Ich poste hier einmal meine Antwort zu einer anderen Frage. Denn diese passt meiner Meinung nach auch hier.
Darüber hinaus ist deine Frage nicht seriös zu beantworten. Es kommt auf den Vertrag und die zum Renteneintritt gültigen Rechnungsgrundlagen an. Zudem: Ist der Anteil der Zulage im Verhältnis zur Eigenleistung hoch, rechnet sich das sicherlich eher ;-)
Bitte nicht von den Medien beeinflussen lassen !
Die derzeitige Kampagne kommt immer aus einer Richtung und ist fachlisch, inhaltlich falsch !
Hintergrund:
Die Verbraucherzentrale Hamburg ist eher linksorientiert, hat den DIW (lt. Wikipädia auch linksorientiert) beauftragt eine Studie durchzuführen. Diese wurde handwerklich falsch durchgeführt (bewusst ?). Der entscheidende Finanzmathematiker (Herr Kleinlein) hängt mit beiden zusammen und zusätzlich an Ökotest.
Im Verbund verbreitet man die falschen Aussagen über die eher linksorientierten Medienplattformen. Immer kommt der Name Kleinlein vor.
Hintergrund ist wohl folgender Gedanke: Die linksorientierten Parteien möchten ein System installieren, dass die gesetzliche Rentenversicherung für die nächsten Jahre besser ausstattet. Nicht, dass dies langfristig hilft. Es reicht aber um für 2-3 Jahre gute Zahlen ausweisen zu können, gewählt zu werden. Ergo macht man eine Produktgattung schlecht und gleichzeitig den Vorschlag doch das Geld in eine staatliche, tolle, neue Rente einzuzahlen (Empfehlung DIW, Empfehlung Ökotest...man siehe ein paar Zeilen höher).
Wenn nun durch die geballte Medienmacht das Produkt Riester noch als schlecht dargestellt wird, dann freut sich die Bevölkerung auch noch, wenn dieses angeblich schlechte Produkt beseitigt wird.
Dabei reicht es Informationen zu streuen, die auf einige Verträge tlw. zutreffen und diese zu verallgemeinern. Also die subtile Art der Lüge. Denn man kann ja Fälle nachweisen in denen man Recht hat.
Riester ist ein kompliziertes Konstrukt. Und für die Produktauswahl ist eine sehr ausführliche Beratung notwendig. Diese sollte sowohl die Sparphase, wie auch die Rentenphase berücksichtigen. Dabei sollten angebliche Garantien auf Nachhaltigkeit beleuchtet werden und angebliche niedrige und angeblich hohe Kosten genau betrachtet werden. Das liefern leider nicht viele.
Kleine Anmerkung zu erwähnter DIW Studie. U.a. wird z.B. gesagt, dass sehr viele Menschen nicht einmal das Geld herausbekämen, welches sie einbezahlt haben. Dabei wird aber nicht der tatsächliche Eigenanteil in der Sparphase gerechnet (also das was man aus eigener Tasche gezahlt hat). Vielmehr wird die Förderung, welche man ja nicht selber zahlt sondern vom Staat bekommt, mit eingerechnet. Rechnet man nämlich was man eingezahlt hat und was man herausbekommt, sieht das Ganze ganz anders aus.
Weiter wird z.B. kritisiert, dass bei einer fondsgebundenen Riester viel weniger herauskommt als ursprünglich berechnet. Hier haben die Angebote damals mit z.B. 9% Rendite gerechnet. Dass dies in der derzeitigen Phase nicht realisierbar ist, ist doch selbstverständlich. Trifft auch alle anderen Sparformen. Auch auf Sparbüchern gab es mal 3% und auf Tagesgeldern 5%. Wo ist also die spezielle Riesterkritik ?
Dann wird kritisiert, dass die Versicherungen viel zu hohe Lebenserwartungen zugrunde legen. Man fordert aktuelle Zahlen zu hinterlegen. Das machen ja einige Produkte ! Viele nicht. Nur, was soll die Aussage ? Hier einmal die offiziellen Zahlen zur Dauer der Rentenzahlung http://www.bpb.de/files/9PYDMH.pdf. Richtig, die Zahlung erfolgt immer länger. Also in 20-30 Jahren voraussichtlich länger als heute. Die Versicherungen müssen (!) also diese Entwicklung mit berücksichtigen. Im Umkehrschluss sehen auch einige Tarife vor, dass sich die Rente erhöht, wenn sich diese Entwicklung einmal ändert.
Dann wird kritisiert, dass derjenige der wenig Einkommen hat, ja später eh in die Grundsicherung (also ergänzende Sozialhilfe im Alter) fällt. Und ? Ist das etwa mit Sparbüchern, Festgeldern, Zusatzrenten, Aktienvermögen anders ??? Ebend.
Mich regt am letzten Punkt vor allem die Lebenseinstellung auf, die dahinter steht: Warum selber etwas sparen wenn man doch eh Hilfe vom Staat bekommt ....
Meiner Mutter hatte man vor vielen Jahren, nach der Trennung von meinem Vater, einmal gesagt: Warum wollen Sie arbeiten, wenn Sie nicht mehr verdienen als die Sozialhilfe wäre. Meine Mutter hat bis zur Rente immer gearbeitet. Einfach weil Sie Verantwortung zeigt und genau durch solche Aussagen und solch eine Einstellung unsere sozialen Systeme erheblich belastet werden.