Warum will die Sparda Bank Genossenschaftsanteile verkaufen?
Die Sparda-Bank West wirbt dafür, dass Kunden und Neukunden bis zu 100 Genossenschaftsanteile zu 52€ erwerben können. Ich verstehe nicht, wieso die Bank an diesem Verkauf interessiert ist. Geld ist doch momentan so billig, dass die Bank es nicht notwendig hat, dieses von Kunden durch den Verkauf von Anteilen zu erhalten. Was möchte die Bank mit diesem Kapital?
Den einzigen Sinn den ich finde, ist das Ziel die Einlagen der Kunden zu reduzieren. Sie sollen Geld von ihren Sparkonten nehmen. Und vielleicht bekommt man auch den ein oder anderen Neukunden.
6 Antworten
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Genossenschaftsbank
Dort wird das Prinzip einer Genossenschaftsbank erklärt, es hat also sehr wohl einen Sinn dort Genosse zu werden und nein, das hat nichts mit Kommunismus zu tun.
Die Genossen einer Genossenschaft(sbank) sind die Kapitalgeber, sie haften für die Verbindlichkeiten der Bank mit ihrem Haftkapital, das das Eigenkapital der Genossenschaft darstellt.
Je höher das Eigenkapital ist, desto mehr kann die Genossenchaft ihr Kreditgeschäft ausweiten.
Weshalb sollte eine Genossenschaft sich nicht nach weiteren Kapitalgebern umsehen?
Ich halte persönlich seit über 50 Jahren Anteile an unserer Genossenschaftsbank, die jährliche Ausschüttung beträgt ca. Zeit 4 % Dividende, das ist zur Zeit eine gute Anlage.
Aktuelle Infos zu den Mitgliedsanteilen bei den Genossenschaftsbanken
Mitgliedsanteile bei der Bank zu haben ist zwar nicht mehr so lukrativ wie vor ein paar Jahren, aber besser als nichts. Die Zeiten ändern sich. Gab es noch vor einem Jahrzehnt ca. 4-6% Dividende, ist es im Zuge der Bankenkrise (Finanzkrise) und der Corona-Pandemie, die Höhe der Ausschüttungen (Dividende) in den letzten Jahren weit zurückgegangen. Bedingt auch durch die Niedrig- und Negativzinsphase. Zurzeit gibt es für manche Anteile bei einer Genossenschaftsbank gerade einmal ca. 1,25%-2,25% Dividende. Es gibt zwar noch einige Banken die bieten noch etwas mehr an, da liegt die Dividende schon etwas höher.
Wie schon gesagt, Jahrzehnte ist es her, da machten die Banken im Schaufenster noch Werbung. 'Werden Sie Mitglied bei unserer Bank, werden Sie Teilhaber.' Lange ist es her. Voraussetzung war dann auch nur, wenn Sie kein Girokonto (Gehaltskonto) hatten, die Aktivität als Kunde bei der Bank mit zugestalten, ein einfacher Sparbrief, mit der Laufzeit von 2-5 Jahren und schon waren Sie Kunde dieser/jener Bank.
Hätte man das vor Jahren schon wissen können, dass ein Sparbrief heute nichts mehr abwirft? Sagenhafte 4-5% Zinsen Auszahlung bei einem Sparbrief am Jahresende, bei einer Anlagesumme von 5000,00 Euro, wären das in Summe 200-250 Euro und das mit einem Freistellungsauftrag der die Zahlung der Abgeltungssteuer verhindert. Lang, lang ist es her. Ein Anlagehorizont (Sparbrief) von über 30 Jahren, bei einer Volksbank, Sie hätten damit alles richtig gemacht. Vorbei ist vorbei, der Sparbriefzins dümpelt zurzeit im Keller bei ca. 0,01%.
Früher war doch alles besser! Aber das nur am Rande.
