Arbeiten bei Vermögensberatungen?
Stimmt es, dass die Berater von Vermögensberatungen wie MLP, Taures, DVAG, Swiss Life usw. oft nur ihren eigenen Bekanntenkreis als Kunden haben und aufhören, wenn sie ihren eigenen Freundeskreis abgegrast haben? Verlieren dadurch wirklich viele in dem Job Freunde?
Wie viel verdient man in der Branche? Ich habe mehrfach gehört, dass sich einige dadurch verschuldet haben. Wie kann das passieren?
4 Antworten
Du hast vollkommen Recht. Viele Mitarbeiter oder Finanzberater wie sie sich von diesen Unternehmen nennen sind nicht so gut qualifiziert wie jemand der eine Ausbildung über 3 Jahre gemacht hat, also wie ein Bankkaufmann.
Denn jeder, wirklich jeder der von Finanzen null Ahnung hat und zuvor was ganz anderes gemacht hat kann in diesen Unternehmen als Finanzberater anfangen, denn der Begriff Finanzberater ist ja nicht geschützt und man muß auch keine Qualifikation dafür ausweisen.
Damit also der neue Mitarbeiter von der DVAG von seinem Vorgesetzten geschult wird will der Vorgesetzte die Kontaktdaten des neuen Mitarbeiters haben. Er soll alle nennen die er kennt, also Familie, Freunde und Bekannte usw. Diese soll er dann kontaktieren und mit seinem Vorgesetzten sucht er dann die genannten Personen auf und es werden Finanzprodukte als auch Versicherungsprodukte angeboten. Wird es zum Vertrag kommen profitiert der neue Mitarbeiter. auch schon etwas daran. So kann es laufen, wenn es optimal läuft. da der neue Mitarbeiter ja ständig Verkaufstraining zusätzlich von dem Unternehmen bekommt, wie man Kunden begeistert und überredet, also mehr durch Schlagwörter und so, statt durch Fakten und Produktkenntnisse wird der neue Mitarbeiter auch schon selbst versuchen Verträge an den Mann zu bringen und das ohne fundierte und qualifizierte Produktkenntnisse. Das das in vielen Fällen nicht gut geht da der Kunde, wenn er sich auch etwas schlau macht merkt, daß es nicht das passende Produkt ist oder das Produkt dann doch nicht das verspricht was verkauft wurde kommt es dann oft zu Stornos. De Kunde widerspricht oder lößt den Vertrag vorzeitig mit Verlusten auf. Da der Verkäufer die Provision dafür aber schon bekommen hat, muß er durch die Stornos die Provision wieder zurück bezahlen, wenn der Kunde das Produkt in den ersten 2 Jahren widerrufen hat. Hat aber der Finanzberater die Provision schon aus gegeben, muß er sich verschulden um die Provision zurück zahlen zu können. So kann es vielen passieren, die in den ersten 2 Jahren nur an die verkauft haben die sie kennen und das was sie verdient haben wegen den vielen Stornos zurück zahlen müssen. Letztendlich sind sie dann verschuldet und verlieren ihre Freunde und Bekante, weil sie de nicht richtig beraten haben und de Vertrag storniert haben. Konnten sie ja auch nicht, denn dazu waren sie auch nie richtig qualifiziert.
Soviel zu den Finanzberatern der oben genanten Unternehmen im Vergleich zu den Anlageberatern der Bank, die keine Provision bekommen und von ihrem Gehalt leben müssen.
Natürlich gibt es aber auch qualifiziertes Personal in den oben genannten Unternehmen. Das sind meistens ausgebildete Bankkaufleute die nicht mehr in der Bank arbeiten wollen und sich selbständig gemacht haben. Die brate auch vernünftig und zudem rekrutieren sie aber auch Quereinsteiger die ich oben genante habe, die sie dann ausbilden und von deren Kontakte bei Vertragsabschluß profitieren.
Da bist Du fasch informiert. Ich kenne einige meiner Bankkollegen die zur DVAG sind.
Wie willst Du Dich als Bankkaufmann selbständig machen?
Woher bekommst Du die Finanzprodukte?
Woher willst Du die Kunden bekommen?
Daher ist das nicht so einfach wie Du Dir das vorstellst, denn der Markt ist verteilt und der selbständige Finanzberater lebt von Provisionen. Dir ist doch klar, daß nur wenige Kunde bereit sind für Service zu bezahlen. Warum sollten die dann bereit sein dem selbständigen Finanzberater Provisionen zu zahlen?
Ich schrieb von "gut ausgebildeten" Bankkaufleuten und nicht von denen, welchen die Bank nahegelegt hat, sich einen anderen Job zu suchen.
Es gibt in Deutschland etwa 500 unabhängige Finanzportfolioverwalter. Deren Gründer haben ganz überwiegend früher als Angestellte bei einer Bank gearbeitet. Mit einigen Jahren Berufserfahrung ist das also kein Hexenwerk.
Finanzprodukte gibt es überall und für jeden käuflich. Die Arbeit des selbständigen Vermögensverwalters besteht in der Auswahl der geeigneten Produkte und/oder der neutralen Beratung seiner Kunden.
