwendet.
Grundsätzlich kannst Du einen Bausparvertrag immer aufteilen und vermindern.
Die erste Frage ist : Willst Du diesen Bausparvertrag (oder einen kleineren) wirklich haben? Bringt er Dich weiter? Ich glaube nicht.
Wenn jemand zu mir kommt und sagt: "Heh, ich will in den nächsten 5 bis 10 Jahren eine Wohnung oder Haus kaufen. Konkret ist noch nichts aber es ist mein fester Wille" dann empfehle ich ihm (entgegen meinen Provisionsinteressen) einen Riesterbanksparvertrag. Die Betonung liegt auf Bank und nicht auf Bausparvertrag.
Für den Riestervertrag z.B. bei der Mainzer Volksbank (online Abschluß möglich) fallen keine Kosten an. Und so werden dort alle Zahlungen und Zulagen gut angesammelt. Und das Geld kann ich für ein selbstgenutztes Eigenheim als Eigenkapital verwenden. Steuervorteile gibt es oben drauf. Und bevor jemand denkt das ist Werbung. Ich habe keinerlei geschäftliche oder private Verbindung zu dieser Bank (außer das ich selber einen entsprechdenden Riestervertrag dort habe).
Als Rechenbeispiel: Wenn Du Deinen Höchstsatz dort einzahlst (1.946 Euro pro Jahr) dann bekommst Du 154 Euro Zulage auf den Vertrag und eine Steuererstattung von 400 bis 600 Euro. Du zahlst also nach Steuern in den ersten 10 Jahren ca. 14500 Euro ein und auf den Konto erscheinen zzgl. Zinsen 21.000 Euro. Die 6.500 Euro zahlt ist der Zuschuss des Staates zu Deinem Immobilienwunsch.
Wenn Du weiterhin eigentlich einen Bausparvertrag haben willst dann
- Stelle die Zahlungen ein
- Schreib die Bausparkasse an und erkläre, dass Du über den Tisch gezogen wurdest und nicht über die Kosten aufgeklärt wurdest
- Bitte um Herabsetzung der Bausparsumme auf wasauchimmer z.B. 30.000 Euro und Übertragung der Einzahlungen auf diesen herabgesetzten Bausparvertrag.
- Normalerweise werden sie den Bausparvertrag herabsetzen, allerdings kann es sein, dass sie alle Deine Zahlungen behalten. Aber dann hast Du noch immer einen Bausparvertrag ohne weitere Kosten.
Schreib doch mal hier wie es ausgegangen ist. Es kommen immer wieder Fragen wie diese und das wäre auch für andere interessant wie sich die Bausparkassen verhalten.
...wenn es sich um eine private bausparkasse handelt: beschwere dich bei den ombudsmännern der privaten bausparkassen...die sind bekannt dafür, dass sie in fällen von falschberatung sehr schnell, unkompliziert und vor allem kostenlos tätig werden...die erfolgsaussichten sind dabei sogar ziemlich gut ;o))
Einen Bausparvertrag über 65.000 €? Das halte ich wirklich für extrem (!) hoch! Frage bei Deiner Bausparkasse nach, ob es möglich ist, diesen Betrag herunter zu setzen. Allerdings befürchte ich dann, daß Du neue Bedingungen bekommst - und wieder neu Provision zahlen mußt! Alternativ bietet sich natürlich ein kompletter Ausstieg aus dem Bausparvertrag an. Hier wäre allerdings der Verlust ebenfalls hoch.
Willst Du später mal ein Eigenheim (Haus oder ETW) kaufen bzw. neu bauen, benötigst Du in der Regel aber einen Bausparvertrag. Von daher würde ich versuchen, die Bausparsumme herunter zu setzen.
Mann ! Wenn man (scheinbar) keine Ahnung hat... : Mit der Ermäßigung der Bausparsumme gibt es weder neue Bedingungen NOCH wird neue Provision fällig !
ja sie hat gesagt für eine eigene wohnung/haus wäre die summe ab 50000 geeignet. und noch das ab 65000 die zusätze vom staat auch höher wären oder so(weiß es nicht mehr genau wieso ich die höhere summe genommen hab)
Hallo,
wenn du in der Lehre warst, dann war das nicht in Ordnung, daß sie dir etwas aufgeschwätzt hat.
Nun, wo du vermutlich verdienst, könntest du rein theoretisch einzahlen...
Du mußt ein Gespräch mit der Bank / Sparkasse führen. Ich würde aber vorher mich bei der Verbraucherberatung erkundigen.
Nimm immer jemand mit dir, wenn du bei der Sparkasse / Bank einen Vertrag abschließen möchtest.
Unterschreibe nie sofort ! Nimm alles mit nach Hause, um alles in Ruhe durchlesen zu können. Wenn du fragen hast, schreib sie dir auf !
Viel Erfolg ! Emmy
Die Provision ist auf jeden Fall verloren, es sei denn es gibt Kulanz seitens der Bank / Bausparkasse.
Emmy
Je mehr Eigenkapital man hat desto weniger Darlehen braucht man, dem entsprechend geringer wären auch die zu zahlenden Tilgungszinsen.
Nun haben Bausparverträge meistens hundsmiserable Verzinsungen und die staatlichen Förderungen sind mikrig bzw. sehr restriktiv (Wohnungsbauprämie, Arbeitnehmersparzulage), dadurch ist es durchaus schwer Eigenkapital aufzubauen, ergo man braucht mehr Darlehen, man zahlt mehr Zinsen, schön für die Bausparkasse.
Um Kapital aufzubauen sollte man lieber anders investieren. Außerdem hat in der Lehre die Absicherung der eigenen Arbeitskraft Priorität vor der Altersvorsorge/Immobilie etc. Was nützt dir ein Bausparvertrag wenn du erwerbsgemindert oder berufsunfähig wirst und keine Kohle zum Leben hast?