"YOUNG & LIFE - Vermögensbaufbau & Sicherheitsplan bei der Aachen Münchner?
Hallo zusammen,
ich habe vor 5 Jahren die o.g. BU mit integrierter Lebensversicherung über die DVAG abgeschlossen. Angefangen habe ich mit einem Beitrag von 34€, durch die Dynamik bin ich jetzt schon bei 40€ (ich weiß, man kann die Dynamik stoppen, werde ich tun sofern ich die Versicherung nicht kündige). Ich bin 27 Jahre alt und arbeite in einem Büro.
Meine Fragen sind:
Kennt sich jemand mit der o.g. Verischerungsvariante aus und kann mir sagen ob man wirklich wie der Vermögensberater meinte, am Ende 10 - 15 Tsd. € raus bekommt wenn man nicht berufsunfähig wird?
Wie verhält es sich wenn ich jetzt kündige? Mir ist klar das ein (großer) Teil des eingezahlten Betrages (ca. 2000€) weg sein wird. Besteht jedoch die Chance noch etwas wieder zu bekommen?
Ist eine BU überhaupt für mich sinnvoll/notwendig? Ich arbeite in einem großen Konzern und verdiene aktuell ca. 2500€ netto. Mein Mann hat ungefähr das gleiche Einkommen. Ich habe noch zusätzlich betriebliche und private Rentenversicherungen und spare auch in verschiedenen Fonds über die Sparkasse. Rücklagen sind auch vorhanden.
Ich möchte mir gern hier eine unabhänigige Meinung einholen, da ich - nach intensiver Recherche im Internet - mittlerweile ein eher negatives Bild von der Aachen Münchener in Verbindung mit der DVAG habe.
Vielen Dank im Voraus.
1 Antwort
ich weiß, man kann die Dynamik stoppen, werde ich tun sofern ich die Versicherung nicht kündige
Die Dynamik hat grundsätzlich schon seinen Sinn, sie soll die inflationsbedingte Teuerungsrate ausgleichen.2% p.a. auf 30-40 Jahre gesehen macht einen massiven Kaufkraftverlust aus.
Man unterscheidet zwischen Beitrags- und Leistungsdynamik, kann aber beides in einem Vertrag haben.
- Bei der Beitragsdynamik steigt der Beitrag jedes Jahr um x%, ebenso die anfängliche Leistung, sollte der Leistungsfall eintreten.
- Bei der Leistungsdynamik ändert sich nur die Leistung ab dem 2. Rentenbezugsjahr und steigt um y% an.
Kennt sich jemand mit der o.g. Verischerungsvariante aus und kann mir sagen ob man wirklich wie der Vermögensberater meinte, am Ende 10 - 15 Tsd. € raus bekommt wenn man nicht berufsunfähig wird?
Ich müsste den Vertrag sehen. Allerdings halte ich prinzipiell die Kombi von Arbeitskraftabsicherung und Vermögensaufbau in einem Vertrag für nicht sinnvoll. Es nimmt Flexibilität und wenn man mal mit dem Beitrag aussetzen muss, setzt auch der Versicherungsschutz aus.
Die versicherte BU-Rente muss aber im Vertrag genannt sein und wenn diese unter 1.000,- € liegt ist der Vertrag eigentlich Schrott. Bei einem Einkommen von 2.500,- € Netto sollte die versicherte Rente auch zwischen 2.000 und 2.500,- € liegen.
Ein Beitrag von 40,- € pro Monat für Arbeitskraftabsicherung i.H.v. 2.000 - 2.500,- € zzgl. Altersvorsorge halte ich aber für nicht möglich. Ich würde mal vermuten die BU-Rente ist deutlich niedriger.
Wie verhält es sich wenn ich jetzt kündige?
Dann hast du keinen Schutz mehr bei Berufsunfähigkeit.
Mir ist klar das ein (großer) Teil des eingezahlten Betrages (ca. 2000€) weg sein wird. Besteht jedoch die Chance noch etwas wieder zu bekommen?
Das auf den Risikoanteil der Arbeitskraftabsicherung entfallene Beitragsvolumen kann nicht erstattet werden, dafür wurde Versicherungsschuz gewährt. Ein evtl. Sparanteil würde abzgl. Kosten zzgl. Rendite steuerpflichtig ausgezahlt werden.
Ist eine BU überhaupt für mich sinnvoll/notwendig?
- Könntest du heute deinen gewünschten Lebensstandard ohne aktives Arbeitseinkommen aufrecht erhalten?
- Wärst du bereit umzuschulen?
- Wäre dein Partner bereit dich finanziell zu unterstützen oder gar unterhalten? Würde sein Einkommen für euch beide reichen und wie ist er gegen Verlust der Arbeitskraft abgesichert?
