Sind Hilfsarbeiter weniger bereichernd und wert hier im Lande als jemand der als Arzt oder Professor genug Steuern einzahlt?
Sollten Putzfrauen/-Männer oder Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft deutlich mehr verdienen, um auch mehr einzuzahlen.
Wieso sollten solche kleingemachte Berufe im überheblichen Staat oder Gesellschaft nicht genauso viel wie ein Arzt oder Akademiker verdienen?
11 Stimmen
Auf welche der beiden ersten Fragen beziehen sich denn die beiden Antwortmöglichkeiten?
Auf die ersten Frage.
10 Antworten
Du musst unterscheiden zwischen den Menschen an sich (da gibt es keinen „Wert“) und deren Tätigkeiten, die im Hinblick auf bestimmte Dinge natürlich mehr oder wenig „wert“ sein können.
- So kann im Hinblick auf die eingezahlten Steuern eine Reinigungskraft evtl. weniger „wert“ sein für den Staat, der auf möglichst viele Steuereinnahmen angewiesen ist.
- Aber im Hinblick auf ein gerettetes Menschenleben (weil die Reinigungskraft z.B. dafür zuständig ist einen Operationssaal vor einer OP zu sterilisieren) kann sie wiederum unbezahlbar wichtig und dementsprechend viel „wert“ sein.
- Und beides sagt wiederum gar nichts über die betreffende Person an sich (den Menschen) aus.
Und was die Bezahlung angeht:
Die richtet sich nach den Fähigkeiten und Ausbildung der Person und nach „Angebot und Nachfrage“. So findest Du eben einfach mehr Leute, die in der Lage sind eine. Raum zu putzen als Menschen, die in der Lage sind eine Gehirn-OP durchzuführen.
Das hat mit „überheblich“ nichts zu tun.
Das sind zwei Fragen. Die erste würde ich mit Nein beantworten: Alle Menschen sind gleich viel 'wert'. Die zweite würde ich ebenfalls mit Nein beantworten: Eine Putzfrau soll nicht soviel verdienen wie ein Arzt. Ein Arzt investiert viele Jahre in seine Ausbildung, während der er nichts oder wenig verdient. Ein guter Arzt lebt für seinen Beruf, richtet sein Privatleben danach aus und arbeitet oft auf Abruf. Dafür soll er belohnt werden. Nicht weil er ein wertvollerer Mensch ist, sondern weil er wertvollere Arbeit leistet. Denk über diese Frage noch einmal nach, wenn du kurz vor einer schweren Operation stehst. Würdest du jetzt lieber eine Woche lang auf die Putzfrau verzichten oder würdest du lieber von einem Arzt operiert werden, der sich in der Schule und im Studium eigentlich nie für die Themen interessiert hat und deshalb nur gerade das Minimum geleistet hat?
Es gibt einige Menschen, die von ihrem Potential her nur gerade Müllmann werden können. Aber für die meisten sieht es doch anders aus und das weisst du aus deiner Schulzeit. Wer in der Schule arbeitet, ab und zu die Aufgaben macht und das Buch aufmacht und vielleicht sogar mal etwas liest, wenn es der Lehrer sagt, der wird nicht Müllmann. Nicht in Deutschland oder in der Schweiz. Es sind diejenigen, die in den neun obligatorischen Schuljahren kaum je einen Finger rühren, die am Ende Müllmann werden. Und wenn sie damit zufrieden sind oder sich zumindest nicht beklagen, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Und wenn sie unglücklich sind, haben sie immer noch die Möglichkeit, als Erwachsene das nachzuholen, was die anderen als Kinder und Jugendliche gemacht haben. Dann bleiben sie nicht lange Müllmänner.
Ich finde übrigens Müllmänner ausserordentlich wichtig, behandle sie sehr respektvoll und finde auch, dass sie einen Lohn kriegen sollen, von dem sie anständig leben können. Aber das muss nicht der Lohn eines Arztes sein.
Ich kann deine Ansätze nachvollziehen auch wenn sie die nur Symptome beschreibt bzw. verallgemeinert geschrieben ist (vielleicht bewusst oder auch unbewusst). Lieber Müllmann als schwarz zu arbeiten und sich als arbeitslos auszugeben. Ist manchen Fällen ist es dreist und in anderen Fällen kann man verstehen, weil nicht jeder Kärnerarbeit machen möchte, während andere Menschen im Stehen von anderen Leuten in Europa verdienen und das Geld, was überwiegend aus den Drittweltländern stammt.
