Werden Frauen systematisch von Männern in Teilzeitarbeits-Verhältnisse hineingedrückt?

11 Antworten

Vieles hängt auch an dem professionellen Selbstverständnis von Frauen. Es braucht höchstens einen Drängenden, aber auch eine, die sich drängen lässt, oder? Und wenn ich von meinen Kolleginnen immer höre "Ach, ich bin ja nur Zuverdienerin", nun denn...

Ich denke es gibt nicht die Antwort auf deine Frage. In meinen Augen gibt es 2 Typen Frauen: Typ 1 ist glücklich mit der Rolle Hausfrau und Mutter- sie will dies überhaupt nicht anders und fühlt sich wohl in der Rolle. Inwieweit dies noch die Urinstinkte sind oder anerzogen wurde - mal unbeachtet. Sie fühlt sich in der Rolle sogar ohne Kinder wohl.

Typ 2 - fühlt sich wohl in ihrem Arbeitsleben, will aber auch Familie und Beruf unter einen Hut bringen. Da hier irgendwo die Ingenieurinnen erwähnt sind: meine Kolleginnen mit Kindern und Erziehungszeiten und Teilzeit hängen ihren männlichen Kollegen in der Eingruppierung im öffentlichen Dienst bei gleicher Tätigkeit und gleicher Dienstzeit/Berufserfahrung mindestens eine Entgeltgruppe hinterher. Soviel zur gleichen Bezahlung. Nein wir haben keine Stellenbewertung. Männer in Teilzeit bei mir unter 1%, mehr wie 2 Monate Elternzeit: seit Einführung Elterngeld 2, Beschäftige zwischen 500 und 600, hiervon mit betreuungspflichtigen Kindern knapp die Hälfte. Frauenquote rund 15%, davon in Teilzeit die Hälfte.

Sind Kinder da: spielt der finanzielle Aspekt des Familieneinkommens natürlich auch eine Rolle. Es geht selten derjenige in Teilzeit mit dem höheren Verdienst.

Dann kommt noch dieses Rollenklischee: ein Mann der den Haushalt macht und Windeln wechselt? Kann doch nur ein „Weichei“ sein, in der anderen Variante traut seine Partnerin ihm diese Leistung überhaupt nicht zu.

Die Rolle sucht sich Frau meistens selbst.

Klar sinds die bösen Männer, wie immer.....

Dass ein Paar in Sachen Finanzerwerb ein Team ist, davon redet niemand.

Dass der, der mehr Schotter nach Hause bringt, mehr macht und der, der weniger bringen würde, fürs Kind etwas zurücksteckt, ist rechnersisch irgendwo logisch, oder?

Es sei denn, ein paar Kampflesben meinen, man müsse das am Geschlechtsteil festmachen und einige Megaemanzen meinen, wenn das Kind erstmal da ist, müsse sich der Staat um das schreiende Blag kümmern, weil die Vollzeitabriet ja wichtiger ist.

Einfache Gegenregel, wenn man das nicht will, einfach kein Goof produzieren, dann können beiden komplett durcharbeiten.

atzef  09.05.2020, 13:53

Voila! Hier führt dir jemand praktisch vor, dass es gar keines großen Zwangs bedarf, sondern lediglich der unkritischen Hinnahme des Status Quo, um ein Rollenverständnis zu reproduzieren, in dem Frauen "natürlich" zugunsten der Kindererziehung und besserer Verdienstmöglichkeiten des Mannes beruflich zurückzustecken haben. :-)))

feinerle  09.05.2020, 19:52
@atzef

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Dass der, der mehr Schotter nach Hause bringt, mehr macht und der, der weniger bringen würde, fürs Kind etwas zurücksteckt, ...

Das steht nicht SIE steckt zurück..... und schon gar nicht haben.

Und ich kenne ein Paar, da verdient Sie mehr als er und sie geht voll arbeiten und er steckt zurück.

Ja oder es wird halt weniger verdient.....

Oder aber, es wird kein Kind in die Welt gesetzt, denn wenn man das tut, muss einer zurückstecken - zum Wohle des Kindes.

Wogegen ich mich wirklich wende ist, niemand steckt urück und das Goff wird frühestmöglich abgeschoben. Entweder wird man Eltern oder man lässt es, ganz oder gar nicht!

Sie werden durch das System , das allerdings hauptsächlich durch Männer bestimmt wird, dazu gedrängt.

Frauen wird, wenn sie ihre Karriere vor die Familie stellen, Rabenmutterschaft vorgeworfen, während Männer, die den Beruf vorziehen, als ehrgeizig und erfolgreich angesehen werden. Umgekehrt werden Männer, die aus,dem System ausscheiden und Elternzeit nehmen oder zu bestimmten Zeiten, wenn sie sich um Kinderabholung o.ä. kümmern müssen, schief angeguckt.

Es wäre an der Zeit, ein flexibles und auf Familienbedürfnisse abgestimmtes System zu etablieren.

ich glaube der folgende Spruch verdeutlicht das auch ganz gut:

"Hinter jedem erfolgreichen Mann, steckt auch eine erfolgreiche Frau".

Spitzenleistung im Beruf kann man nur erbringen wenn es eine Person gibt die einem im privaten Dingen die Rücken freihält.