Muss ein Maler im laufe seines Berufsleben viel giftige Dämpfe einatmen oder sind die Farben heutzutage alle safe?

9 Antworten

Selbstverständlich sind die Dämpfe und Ausgasungen von Lacken, Farben und Klebern schädlich, wenn sie über längere Zeit eingeatmet werden.

Meines Erachtens helfen Schutzvorrichtungen, wie Masken und Absauganlagen, nur unvollkommen - bei konsequenter Anwendung mindern sie zwar, aber der menschliche Körper hat die Eigenschaft, derartige schädliche Stoffe zu speichern, weil sie zumindest in der vorhandenen Konzentration unnatürlich sind, und nicht schnell genug abgebaut werden können.

Ich empfehle, eine Malertätigkeit nicht länger als fünf Jahre auszuführen, und sich dann (ggf. über eine Umschulung) eine gesündere Arbeit zu suchen.

https://www.aponet.de/aktuelles/forschung/20140513-loesungsmitteldaempfe-schaden-gehirn.html

> Muss ein Maler im laufe seines Berufsleben viel giftige Dämpfe einatmen

Nein, er kann eine Atemschutzmaske verwenden. Möglicherweise braucht er dazu viel Mut, weil seine Kollegen ihn als Weichei verspotten.

> oder sind die Farben heutzutage alle safe?

Sie sind safe bei Beachtung der Sicherheitsvorschriften, welche ggf. auch Atem- und Hautschutz vorsehen.

Als normaler Maler wohl selten und wenn doch, dann liegt es an dir geeignete Schutzmasnahmen zu treffen.

So viel ich weiß, hat Rembrandt keine giftige Farben verwendet.

Bevarian  13.01.2017, 14:58

Ich bin jetzt wiklich kein Spezialist auf dem Gebiet - aber hat man nicht früher CdS als Farbpigment für ein strahlendes Gelb genutzt? Da dürfte so mancher Künstler beim Anmischen seiner Farben eine Schwermetallvergiftung erfahren haben...  ;(((

Deichgoettin  13.01.2017, 17:20
@Bevarian

Danke - habe gerade nachgelesen, CdS wurde 1818 entdeckt. Also lange nach Rembrandt. L.G.

Bevarian  13.01.2017, 21:44
@Deichgoettin

Vielleicht der Stoff an sich? Ich kam darauf, weil ich an einen Artikel dachte, in dem die Restaurierung alter Meisterwerke beschrieben wurde und die Veränderung der Farben. In diesem Fall die Oxidation vom gelben CdS zum weißen CdSO4. Vielleicht interessant:http://www.emrath.de/pigmente.htm -
"Das selten vorkommende Mineral Greenockit (Cadmiumsulfid) ist wohl nicht als Pigment verwendet worden, obwohl es von einigen Fachleuten für die letzten 2000 Jahre als Pigment reklamiert wird, aber nicht beweisbar war."



Der Maler muß sich hauptsächlich gegen Lösungsmitteldämpfe und Staub schützen.

Dies geschieht vorbeugend mit guter Raumbelüftung. Bei der Entstehung größerer Mengen von Staub wird eine Staubmaske mit Filterklasse P2 aufgesetzt und gegen größere Mengen von Lösemitteldämpfen sind Masken mit Filtertyp A2 sowie Atemschutz mit Filterklasse 2-P2 geeignet. Filterklasse 2-P2 stellt auch einen Schutz gegen feste und flüssige Partikel in der Luft dar. Eine weitere Möglichkeit sich zu schätzen, besteht in der Verwendung einer geeigneten Abzugshaube, die mit den für den entsprechenden Stoff geeigneten Filtern ausgestattet ist, das heißt gegen Staub entsprechende feinporige Absorptionsmatten und gegen Lösemitteldämpfe geeignete Aktivkohlefilter.

Bei Terpentinöl ist zusätzlich zu vermeiden, daß Haut und Augen damit in Berührung kommen. Das gleiche gilt beim Umgang mit ätzenden Stoffen wie Säuren und Laugen.

Der richtige Schutz gegen diese Stoffe bieten Schutzbrillen mit Seitenschutz und geeignete Schutzhandschuhe (aus Chloropren, Nitril oder Viton).

http://www.schmincke.de/produkte/gesundheit-produktsicherheit.html