Der Staat muss für gute Ärzte, wenn es 10 Jahre dauern sollte, genauso 10 Jahre bezahlen - während die Putzfrauen oder Müllmänner in den 10 Jahren ihre Steuern bezahlen. Auch die Rentenauszahlungen wird später von der Allgemeinheit hoch bezahlt als die der ohne einen Abschluss. Also was ist für den Staat lukrativer?
Rechne doch mal für's ganze Leben aus, wie viel Steuern und Renten ein Arzt zahlt und wie viel ein Müllmann. Es ist nicht so, dass der Lohn des Arztes mit den Steuern des Müllmanns bezahlt wird.
Wer ist der Staat? Die Gesellschaft doch? Also bezahlen es Menschen die Steuern bezahlen müssen, unter anderem auch der Müllmann.
Rechne doch mal für's ganze Leben aus, wie viel Steuern und Renten ein Arzt zahlt und wie viel ein Müllmann.
Ja aber wieso meintest du der Müllmann bezahlt nicht das Gehalt eines Arztes während seiner Studienzeit? Hast du gerechnet?
Zunächst einmal ist nur ein kleiner Teil der Steuereinnahmen von den Löhnen, nämlich etwa ein Viertel. Weiter aber werden in Deutschland und in der Schweiz die Steuern progressiv erhoben: Wer doppelt so viel verdient, muss mehr als doppelt so viel Steuern bezahlen. Dies führt dazu, dass Leute mit hohem Einkommen wesentlich mehr Steuern bezahlen. Für die Schweiz habe ich es ausgerechnet: Ein ungelernter Arbeiter, der 45 Jahre zu einem Lohn von Fr. 4'000 pro Monat arbeitet, zahlt etwa Fr. 3000.- Steuern pro Jahr, also in seinem ganzen Leben Fr. 135'000.- Ein Arzt, der von 30-65 zu einem Lohn von Fr. 200'000.- arbeitet, zahlt Fr. 17'000.- Steuern pro Jahr, also Fr. 595'000.- in seinem ganzen Leben.
Wenn du nur den Lohn anschaust, stimmt es also nicht, dass die arbeitenden einfachen Leute den Ärzten das Studium bezahlen. Allerdings ist meine Rechnung natürlich auch falsch. Denn wie gesagt, wird der Hauptteil der Steuern gar nicht über die Einkommen erhoben, sondern auf Umsatzsteuern, Tabaksteuern, Mineralölsteuern u.s.w., die von allen Konsumenten bezahlt werden. Hier zahlt also der einfache Mann mit. Allerdings nicht, weil er arbeitet, sondern, weil er konsumiert.
Fragwürdig finde ich an diesem System vor allem, dass die Erbschaftssteuer fehlt und dass die Vermögenssteuern auch nicht wirklich sichtbar sind. Ich finde, wer arbeitet, wie ein Arzt oder ein Müllmann, soll einen guten Lohn erhalten. Wer aber einfach von seinen Eltern Geld erbt, soll für dieses Einkommen mindestens einen so grossen Anteil abgeben, wie diejenigen, die für den Lohn gearbeitet haben.
Ja im Grossen und Ganzen stimme ich dir zu. Die Menschen die ein großes Erbe geschenkt bekamen, obwohl es genauso allen anderen Menschen auch zustehen würde, sollten nur einen bestimmten Betrag gerne abbekommen (falls sie es annehmen möchten). Es muss eine Grenze geben und bei einer Million Euro Hinterlassenschaft würde ich mich für den Menschen sogar wahrhaftig freuen, in so einer ungerechten System, die noch mit Moral und Ethik in den Grundgesetzen hantiert, bis Lebensende ausgesorgt ist(wenn er das Geld nur für seine Grundversorgung ausgibt, könnte man damit 80 Jahre sehr gut leben).
Zunächst einmal ist nur ein kleiner Teil der Steuereinnahmen von den Löhnen, nämlich etwa ein Viertel.
Auch wenn es nur ein Cent ist, würde ein Harald oder Günther meinen, dass das auch ihr Geld ist und sie deshalb auch in allen politischen Gelegenheit und speziell in der Lohnverhandlung mitentscheiden dürfen. Was sagst du dazu?
dass die arbeitenden einfachen Leute den Ärzten das Studium bezahlen
Es ging mir nur um den Anfang also anfänglich bezahlen wir doch das Studium der Ärzte etc., auch Du oder?
Hier zahlt also der einfache Mann mit.
Wer ist der einfache Mann?
Auch wenn es nur ein Cent ist, würde ein Harald oder Günther meinen, dass das auch ihr Geld ist und sie deshalb auch in allen politischen Gelegenheit und speziell in der Lohnverhandlung mitentscheiden dürfen. Was sagst du dazu?
