Wieso soll ich meine Mütze absetzen?
So, hier mal meine Frage, am besten an Lehrer:
Wieso wird mir von meinem Direktor an der Schule verboten eine Mütze zu tragen? Alle Lehrer haben kein Problem damit außer er und wird sogar gleich aggressiv, wenn ich versuche Ihn darauf anzusprechen.
Gebt mir jetzt aber bitte keine Antworten wie der fehlende Respekt. Das regt mich auf, denn ich benehme mich noch immer höflich auch mit Mütze. Und wie soll ich vor einer Person Respekt haben, die mich aggressiv angeht??! Ich meine türkische Mädchen dürfen ja auch an meiner Schule ihr Kopftuch tragen. Seht es nicht falsch, mir ist das total egal, finde es auch gut, dass sie das tragen dürfen. Doch so wie sie ihr Recht besitzen das zu tragen, habe ich ein Recht auf freie Entfaltung meiner Persönlichkeit, oder??
PS: In der Hausordnung ist kein derartiges Verbot festgeschrieben und ich habe eben meine Gründe die Muetze zu tragen ;)
Danke für eine Antwort :))
8 Antworten
Vielleicht inspirieren Dich die Antworten auf diese Frage noch ein bisschen. Auch dort steht in der Schul- bzw. Hausordnung nichts vom Verbot von Kopfbedeckungen und auch dort gibt es einen Lehrer der sich belästigt fühlt und sogar das Einkassieren der Kappe bis zum Schuljahresende androht.
http://www.gutefrage.net/frage/kappe-bis-ende-des-schuljahres-behaltnedarf-er-das
Du könntest dem Direktor also sagen, so lange er Dir keine gesetzliche Regelung zeigen kann, in der Kopfbedeckungen im Schulgebäude verboten sind, wirst Du sein Verbot nicht akzeptieren. Es gelten in Schulgebäuden keine gesonderte Kleiderordnung. Man kann ja Schulkleidung einführen, wenn man diesbezüglich Bedarf hat.
Klar wird er Machtspielchen spielen, aber Ausübung von Macht ist immer ein Ausdruck von Schwäche.
Siehe auch meinen Kommentar auf die Antwort von Midgarden.
Gruß Matti
Danke! Endlich mal jemand, der meine Frage ernsthaft beantwortet! :)
Er ist bestimmt älteren Semesters und es war nunmal ein Zeichen felhenden Respekts, wenn man im Restaurant oder anderen Räumlichkeiten seine Kopfbedeckung auf lässt..Heute sehen das viele lockerer..allerdings sieht es seltsam aus, wenn Leute mit Mütze und Schal im warmen sitzen..aber das muss jeder selber wissen...Wenn der Direktor das nicht erlaubt, dann zieh das Ding eben ab.
Wie der Schuh den Fuß, so kann der Hut auch den Kopf und die Person des Trägers selbst vertreten. Er sitzt auf der höchsten und sichtbarsten Stelle des Körpers, ist daher Gefahren von außen am meisten ausgesetzt, aber andererseits auch besonders geeignet, solche abzuwehren.
Die hohe Bedeutung, welche dem Hut in seiner jahrhunderte alten Tradition zukommt, erklärt sich zu einem großen Teil daraus, dass der Hut ein Standeszeichen war, und ursprünglich nur von Herrschern und Priestern getragen wurde.
Die Kopfbedeckung ist bei den einzelnen Völkern und Volksstämmen, die sich deshalb auch scharf unterscheiden, mit den religiösen und nationalen Überlieferungen eng verwachsen.
Schließlich und endlich ist der Hut seit der Römerzeit auch ein Zeichen der Freiheit, der nur vor Gott, vor dem König und vor dem Tod gezogen bzw. abgenommen wird. Beim Begegnen eines Leichenzuges entblößt man allgemein das Haupt, was freilich auch dem voran getragenen Kreuze gelten kann und bekundet seine Ehrfurcht vor dem Toten und dem Tode. Einen König haben wir schon längst nicht mehr, ziehen aber trotzdem aus Liebe und Ehrfurcht vor unserem Vaterland den Hut, wenn die Nationalhymne abgespielt wird.
