Du schreibst, daß Du nächstes Jahr anfängst zu arbeiten. Heißt daß, das Du in der Lehre jetzt bist und bei deinen Eltern wohnst? Dann bist Du im Moment noch über deine Eltern Privathaftpflicht versichert. Du musst erst einen PH Vertrag abschließen, wenn Du selber arbeitest. Dann kommt es darauf an ob Du mit deiner Freundin evtl. zusammen ziehst oder alleine. Hat als Beispiel deine Freundin schon einen PH Vertrag, so könnt ihr Geld sparen und diesen nur umstellen auf DUO, später wenn Kinder kommen auf Familie. Ist dies nicht der Fall brauchst Du eine SINGLE PH für junge Leute mit oder ohne Selbstbeteiligung (SB). Hier würde ich immer ohne raten, auch wenn es Beitragsmäßig günstiger ist mit. Aus der tgl. Arbeit, sind es aber häufiger die Kleinigkeiten und bei SB müßtest Du dann als Beispiel 150 € erst selber bezahlen. Musst Du Dir überlegen, was wichtiger für Dich ist.
Dann zu der wichtigsten Versicherung überhaupt bei jungen Menschen, die ihre Zukunft aufbauen. Stell Dir vor, Du baust ein Haus. Dann beginnst Du ja auch mit dem Fundament und nicht erst mit den Wänden oder Dach. Als Fundament bezeichne ich die Berufsunfähigkeit, die Unfall und die genannte PH. Diese können dein Leben sehr stark beieinflußen bzw. den Boden unter den Füßen wegreißen. Alle die nach 1961 geboren sind, sollten ein Berufsunfähigkeit besitzen, da der Gesetzgeber dies schon vor Jahren beschlossen hat. Suche Dir einen Vertrag, der Dich nicht auf einen anderen Beruf im Schadensfalle verweist, das ist ganz wichtig. Schaue auf das Programm Morgan und Morgan über Google und sehe Dir Versicherungsunternehmen an, die mehrfach ausgezeichnet sind. Preis Leistung muss stimmen. Fordere bei den Vers.Untern. Zahlen an, wie hoch die Quote in der Prozeßklage gegen Sie ist bei Berufsunfähigkeit, denn was nutzt Dir das beste Unternehmen, wenn Du jahrelang vorher klagen musst um an deine Rente zu kommen. Das Geld brauchst Du ziemlich schnell. Spreche aus Erfahrung, bin aus der Branche und selber BU. Ich hatte nach 3 Wochen das Geld auf dem Konto und so soll es auch laufen. Es gibt da einige VU die wirklich gut dastehen. Das gleiche gilt für eine Unfallversicherung. Es kommt drauf an was Du beruflich macht z.b. Schreibtischtäter oder Handwerker, dementsprechend ist die Einstufung der Gefahrengruppe und der Preis dafür. Das wichtigste ist aber nicht das Unfallkrankenhaustagegeld (soviel Zeit verbleibt man Heute nicht im KH), sondern die Grundinvalidität. Diese sollte hoch genug gerechnet werden. Alles andere ist Beischmuck und kann mit gekauft werden, muß aber nicht unbedingt sein. Eine Frage, die jeder selber sich stellen muss.
So, nun ist das Fundament gelegt und die Wände sind dran. Das sind dann Rechtschutz (RS), Hausrat (VHV), staatliche Förderung. Recht haben oder bekommen sind zwei Paar Schuhe. RS ist teuer geworden in den letzten Jahren und belastet das mtl. Budget doch enorm. Kann aber auch sehr entlastent sein, wenn man einfach mal zum Anwalt gehen kann und dieser die Angelegenheit übernehmen kann ohnen das ich dafür in die Tasche greifen muss. Wobei es sich hier empfielt eine SB zu wählen von 150-300 €. Du kannst wählen zwischen den Bausteinen Kfz alleine oder den ganzen RS (bei diesem kannst Du noch die selbstgenutzte Wohnung mit rein wählen). Grundsätzlich vertrete ich die Meinung, das volle Paket zu nehmen, damit man wirklich beruhigt sein kann.
Bei der Hausrat solltest Du evtl. mal durchrechnen was Du in der Wohnung hast. Wie hoch ist der Wert? Es gibt häufig Tarife für junge Leute bis zum 27 oder 30 Lebensjahr, wo ein Paket geschnürrt ist mit PH, RS, Unfall und Hausrat. Solltest Du mehrere Verträge bei einem VU abschließen, bekommst Du auch 15-20 % Rabatt. Häufig macht sich das auch noch in der Kfz Berechnung bemerkbar.
Staatliche Förderung gehört ja auch noch dazu. Evtl. hast Du schon eine Riester-Rente, diese solltest Du dem Einkommen anpassen, also 4 % vom Brutto. Möchtest oder kannst Du dann noch mehr machen, solltest Du noch keine Vermögenswirksame Leistungen über den Arbeitgeber beantragt haben, so wird es Zeit nachzufragen. Dies könnte in Form eines altbewährten Bausparvertrages sein, was empfehlenswert ist oder bei mehr Risikofreude über langfristige Fondssparpläne. Eine Todesfallabsicherung ist bei jungen Leuten die Single sind immer fraglich. Aber denke bitte daran, daß dies in der heutigen Zeit doch Summen sind, die sich um die 10.000 € bewegen und Du damit deine Eltern/Freundin im Falle des Falles entlasten kannst. Dies solltest Du in Form einer reinen Risikoversicherung mit Verreichnung der Überschüße tun, ist am günstigsten. Man könnte hier auch die Kombination Risiko mit Berufsunfähigkeit wählen, macht Sinn und ist eine preisgünstige Absicherung. Wir reden hier von RISIKOABSICHERUNG und nicht sparen. Empfehlenswert ist da auch die Trennung zwischen Risiko und Sparen zu nehmen. Beispiel, Arbeitslosigkeit die schnell jeden treffen kann. Einen Risikovertrag kann man dann immer noch bezahlen und den Sparvertrag einfach still legen. So nun kommt das Dach. Hast Du jetzt noch was über? Dann teile dies in mittelfristig und langfristige Anlage. Als erstes kommt die betriebliche Altersversorgung zu der Riester Rente dazu und erst dann die private Absicherung (nicht staatlich geförderte Verträge). Diese können und sollten zumindest Teilweise konservativ angelegt werden. Fonds spart man erst, wenn ich keine Träne vergiße wenn es mal ganz nach unten geht.
Es ist schön, daß Du Dir Gedanken machst. Du siehst, es gibt viel zu überlegen. Mache Termine mit Versicherungsunternehmen vor Ort, suche Dir einen unabhängigen Makler, spreche mit dem Versicherungsvertreter deiner Eltern, sehe im Internet nach, aber vorallem entscheide erst nach ein paar Tagen und nicht am ersten Termin. Ein guter Partner kommt mehrfach und sollte jederzeit gut erreichtbar sein, vorallem im Schadensfalle zur Stelle sein und alles erdenkliche tun um eine schnelle Leistung zu erhalten.
Ich wünsche Dir alles gute für deinen Weg und die Wahl des richtigen Partners. Es ist nicht immer die Wahl eines Unternehmens oder die Größe, es kann manchmal auch der Mensch vor Ort sein.