Argumente gegen das Kopftuch?
Hallo, ich habe ein Problem. Und zwar möchte ich seit einem Jahr mein Kopftuch abziehen, welches ich seit meinem 11ten Lebensjahr trage und nun bin ich 18 (also seit 7 jahren). Das Problem ist, dass meine Eltern strengreligiös sind und auch keine Lust auf Lästerei haben, weil ich das Kopftuch abnehmen möchte. Zurzeit mache ich mein Abitur, welches ich voraussichtlich nächstes Jahr absolviere. Danach möchte ich Richtung Medizin studieren.
Könnte mein Kopftuch vielleicht meine zukünftige Bildung hindern? Welche Gründe könnte ich meinen Eltern sonst nennen?
8 Antworten
Welche Gründe könnte ich meinen Eltern sonst nennen?
Je nachdem wie verbohrt sie sind (hoffe das sind sie nicht), nützen alle Argumente nichts. Ich kenne eine Muslima, da könnte Allah selbst vom Himmel herabsteigen und ihr erzählen, daß das Kopftuch keine Pflicht ist.... sie würde Allah einen Lügner nennen.
Wenn du also Argumente gegen das Kopftuch suchst, dann schau mal hier rein, vielleicht findet sich etwas für dich darunter:
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Nein, das Kopftuch ist (und war nie) eine Pflicht. Erst sehr viel später haben die Fukhaha (Gesetzgeber) das Wort HIJAB zum heutigen Kopftuch umgewandelt.
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"Es ist kein Zwang im Glauben" - Koran 2:256
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"Wir gaben euch Kleidung, eure Scham zu bedecken, und zum Schmuck" - Koran 7:26
Also Kleidung zum Bedecken des Schambereichs (also kein Bedecken der Haare) - und außerdem sogar auch als Schmuck. Die Kleidung soll also zur Zierde sein - und kein Versteck.
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Zur Zeit Mohammeds wurde die Gebetswaschung gemeinsam vollzogen. Also Männer und Frauen zusammen. Der 4. Teil der Waschung sagt, das "Haupthaar befeuchten". Also trug man hier kein Kopftuch. Und die Männer waren dabei, während die Frauen ihre Haare wuschen.
Quelle: http://tavhid.de/?p=1416
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Sowohl Koran als auch Sunna besagen, daß alle Körperteile, die der rituellen Waschung zu unterziehen sind (also auch die Haare), nicht unter das Verhüllungsgebot fallen. Bestätigt wurde diese Auffassung von:
- Abu Hamid al-Ghazali 1111 n. Chr.
- Ibrahim en-Nehai 714 n. Chr.
- Tabari Tafsir 18/120.
- Imam abu yusuf 798 n. Chr.
- Imam es-serahsi 1090 n. Chr.
- Abdullah el mawsili 1285 n. Chr.
- Ibn Nudscheym 1563 n. Chr.
- Razi Tafsir 23/206.
Quelle: http://tavhid.de/?p=1416
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Nur Freie Frauen (also Höhergestellte) dürften überhaupt ein Kopftuch tragen.
Allen anderen (Unfreie, Sklaven) dürften kein Kopftuch tragen.
"Das von allen Rechtsschulen anerkannte Werk "El-Mebsut" besagt, dass der Weggefährte des Propheten und zweiter Khalif Omar ibn al Khattap sogar eine Sklavin (unfreie) schlug, weil sie ihre Haare bedeckte."
Aber selbst die Höhergestellten hatten keine Pflicht dies zu tun:
Said b. Cubeyr (gest. 713) sagte das Nichtbedecken der Haare von Freien sei nicht verboten (haram), sondern lediglich “makruh” (nicht empfehlenswert). Siehe Ahkamul Kuran – Band 3/ S. 461
Said b. Cubeyr gehörte zu den ersten 3 Generationen (Tabiun).
Quelle: http://tavhid.de/?p=1416
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Ok, kommen wir mal zu den Versen, die das Kopftuch angeblich vorschreiben:
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"...sie sollen die Augen niederschlagen, und sie sollen darauf achten, dass ihre Scham bedeckt ist, den Schmuck, den sie tragen, nicht offen zeigen, soweit er nicht sichtbar ist, ihren himār (Im Originaltext steht der Plural dieses Wortes, humur.) über den Schlitz ziehen und den Schmuck, den sie tragen, niemandem offen zeigen, außer ihrem Mann..."
Die Aufforderung des Koranverses lautet also nicht, die Frauen sollten ihren Kopf mit dem himār bedecken - sondern sie sollen den Schlitz an der Seite ihres Kleides (Altarabische Frauenkleidung) mit dem Schleiertuch (himār) bedecken, damit man dort hindurch keine aufreizenden Blicke auf ihren Busen werfen kann. Außerdem sollten sie getragenen Schmuck (Ohrringe, Armreife) und auch anderen Schmuck (wie Henna) bedecken.