Bei einigen Banken ist es gerade umgekehrt, die Mitgliedsanteile (Anlagesumme) lassen sich aufstocken, einige Banken stocken zurzeit ihre Mitgliedsanteile auf und werben auch damit, andere Genossenschaften sind da kleinlicher und bieten Ihren Neukunden erstmal ca. 1-5 Anteile an. Aber die Anteile werfen nicht mehr soviel Dividende ab. Und der Sparbrief? Bleibt der Sparbrief im Keller? Auf Sparbücher und Tagesgeldkonten dümpelt doch so mancher Schatz?
Da ist man gut beraten auch in alternative Angebote zu investieren, falls die Bank der Mitgliedschaft nur Zustimmt, mit einer zusätzlichen aktiven Mitgliedschaft bzw. einer Bankkundenbindung. Sollte es mit dem Erwerb der Mitgliedsanteilen + eventuellem monatlichen Ansparplan mit ETF's oder vergleichbarem funktionieren, ist dem genüge getan.
Haben Sie als Privatperson wenigstens schon einen Anteil gezeichnet und die Bank selbst bietet die Möglichkeit weiterer Zeichnungen an, gibt es eventuell die Möglichkeit mit monatlichen Sparraten weitere Anteile zu zeichnen, wenn Sie als Person nicht auf Anhieb mit größeren Summen jetzt investieren können.
Die alljährliche Dividendenzahlung kann auch dazu genutzt werden weitere Genossenschaftsanteile bei der Bank zu erweben. Die Spanne der Höhe von Mitgliedsanteilen bei den Banken ist dabei sehr unterschiedlich, von einem Anteil bzw. 50 Euro bis 50.000 Euro ist alles drin. Aber solche Summen müssen Sie erstmal als Kleinsparer auf Ihrem Konto haben.
Info: Die Anlage in Genossenschaftsanteilen ist eine langfristige Investition. Bei Kündigung der Anteile bei Ihrer Bank, können bis zur Auszahlung schon einmal 1,5-2 Jahre ins Land gehen.
Die Anlage (Mitgliedsanteile) wirft heutzutage kaum Rendite ab und rechnet sich nur, wenn Sie bei der Bank schon Kunde sind. Bei einem Girokonto (parallel) müssen Sie auch bedenken, dass von Ihrem Konto die monatlichen Bankgebühren abgehen. So lässt sich quasi sozusagen noch gerade ein Girokonto mit der jährlichen Dividende finanzieren.
Als eingetragenes Mitglied bei Ihrer Bank, haben Sie auch ein Mitbestimmungsrecht, es findet jedes Jahr eine Mitgliederversammlung statt an der Sie aktiv teilnehmen können. Des Weiteren hat Ihre Bank auch Kooperationen mit ansässigen Firmen und Versicherungen geschlossen, von denen Sie über Rabatte oder Bonusprogramme profitieren können. Das handhabt jede Genossenschaftsbank individuell, da müssen Sie sich vor Ort bei Ihrer Bank beraten lassen.
Je mehr Geschäftsanteile die Bank verkaufen kann, umso höher ist deren Eigenkapital.Das wirkt sich auf ihr Kreditgeschäft aus. Mit Krediten kann die Bank gutes Geld verdienen.Je mehr Eigenkapital umso höher das mögliche Kreditgeschäft.
Ich habe schon seit Jahren Genossenschaftsanteile bei meiner Bank. Allerdings ist die Höhe der Einlage limitiert. In meinem Falle sind es 3000.--€. Jedes Jahr legt der Vorstand der Bank fest, wie hoch die Dividende ist. Im letzten Jahr waren es 4%.
Wo bekommt man heute noch 4% an Dividende ?
Jeder gezeichnete Genossenschaftsanteil erhöhnt das Eigenkapital der Bank. Wieviel Geld sie an Krediten vergeben darf, hängt von der Höhe dieses Eigenkapitals ab. Das ist ein x-faches, ich weiß aber nicht, wie hoch x ist. Also: Je mehr Genossenschaftsanteile desto mehr Eigenkapital, desto mehr Kredite dürfen vergeben werden.