Warum verdient man bei Schichtarbeit soviel?
Hallo, ich habe eine Ausbildung gemacht und habe auch meinen Meister gemacht. Letztens gab es ein Klassentreffen und wir haben uns natürlich darüber unterhalten wer was beruflich macht, die halbe Klasse hat keine Ausbildung gemacht und zum Teil verdienen die mehr wie ich, die haben 3 Schicht Arbeit und verdienen zum Teil mehr als 4000€. Nun fühle ich mich mit meinen 3000€ Brutto im Monat etwas veräppelt. Ausbildung 3 Jahre, Meisterlehre 1 Jahr und 10000€ kosten. Alles umsonst gemacht.
8 Antworten
- Ich arbeite in einem grossen Chemieunternehmen als Chemikant in Vollkontischicht. Die Arbeitszeiten sind gestückelt: 7 Frühschicht, 7 frei, 4 Nachtschicht, 3 frei, 3 Spätschicht, 1 frei, 3 Nachtschicht, 3 frei, 3 Spätschicht, 1 frei - dann weiter mit den 7 Frühschichten.
- Sonntags 12 Stunden.
- Der Verdienst setzt sich zusammen aus:
- Tarifecklohn + evtl. Bonuszahlungen, der Vollkonti-Schichtzulage von 6%+ Nachtschichtzulage 15% steuerfrei + Sonntagszulage 60% steuerfrei + Schichtübergabezulage + Badezulage + Lästigkeitszulage (Staub, Lärm, Gestank etc.).
- Feiertage meistens 150% steuerfrei, fällt er auf einen Sonntag, wird natürlich der höhere Satz von 150% gezahlt, nicht noch die 60% für den Sonntag.
- Da kommen schon über 4.000 Euro Brutto in einem ganz normalen Monat mit 1 Sonntagsschicht zusammen.
Reich bin ich zwar nicht geworden, dafür aber die typische Wechselschicht-Beschwerden wie chronische Gastritis bekommen.
Bei der Schichtarbeit kommt ein nicht zu verachtender Teil des Gehalts durch die Schichtzulagen.
Bei mir macht es teilweise 300€ aus
Mir fällt noch der Aspekt ein: DU hast mächtig viel Wissen, das du dir mit der Meisterausbildung erworben hast. DU bist ein Fachmann, der immer eine Arbeit findet und sich auch selbständig machen kann. Du hast viel mehr Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Das sind ganz wichtige Aspekte.
Oder wolltest du gern tauschen mit deinen ehemaligen Klassenkameraden, die es nicht mal bis zum Schulabschluss geschafft haben? Die auf Gedeih und Verderb auf ihre Fließbandtätigkeit angewiesen sind und - falls sie mal gesundheitlich nicht mehr so gut drauf sind - dann keine Ausweichmöglichkeiten haben? Es wurde schon gesagt: Knochenjobs! Und Schichtarbeit ist extrem schlecht für den natürlichen Biorhythmus, unterschätz das nicht! Du hast eher eine Chance, gesund zu bleiben!
Ich bin der Ansicht, dass lebenslanges Lernen einen Menschen fördert und ihm dazu verhilft, mit sich im Reinen zu sein. Du hast ein Maß an Synapsen parat, dass dich so schnell nichts schrecken kann, wenn du neue Aufgaben bekommst. Was wirklich zählt, ist das, was jemand kann und welche Einstellung er zur Arbeit hat. Lass dich bitte nicht beirren!
Mit deinem Chef kannst du ja trotzdem sprechen, aber bereite dich argumentatorisch gut vor: dass du Meister bist, weiß er schon! Das allein wäre kaum ein Argument für höhere Bezahlung. Und wie wärs sonst mit einem Wechsel? Momentan werden qualifizierte Mitarbeiter händeringend gesucht!
Ich hoffe, meine Argumente leuchten dir ein, und ich wünsche dir gute Entscheidungen!
Wie lange können die das machen, nicht so lange wie du? Außerdem erhalten die Überstunden-Zuschläge, in der Summe ist das dann mehr, jedoch haben diese Jobs keinerlei Arbeitskomfort sondern sind sog. "Knochenjobs".
Ok danke, ich habe mir schon überlegt als Meister in ein großes Unternehmen als schichtleiter zu gehen. Nur finde ich Schichtarbeit nicht gerade toll, ich komme mit der Zeitumstellung schon kaum klar
weil es sehr anstregend ist. mein vater hat auch schicht gearbeitet. du musst zu verschiedenen zeiten anfangen. bei nachtschicht hast dunichts vom tag, weill du vormittags schlafen musst. bei frühschicht musst du morgens früh raus. du kannst fast nichts regelmässiges unternehmen, wie z.b. in einem chor singen, weil du laufenf fehlst.
@Wolle1305...altes Haus,ma ein guter Spruch: möchtest du nochma arm sein ? :-)))...liebe Grüße aus Köln