Quelle: http://www.deutsche-islam-konferenz.de/DIK/DE/Magazin/SchwerpunktKopftuch/Koran/koran-node.html
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Damals sollte die Frau "ihre Keuschheit wahren und schmückende Stellen" bedecken (Koran 24:31)
Damit waren Busen und Intimbereich gemeint. Nicht aber ein Kopftuch, das war nämlich den "gewöhnlichen" Muslimen verboten. Nur Höhergestellte durften überhaupt ein Kopftuch tragen.
Wären hier die Haare hier gemeint gewesen, müßten außerdem die Männer auch ihre Bärte verhüllen, denn "der Bart ist die Schönheit des Mannes".
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Auszug aus dem Buch "Ilahi Hikmette kadin":
Verweist darauf, dass das Wort “Khimar” in vielen Koranübersetzungen als “Kopftuch” falsch übersetzt wird. Wenn im Vers 31 der Sure 24 von “gläubigen Frauen” die Rede ist, dann sind die unfreien Frauen nicht ausgeschlossen (und die durften ja gar kein Kopftuch tragen obwohl sie Muslime sind).
Quelle: Ilahi Hikmette kadin
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Es gibt unzählige Artikel und Texte mit dem Titel "Hijab nach Koran und Sunna". Tatsache ist aber, daß der Begriff Hijab (Kopftuch) im Koran gar nicht direkt mit Frauen in Verbindung gebracht wird. Es gibt sogar nur einen einzigen Vers, der überhaupt mit Hijab und bestimmten (!) Frauen zu tun hat.
["Und wenn ihr die Gattinnen des Propheten um etwas bittet, das ihr benötigt, dann tut das hinter einem hijāb hervor! Auf diese Weise bleibt ihr und euer Herz rein."]
Es ist also klar ersichtlich, daß dieser Vers nichts mit einer Kopfbedeckung zu tun hat - und auch nicht auf alle Frauen angewandt werden kann, da es sich hier nur um die Frauen des Propheten handelt. “Frauen des Propheten! Ihr seid nicht wie irgendeine von den Frauen” - Koran 33:32
Im Gegenteil: "Und wenn ihr sie um etwas bittet, dann tut dies hinter einem Hijab hervor" - sollen jetzt alle Männer, wenn sie etwas von Frauen wollen, ein Kopftuch anlegen?
Quelle: http://www.meine-islam-reform.de/index.php/artikel/fiqh/336-hijabkoran.html
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Aus demselben Grund (es galt nur für die Frauen Mohammeds) folgte zu Lebzeiten des Propheten keine andere Frau aus der Umma der Vorschrift des Hidschab. Es lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, wann der Schleier von der gesamten Umma als Brauch übernommen wurde, vermutlich jedoch erst lange nach dem Tod des Propheten.
Doch erst nach Mohammeds Tod, als männliche Schrift- und Rechtsgelehrte ihre religiöse und politische Autorität dazu benutzten, die gesellschaftliche Dominanz wiederzugewinnen, die sie im Zuge der egalitären Reformen des Propheten Eingebüßt hatten, wurde der Schleier zum Zwang und zu einer allgemein verbreiteten Sitte.
Quelle: https://antikezukunft.de/2010/08/28/die-verschleierungkopftuchder-frau-im-islam/
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Das arabische Wort "hmar" bedeutet einfach ‚Bedeckung‘. Wenn jedoch der Kopf das Ziel gewesen wäre, hätte der Ausdruck „hmar-ur-ras“ lauten müssen, was so viel wie "Bedeckung des Kopfes" bedeutet.
Das Wort "tasattur" welches die Verschleierung einer Frau bedeutet, ist im Koran nicht vorhanden. Es wurde erst später auf die Weise verwendet, wie es heute gebraucht wird.
Die Wörterbücher
- Al Mudscham ul Vasif
- Al Mundschid
- Lisan-i Arab
- Tadschul Arus
können nachgeschlagen werden. Die Konnotation von hmar im Sinne von Kopftuch ist erst viel später aufgetaucht.
Der Koran spricht von der Brust als ein Körperteil, das bedeckt werden muss, und nicht vom Kopf. Die Wörter die dem Kopftuch entsprechen, die von den Arabern getragen werden, sind mikna und nasif und nicht hmar, für welche in jedem Wörterbuch der arabischen Sprache nachgeschlagen werden kann.
