Altbau 1920 - Hellhörigkeit?
Hallo liebe Community,
hah jemand Erfahrungen mit Altbauten schon vor dem ersten Weltkrieg? Sind die sehr hellhörig oder auf dem gleichen Niveau wie Nachkriegsbauten von 60ern?
5 Antworten
Das Problem bei diesen typischen Stadthäusern mit Stuckfassaden sind meist die Holzdielenböden. Die dämmen weder die Trittgeräusche noch die Wärme. Es kann sein, dass es im Winter bei Bodenfrost in der Wohnung zu sehr unangenehmer Bodenkälte kommt, gegen die auch keine dicken Teppiche helfen. Oft sind diese alten Hütten dann auch noch mit fragwürdigen Nachtstromspeicheröfen nachträglich ausgestattet worden, weil man sich die Kosten für eine Zentralheizung sparen wollte. Dann kann man das in meinen Augen komplett vergessen.
Muss aber nicht in jedem Haus so sein. Auch alte Häuser können durchaus sehr wertig sein.
Fand ich in Ordnung.
So generell kann man das nie sagen. Es kommt immer darauf an, was möglicherweise auch später an dem Haus verändert wurde. Es gibt auch moderne Bauten, die unglaublich hellhörig sind.
Die schönsten alten Villen stammen aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Die Bauqualität solcher alten Häuser ist oft besser als die der vielen nach dem 2.WK schnell wieder hochgezogenen Häuser.
Wohne in einer Wohnung Baujahr 1905, habe davor in einer Baujahr 1928 gewohnt.
Ja, die Holzdielenböden machen solche Wohnungen gegenüber den ein Stock höher wohnenden Nachbarn sehr hellhörig. Man hört die Stimmen und jeden Schritt.
Jedoch nicht hellhörig gegenüber anderen Zimmern innerhalb der Wohnung oder gegenüber der Nachbarwohnung auf dem gleichen Stockwerk, da hier der Schall von massivem Mauerwerk geschluckt wird.
Eine Schwachstelle ist aber meist die Wohnungseingangstür, wenn sie aus dünnem Holz besteht und großflächig verglast ist (mit Milchglas- oder Buttenscheiben). Dann hört man die Schritte und Stimmen der Nachbarn im Treppenhaus. Extrem war das in meiner vorherigen Wohnung, in meiner jetzigen wurde eine moderne Tür eingebaut, die die Geräusche besser dämmt.
Ganz unterschiedlich. Die Gründerzeithäuser waren horizontal meistens schlecht schallgedämmt und die Trittschalldämmung entsprach bis auf Ausnahmen nicht den heutigen Anforderungen.
Entscheident sind die Bodenbeläge und die Toleranz der Nachbarnschaft.
Und wie sah es vertikal aus, wenn die Wohnungen quasi direkt nebeneinander sind?
Das habe ich unter horizontal verstanden. Oft sind zwischen den Häusern nur 25 cm Mauerwerk. Die Wohnungstrennwände haben meiner Erfahrung nach eher noch weniger.
Und wie sah es vertikal zu den Nachbarn aus wenn die Wohnungen quasi ganz nah beinander sind?