Aktien: Kursdifferenz zwischen Ankauf und Verkauf?

9 Antworten

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Als Zusammenfassung bzw. Ergänzung:

  1. Es gibt den Briefkurs (askprice) und den Geldkurs (bidprice).
  2. Wenn du einen Kurs bei einem Chart bzw. bei einer Bank siehst, kann das das Mittel zwischen diesen beiden Kursen sein.
  3. Wenn du sagst, jetzt verkaufe ich und du drückst auf den Knopf und der Kurs wird dir mit 11,55 angezeigt, kann es sein, dass der Bidprice zu dem Zeitpunkt nur 11,50 war, du also zu 11,50 verkauft hast.
  4. Diese Differenz nennt mal spread.
  5. Wie sieht man das? Das ist sehr unterschiedlich, je nach Interface, was dir dein Broker / Bank anbietet. Häufig kann man im Chart (Wo man den Kursverlauf sieht) einstellen, welcher Kurs angezeigt werden soll. 
  6. Das Thema Spread und Gebühren werden normalerweise in den AGBs erklärt oder auf der Internetseite der Bank/ des Brokers.
  7. Die Gebühren für Aktien An- und Verkäufe sind total unterschiedlich. Banken sind meistens teurer als Broker. Dazu kommen ggf. noch Gebühren für das Aktiendepot, was bei manchen extra kostet. Hier sollte man also schauen und vergleichen. Die Auswahl einer Bank / Broker ist nochmal ein Thema für sich.

Mir ist gerade noch etwas eingefallen, warum du ggf. nicht den gewünschten Verkaufspreis erhalten hast.

Die Aktienkurse ändern sich laufend. Wenn du gerade sagst, dass du für 11,50 Euro verkaufen möchtest und den Knopf drückst, kann es sein, dass der Kurs gerade am runtergehen ist und niemand bereit ist, für 11,50 zu kaufen. Der nächste Kurs wäre dann 11,48, der dann auch automatisch erfüllt wird.

Wenn du Aktien zu einem bestimmten Preis verkaufen möchtest, dann musst du eine Limitorder verwenden. (= Du stellst deinen Verkauf so ein, dass du nur verkaufst, wenn der Preis von 11,55 erreicht wird).

Du hast wahrscheinlich eine Marketorder ausgewählt. Marketorder bedeutet: Verkauf einfach, egal zu welchem Preis.

So, damit müsste eigentlich deine Frage erschöpfend beantwortet sein ;-).

antares1 
Beitragsersteller
 24.01.2018, 19:30

Vielen vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

Bei mir war es so, dass ich den Verkauf in der Bank getätigt habe, und der Kurs in den letzten 2 Tagen ständig über 39 gewesen war, sodass ich nicht angenommen habe, er würde jetzt in der nächsten halben Stunde fallen. Ist er ja auch nicht.

Trotzdem habe ich fast einen € weniger herausgekriegt. Auf nochmalige Nachfrage erfuhr ich heute, dass das keine Kursschwankung gewesen sei, sondern irgendwie ein früherer Auftrag von jemand, an den dann mein bestens- Auftrag ergangen ist. Ich verstehe es leider noch immer nicht....

AlexChristo  24.01.2018, 20:45
@antares1

Nur interessehalber, wenn du mir eine Freundschaftsanfrage zusammen mit der Info, welche Aktie das war und in welchem Zeitraum sie verkauft wurde, zuschickst, gucke ich mir das an.

Hast du eine Handelsbestätigung bekommen? Da müsste eigentlich auch alles drauf stehen.

Ivan69  28.07.2018, 17:42
@antares1

Im Prinzip ist das relativ einfach und das Kernproblem kannst du aus den letzten Sätzen obiger Antwort ablesen. Vermutlich war es keine Limitorder.

Die Kurse, die du in den Vortagen gesehen hast, das sind Kurse, auf die sich Käufer und Verkäufer geeinigt haben. Es gibt immer Käufer und Verkäufer, die mit einer Limitorder warten, bis sich ein entsprechender Gegenüber findet, der die gleiche Preisvorstellung hat. Denn genau das ist eine Limitorder, man möchte exakt diesen Preis oder einen besseren haben.