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Dschilbab = irgendeine Bekleidung wie ‚Frauenhemd‘ oder ‚Kleid‘
Von diesem Wort im Koran wird oft die Vollverschleierung abgeleitet. Diese reicht von der Bedeckung der Augen bis hin zur vollständigen Körperbedeckung. Aber wäre Gottes Absicht gewesen, Frauen von Kopf bis Fuß verhüllt zu sehen, hätte Er es ausdrücklich gesagt.
Beispielsweise hat Gott jeden Bereich der Glieder ausführlich beschrieben, die während der Waschung gewaschen werden sollen.
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Der hijāb im Koran ist keinesfalls ein Kleidungsstück, sondern eine Trennwand / Vorhang. Er wird auch an anderen Stellen im Koran erwähnt:
- zwischen den Bewohnern des Paradieses und der Hölle ist ein hijāb (7, 46)
- Maria zieht sich richtung Osten zurück und verbirgt sich hinter einem hijāb (19, 16f)
- zwischen Mohammed und den Ungläubigen besteht ein trennender hijāb (17, 45 und 41, 5)
- Gott spricht zu Menschen nur hinter einem hijāb (42, 51)
Quelle: http://lynxx-blog.blogspot.de/2011/06/kopftuch-im-koran.html
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Dann gibt es da noch einen Hadith, der das auch "vorschreibt".
Abû Dawûd überliefert:
„Aischa berichtet: ‚Asmâ bint Abî Bakr erschien in freizügiger Kleidung vor dem Propheten. Dieser wendete sich von ihr ab und sprach: ‚O Asmâ! Wenn die Frau ihre Geschlechtsreife erlangt hat, dann sollte nichts von ihr zu sehen sein, außer diesem! ’ Und er zeigte auf sein Gesicht und seine Hände.“
Jetzt tut sich natürlich die Frage auf, warum "zweiter Khalif Omar ibn al Khattap sogar eine Sklavin (unfreie) schlug, weil sie ihre Haare bedeckte." (das ist von allen Rechtsschulen anerkannt). Kalif wurde er erst nach dem Tod des Propheten, also war diese "Regel" schon längst verkündet. Warum handelt der Kalif also dagegen?
Dies ist die Erklärung dazu:
Als der Prophet in Richtung seines Gesichts zeigte, könnte er genauso gut nur die Nasen-Spitze oder auch den ganzen Kopf gemeint haben. Weiterhin könnte er nicht nur die Hände, sondern auch die Unter-Arme gemeint haben.
Außerdem handelte es sich bei dem Zeige-Vorgang um keine Allah-Offenbarung, sondern um die individuelle (und für andere Menschen letztendlich unmaßgebliche) Meinung einer Einzel-Person.
Unklar ist, warum der Prophet nicht auch auf die Füße und Waden zeigte, denn das würde bedeuten, dass zwar die Hände (und vielleicht auch die Unterarme) frei sein dürften, nicht aber die Füße und Waden.
Denn zur Zeit des Propheten durften nur die Frauen der Oberschicht ein voluminöses Kopftuch tragen, damit sie sich deutlich von den Sklavinnen unterschieden. Es ist unwahrscheinlich, dass die leicht bekleidete Frau, die sich beim Propheten vorstellte, zur Oberschicht gehörte.
Quelle: http://www.parkfach.de/Sure33-Vers59.htm
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Also alles, worauf auch immer man das Kopftuch als eine Pflicht begründen will, kann man widerlegen.
Gehe einfach mal ohne Kopftuch durch die Stadt. Ausprobieren stärkt das Selbstbewusstsein.
Du scheinst wirklich sehr überzeugt zu sein :-(
Was stört dich denn daran, warum möchtest du es ablegen? Ich finde ein Kopftuch im Stall wirklich sehr sinnvoll. Ich finde es beim Cabrio fahren teilweise auch sinnvoll. Bandana, Buff, --> Küche, Höhensonne
Warum ist es sinnvoll?
Ist es nicht auch unhygienisch? Wie oft wäschst du das Teil? Was soll man schon an deinen Haaren sehen? Warum sind die Haare das wertvollste an deinem Körper?
Wie lange ist das Ding denn? Warum trägst du es?
Ich weiß ja nicht wie schlimm deine Eltern drauf sind, aber kannst du vielleicht einfach warten bis du ausziehst und das dann machen? Wäre natürlich gut, wenn du finanziell unabhängig von ihnen bist bis dahin...
Ouuuu ich diskutiere seit ca 2 Jahren mit einem Freund von mir darüber (welcher auch streng religiös ist) und es hat einfach keinen Sinn. Nimm es einfach ab und lass deine Eltern so da stehen die können doch dann ja auch nicht verklagen oder so.
PS: selbst wenn ich ihn komplett kontere juckt es ihn nicht