Nicht wegzudenken von unseren verschiedenen Trachten ist die männliche Kopfbedeckung in Form eines Hutes, meist geschmückt mit einer Feder, einem Gamsbart oder einem anderen Symbol. Er versinnbildlicht die Herkunft, ist ein überliefertes Standeszeichen und birgt auch die Liebe zur Freiheit in sich. Oft gehört viel Fingerspitzengefühl dazu, um zu wissen, wann der Hut abgenommen wird und wann nicht. Während es allen klar sein dürfte, dass der Hut bei Beerdigungen, in der Kirche und beim Abspielen der Nationalhymne abgenommen wird, beobachtet man immer wieder, dass einige Trachtler während der Mahlzeit den Hut abnehmen und andere wiederum den Hut aufbehalten. Ich bin dazu erzogen worden, die Mütze oder irgend eine andere Kopfbedeckung beim Essen, dem ja bekanntlich das Tischgebet vorausgeht, abzunehmen. Leider habe ich meine Mutter nie gefragt, warum sie darauf bestanden hat. Heute aber mache ich mir Gedanken darüber, was der Grund für diesen Brauch wohl sein könnte und komme zu der wunderbaren Einsicht, dass wir im Tischgebet Gott bitten, unsere Gaben zu segnen. Wir möchten, dass er am Tisch bei uns, wenn auch unsichtbar, Platz nimmt, um mit ihm unser Mahl zu teilen. Ist es da nicht geradezu geboten, den Kopf während des ganzen Essens entblößt zu halten? Nimmt man das Mahl aber in einer größeren Gesellschaft ein, oft gar im Bierzelt, ist es manchmal schwierig für seinen Hut einen geeigneten Platz zu finden. Man möchte das wertvolle Stück lieber im Auge behalten und lässt es sicherheitshalber auf dem Kopf. Da ist es am besten aufgehoben.
Ähnlich ergeht es dem Fähnrich oder dem Gebirgsschützen, wenn er am Gottesdienst teilnimmt. In der einen Hand die Fahne oder das Gewehr, in der anderen Hand den Hut, das passt schlecht zusammen. Schließlich möchte man auch eine Hand frei haben. Vielleicht hat sich deshalb der Brauch entwickelt, um den Hut eine Kordel zu wickeln, als Zeichen dafür, dass man den Hut nicht aus mangelnder Andacht und Ehrfurcht auf dem Kopf behält sondern weil es einfach praktischer ist. Bei vielen Fähnrichen, ihrer Begleitung und den Gebirgsschützen bemerkt man aber, dass die Ehrfurcht, sich vor Gott oder dem Tod zu entblößen größer ist, als das seit langem bestehende Recht, den Hut auf zu behalten. Vor allem während der Hl. Wandlung oder beim Einnehmen der Hl. Kommunion stelle ich dieses Verhalten bei vielen Funktionsträgern fest und finde es auch richtig. An eine schreckliche Zeit erinnert mich der Befehl: “Helm ab zum Gebet!”
http://www.federfuchserseite.de/news/2010/abnehmen_und_aufbehalten_des_hutes
Wenn du deine Mütze aus religiösen Gründen trägst, dann ist dein Einwand berechtigt. Ansonsten gehört das einfach zur allgemeinen Höflichkeit die Mütze abzunehmen, so wie man beim Handschlag seine Handschuhe abnimmt, bei Gesprächen seine Sonnenbrille abnimmt.
Ist das eine ernstgemeinte Antwort?
Dann sollte Dir bewusst sein, dass eine Religion erst unter bestimmten Aspekten, Anhängerzahlen, etc. anerkannt wird. Da der Islam diese erfüllt, ist das berechtigt.
Du bewegst dich mit deiner Aussage auf Messersschneide. Ich kann das aber nachvollziehen nur sollte man aus einer banalen Sache keine große Sache machen.
Moment - ich spreche hier von einem Jungen! Und nicht um das Kopftuch bei muslimischen Mädchen!
Gibt es denn da eine "anerkannte" Religion, die das durchgehende Tragen einer Mütze, Hut.... bei Jungs erlaubt?
Keine Ahnung. Aber ich sehe das eine Diskussion mit dir nicht sehr ergiebig ist.
Wenn Dir grundlegende Höflichkeiten nicht bekannt sind, dann tut es mir leid.
Ich finde deine Antwort in Ordnung und will mich auch nicht streiten!
Selbstverständlich aktzeptiere ich auch die Meinung der Lehrer bzw. des Direktors, die Mütze in der Schule abzusetzen.
Mir ging es ausschließlich um die religiösen Gründe, eine Mütze oder Hut zu tragen, und das als Junge in Deutschland. Denn ich kenne da keine Religion und hatte gehofft, dass du mir da weiterhelfen kannst. :)
Es gehört sich einfach so , dass man in geschlossenen Räumen die Kopfbedeckung abnimmt.Das gilt übrigens nicht für religiöse Dinge wie das türkische Kopftuch.
Es gehört sich einfach so ...
Du tust (D)eine Moralvorstellung kund und dies steht Dir selbstverständlich frei. Moralvorstellungen aber ändern sich, was man beim Tragen von Kopfbedeckungen in dieser Zeit sehr schön beobachten kann.
Im Abgeordnetenhaus in Berlin, gibt es ein Mitglied der Piratenpartei, der trägt - wie die Piraten vergangener Tage - ein Tuch auf dem Kopf. Niemand der Abgeordneten käme im entferntesten auf die Idee, ihn aufzufordern das Tuch während der Sitzungen abzunehmen.
Wenn Du findest, es gehört sich so, dann handle entsprechend.
Richtig. Aber bitte nicht in deutschen Schulen! Denn dann würde ich als Vater meinem Sohn auch eine "Religion mit Mütze" zugestehen und das auch gern schrifflich.