Ich finde grundsätzlich gut, wenn die Bevölkerung bei möglichst vielen politischen Entscheiden mitreden kann, insbesondere auch, wenn es darum geht, wofür die Steuergelder eingesetzt werden. Ich finde aber, in der Schweiz haben wir dies mit den sehr häufigen Volksabstimmungen sehr gut verwirklicht. Es soll nicht so sein, dass jeder Steuerzahler mitentscheidet, wofür sein Geld ausgegeben wird. Das führt zu einer unsäglichen Bürokratie und trotzdem nicht zu optimalen Entscheiden (siehe dazu: https://fragen-raetsel-mysterien.ch/die-fehlerhafte-grundlage-des-neoliberalismus-2/ )
Du nennst ihn Harald oder Günther.
Und wieso sollen sie einfache Leute sein? Was verstehst du darunter
Diese Idee solchen Berufen mehr zukommen zu lassen, ist ja lobenswert, nur muss dabei bedacht werden, diese Bevoelkerungsschichten machen den groessten Teil der Arbeiterschaft aus, geht man hier in die Vollen, dann aendern sich sofort Linear alle Preise fuer Dienstleistungen etc.
Somit muesste jeder Buerger auch bereit sein, diese hoeheren Preise zu zahlen?
Das Beispiel Schweiz zeigt ja auf, das es uferlos werden kann, Freundschaft von uns hatte eine Rechnung von 30 Tsd. Franken zu zahlen, nur fuer die Modernisierung ihres Bades. Das Haus kostete 2 Millionen Franken, die Kredite werden traditionsgemaess von den Erben weiter abbezahlt denn eine normale Generation schafft das nicht in ihrer Zeit.
Das sind dann die Probleme, wenn man der Masse einen hoeheren Lebensstandard angedeihen lassen moechte.
Wenn man mehr verdient, kann man doch mehr abgeben also es findet ein Ausgleich statt?
Dazu sind aber nicht alle Leute bereit, diese neuen Preise dann zu zahlen, da kommt dann wieder Eigensinn, selber essen macht fett, wenn du verstehst was ich meine?
Man kann einen Haufen Berufe aufzählen, die mehr verdienen SOLLTE, Aber sobald es daran geht, dass deswegen die Steuern oder Krankenkassenbeiträge steigen müssten, ebbt die Zustimmung in der Bevölkerung schlagartig ab.
In Corona-Zeiten für Krankenpfleger zu klatschen, ist eben eindeutig billiger.
In Corona-Zeiten für Krankenpfleger zu klatschen, ist eben eindeutig billiger.
Was meinst du mit eindeutiger billiger?
Es wurde doch überall Beifall geklatscht. Aber mehr Geld bekommen diese Leute trotzdem nicht.
Gehört eigentlich für dich Altenpfleger Berufe zu den respektabelsten berufen in Deutschland?
Na dann mal Lob und Anerkennung für deine Leistung!
Es bleibt jedoch dabei, das es aufgrund der Entwicklung in diesem und auch den anderen Ländern nicht mehr so sehr darauf ankommt ob man mal fleißig war oder es weiterhin ist. Das dürften bereits einige zu spüren bekommen haben, die durch Systeme ersetzt wurden und jene die noch ersetzt werden. Auch dort werden weiterhin Spezialisten gebraucht, doch alles was sich Systemisch abbilden lässt wird verschwinden und nicht mehr, in Form eines Menschen benötigt. Jedenfalls haben bei uns sämtliche Bankfilialen geschlossen oder nur noch eingeschränkt geöffnet, nur um mal ein Beispiel zu nennen.
Für einen Kredit braucht man nur noch selten einen Spezialisten, das kann man heute am Sonntag morgen im I-Net erledigen und am Freitag ist das Geld auf dem Konto.
"So reden nur Kommunisten und Loser. Wer einen Job macht in dem er ersetzbar ist, weil jeder den Job machen kann, hat eben nichts gescheites gelernt."
Tja mir drängt sich doch der Eindruck auf, das die Tragweite der Ereignisse nicht wirklich erfasst wurde.
Klar kann man das System mit Fachwissen, Erfahrung, dem Showpotential für Bühne 1 und der Wirksamkeit für Bühne 2 wunderbar nutzen, wenn man denn erkannt hat wo die Reise hingeht. Leider bleibt das jedoch vielen in Zukunft verwehrt.
Deswegen bringst du es im Leben zu nichts und verdienst deine 2000€ netto
Nun es macht doch immer mehr den Eindruck das Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander liegen.
In der Zeit als die Studenten/innen in Unis lernen und von der Gesellschaft finanziert werden muss, arbeiten die „Müllmänner“ auf den Straßen hart und bezahlen die Hälfte des Gehalts an dem Staat.