Wenn du alle 3 Fragen mit "nein" beantwortest, brauchst du eine BU-Absicherung.
Ich habe noch zusätzlich betriebliche und private Rentenversicherungen
Das ist schön im Bezug auf die Altersvorsorge aber würden diese weiter bedient werden, wenn du deinen Beruf nicht mehr ausüben könntest?
Auch solltest du bei dem Einkommen auch andere Möglichkeiten der Altersvorsorge bzw. des Vermögensaufbaus in Betracht ziehen, z.B. die fremdgenutzte Immobilie, sonst wirst du deine Nettoversorgungslücke im Alter wahrscheinlich nicht schließen können.
Ich möchte mir gern hier eine unabhänigige Meinung einholen, da ich - nach intensiver Recherche im Internet - mittlerweile ein eher negatives Bild von der Aachen Münchener in Verbindung mit der DVAG habe.
Dieses Bild kann ich tw. teilen. Ich habe öfter mal Kunden, die mich bitten ihre Verträge bei der AM zu überprüfen. Leider fällt mein Urteil oft ehr negativ denn positiv aus, so dass wir Verträge umdecken, wo es sinnvoll und geboten erscheint, den Rest betreuen wir - auch ohne Courtage für den Mandanten.
Die ges. EM-Rente gäbe es zusätzlich, jedoch ist nicht jeder der BU ist auch erwerbsgemindert.
Die Erwerbsminderungsrente zielt auf das Restleistungsvermögen am allgemeinen Arbeitsmarkt ab anders als die BU, die den zuletzt ausgeübten Beruf versichert.
Und wie viel würde ich da ca. bekommen?
Mit 27 solltest du dieses Jahr die erste Renteninformation bekommen, sofern du die 5 Jahre allg. Wartezeit erfüllt hast.
Im Schnitt beträgt die volle EM-Rente aber etwa 30 - 38% des Bruttoeinkommens. Die teilweise EM eben halb so viel.
Wenn ich 30% vom Bruttoeinkommen (aktuell ca. 4200€) als EM-Rente erhalten würde, wären das 1.260€ ? Oder muss ich davon auch noch Brutto - Netto verrechen? Selbst dann wären es ja noch 800 - 900€. Liege ich da richtig? Als gemeinsames Einkommen würden wir da immerhin noch auf 3.000 - 3.500€ kommen (Gehälter steigen ja über die Jahre noch weiter an), was ich nicht wenig finde, wenn man bedenkt dass wir ein abbezahltes Haus haben und auch sonst ein solides, bodenständiges Leben führen.
Oder muss ich davon auch noch Brutto - Netto verrechen?
Das wären in der Tat Bruttorenten.
Du gehst aber davon aus, du würdest volle EM-Rente bekommen. Aber das ist weit schwieriger, als die BU Einstufung bei einem privaten Versicherer.
Voll erwerbsgemindert ist, wer einer Tätigkeit am allg. Arbeitsmarkt keine 3 Stunden täglich mehr nachgehen kann.
Das ist eine ziemlich hohe Hürde, ferner gilt stets "Reha vor Rente". Die meisten Erstanträge werden von der DRV abgelehnt und man hängt tw. Monate oder Jahre im Leistungsverfahren vor den Sozialgerichten.
Worst Case wäre eben man ist berufsunfähig aber ohne BU-Versicherung unterwegs und nicht erwerbsgemindert, weil es vielleicht doch eine Tätigkeit gäbe, die man für ein paar Stunden täglich ausüben kann.. Dann wäre das Einkommen exakt 0,- €.
Vielen Dank für die Antwort.
Ich habe nochmal im Vertrag nachgeschaut. Die versicherte BU-Rente liegt bei 1.000€. Es steht außerdem drin, dass ich den Beitrag nach den ersten 5 Jahren (das wäre dieses Jahr im Dezember) um zusätzliche 23€ erhöhen MUSS um die 1.000€ BU-Rente zu bekommen. Dann wäre ich schon bei 63€ + die jährlichen 6% Dynamik-Erhöhung.... Ebenso verhält es sich mit der Kapitalauszahlung falls kein BU-Fall eintritt. Ich müsste jedes Jahr die Dynamik annehmen um die max. Kapitalauszahlung zu erhalten.
Meinen Lebensstandard könnte ich nicht halten bzw. wären dann die Rücklagen innerhalb von ein paar Jahren aufgebraucht. Man müsste sich wahrscheinlich sehr einschränken. Unterstützung vom Partner sowie familiäre (finanzielle) Unterstützung wären aber vorhanden. Also ein Jein ...
Wie verhält es sich denn mit der Erwerbsminderungsrente? Wird diese noch zusätzlich zur BU ausgezahlt oder fällt sie weg wenn man eine private BU hat? Und wie viel würde ich da ca. bekommen?