Wenn du also irgendwann deine Aktien z.B. für 20€ gekauft hast und jetzt wieder verkaufen möchtest, dann wäre es sinnvoll eine Limitorder zu nutzen, die einen Verkaufspreis von 20€ oder höher beinhaltet. Genau dann bleibt deine Order solange aktiv bis sich ein Käufer findet, für den 20€ passen. Wenn du aber keine Limitorder nutzt sondern eine Marketorder, dann gibt es kein Limit und deine Order wird sofort ausgeführt und zwar zu einem Preis der auch wesentlich geringer sein kann. Gewöhnlich warten immer viele mit einer Limit-Kauforder, sich das Limit kurz unterhalb des letztes Kurses befindet, z.B. bei 19,80€. Es kann aber auch sein, dass kurz vor deiner Verkaufsorder eine andere ausgeführt wurde und diese Kauforders bereits abgearbeitet sind. Dann wäre die nächste KaufLimitorder vielleicht bei 19€ oder noch geringer. Da du eine Marketorder eingegeben hast geht das in Ordnung und deine Aktien werden für 19€ verkauft. Genau das wollte die Bankmitarbeiterin mit dem früheren Auftrag sagen.

Als Fazit solltest du dir nur merken, dass bei Kauf als auch Verkauf man in den meisten Fällen eine Limitorder nutzen sollte, sonst kostet das Geld.

antares1 
Beitragsersteller
 29.07.2018, 09:51
@Ivan69

Vielen Dank

antares1 
Beitragsersteller
 31.07.2018, 16:09
@Ivan69

Danke, genauso war es. Das Bankfräulein hat mir nämlich fälschlicherweise gesagt, dass eine Limitorder 36 € zusätzlich kosten würde.

Da habe ich ja noch direkt Glück gehabt! Nicht auszudenken, es wäre noch eine Kauforder um 1 € offen gewesen.

Das wäre ja direkt ein Geschäftsmodell 😉 Einfach eine Kauforder um 1 € eingeben und hoffen, dass sich irgendwann jemand Dummer findet, der ohne Limit verkauft......

Ivan69  31.07.2018, 16:23
@antares1
Nicht auszudenken, es wäre noch eine Kauforder um 1 € offen gewesen.

Gut erkannt und ja, genau genommen gibt es das, insbesondere in Märkten, wo wenig gehandelt wird sieht man, dass irgendwelche Trader sehr viele Orders stellen, die absolut realitätsfremd sind ... wie eine Spinne, die auf der Lauer ist.

Hast du mit Limit verkauft?

Die Kurse ändern sich im Laufe eines Tages ständig, da kannst du schlecht vorher den Verkaufskurs wissen.

Wenn Du mit Limit verkaufst, dann ist Dir zumindest bekannt zu welchen Kurs Du mindestens verkauft hast. Dann brauchst Du nur noch die Gebühren abzuziehen und schon weißt Du wieviel Du gutgeschrieben bekommst.

Solltest Du bestens verkauft haben, dann kennst Du den Kurs nicht. Du bekommst dann den nächst besten Preis bzw. Kurs der an der Börse gerade in dem Moment des Auftragseinganges gefixt wird. Anzüglich natürlich Deine Gebühren.

Die Bankkauffrau hat Dir das leider nicht ausführlich erklärt. Möglicherweise hatte sie auch kleine Zeit und kein Lust dazu. Dann sagt man: Es ist halt so an der Börse und da Du Dich nicht auskennst wirst Du im dunklen gelassen. Finde ich schon etwas schade. Daher mach Dich für die Zukunft etwas schlau oder frage hier zunächst nach. Dann kannst Du zumindest kontern und weist Bescheid.

ein bekannter hat verkauft, und erst da festgestellt, dass die bank bei verkauf einen ausgabeabschlag verlangt. vielleicht findest du es in den AGB.

antares1 
Beitragsersteller
 22.01.2018, 19:16

Danke. Du hast als einziger versucht, mir eine Antwort auf meine Frage zu geben, WO man das finden könnte...

Es gibt nicht "den" Aktienkurs.

Wenn man Aktien kaufen oder verkaufen will, kann man angeben, zu welchem Kurs man das gerne tun will, indem man ein Limit setzt. Das heißt dann beispielsweise "verkaufe nicht unter 120 €" - dann wird auch nicht darunter verkauft. Wenn niemand die Aktie für 120 € oder mehr haben will, bleibt sie eben in deinem Depot. Wenn du kein Limit setzt, kann die Aktie halt auch billiger verkauft werden.

Die Transaktionsgebühren unterscheiden sich von Bank zu Bank, teilweise erheblich.