Die ersten Kunden und Anleger hat man schon als Bankangestellter durch gute Arbeit überzeugt. Sie haben meist keine feste Bindung an die Bank und unterstützen denjenigen oft gerne, der sich selbständig macht.
Für gute Arbeit zahlen die Kunden gerne. Bei der Bank ist ja die Vermögensverwaltung und -beratung auch nicht umsonst.
Achso ja weil man ja bei den Gesellschaften unter Druck steht. Allein daran merkt man schon, dass du keine Ahnung hast und nur dummes Zeug quasselst.
So kann man das quasi sagen. Der Einstieg in die Berifswelt “Vermögensberater” passiert über den Freundeskreis und die Familie. Die soll man zuerst anquatschen und erzählen man würde sich nun ein zweites Standbein aufbauen oder sich selbstständig machen und es demjenigen gerne mal zeigen. Ziel ist natürlich an die Finanzdaten und Versicherungsunterlagen zu gelangen um dann die eigenen Produkte zu verkaufen. Jedoch wird nicht nur der eigene Freundeskreis abgegrast. Bei jedem Gespräch wird nach Kontaktdaten von Freunden oder Bekannten gefragt, die auch mal so eine Beratung hören sollten. Meistens soll man dann 3 Namen inklusive Telefonnummer nennen. An sowas sind tatsächlich schon Freundschaften und Familien zerbrochen, denn bei Geld hört bei den meisten der Spaß auf. Dazu muss man bedenken, dass einem oftmals nicht nur ein Kunde sondern ein ganzer Stamm wegbricht, denn derjenige der Dich weiterempfohlen hat wird seine Entscheidung bestimmt auch seinen Freunden erzählen und die werden ebenfalls kündigen.
Ich kann dir nur von der DVAG berichten, denke aber bei Unternehmen wie der MLP läuft es ähnlich. Neue Mitarbeiter werden mit hohen Verdienstmöglichkeiten gelockt und mit anderen Sachen wie Reisen in eine der Hotelanlagen der DVAG. Das klingt alles wirklich sehr verlockend. Es gibt dort Leute die verdienen sehr gut und durch Nebenverdienste die sie sich aufgebaut haben (Immobilien etc.) kommt ein kleiner Teil der Vermögensberater auch an Summen um die Millionen pro Jahr. Die sind aber schon seit Jahren in hohen Positionen und eine Minderheit im Unternehmen. Viele Leute fangen an, machen das ganze eine Weile und merken das ist nix. Du lebst nur von der Provision die du schreibst. Schließt du keine Verträge ab, bekommst du kein Geld. Daran haben sich Leute schon verschuldet, da sie sich zu guten Zeiten einen gewissen Standard aufgebaut haben und dann mal 6 Monate nichts verdient haben, ihre Raten nicht Zahlen konnten und Pleite oder Insolvent gegangen sind. Viele haben nur noch Freunde innerhalb des Unternehmens, quasi keinen großen Kontakt nach “außen”. Dadurch werden die Leute ans Unternehmen, diese Gemeinschaft gebunden. Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen. Natürlich gibt es auch die anderen Berater, die erfolgreich sind und niemanden übers Ohr hauen.
Also es gibt mit Sicherheit Menschen bei denen das der Fall ist. Aber ich glaube nicht, dass es sich dabei um die Mehrheit handelt. Freunde verliert man nicht, wenn man richtig arbeitet. Warum sollte man aufhören wenn man "seinen Freundeskreis abgegrast hat" ?
Viele verstehen den Sinn dahinter überhaupt nicht. Es geht darum das die engsten Familienmitglieder/Freunde und Bekannte davon erfahren, dass man sich beruflich neu orientiert. Aber das ist Auslegungssache muss jeder Berater für sich und seine Mitarbeiter selbst festlegen.
Wie viel man verdient kann man nicht sage, da es auch wieder von Berater zu Berater unterschiedlich ist.
Langfristig kann man nur arbeiten in dem man fair und ehrlich ist. Wenn alle Berater so schlecht wären und nur "Klinkenputzer" sind wie Xapoklakk so sagt, wären einige Gesellschaften nicht da wo sie sind.
Die von die genannten "Vermögensberatungen" beraten nicht. Das sind provisionsgetriebene Klinkenputzer, die überteuerte Finanzprodukte an die Frau /den Mann bringen wollen.
Wer kein besonderes Verkaufstalent hat, scheitert wenn er Familie, Freunde und Bekannte abgeklappert hat.
Das weiß ich. Ist das denn wirklich so, dass dadurch oft ein Teil des Bekanntenkreises den Kontakt abbricht?
Wie ist das mit den Schulden? Oft ließt man, dass sich die Mitarbeiter solcher Firmen über die Firma beschweren. Woran liegt das und stimmt das?
Wenn sich ein gut ausgebildeter Bankkaufmann selbständig machen will, geschieht das meist, weil er auch bei der Bank unter dem Druck steht, die Anlageprodukte der Bank zu verkaufen.
Mit Sicherheit werden sich die nicht bei einem dieser Klinkenputzer-Gesellschaften verdingen, sondern sich entweder mit einem eigenen Unternehmen als Vermögensverwalter oder -berater selbständig machen, oder eine Anstellung bzw. Partnerschaft bei einem seriösen unabhängigen Vermögensverwalter suchen.