Mit fast 24 noch bei den Eltern wohnen. "Peinlich?"
Hallo zusammen :)
Ich bin etwas durcheinander.
Ich bin fast 24 und wohne noch bei meinem Eltern. Bis jetzt lief immer alles rund und wir verstehen uns super und jeder lässt den anderen sein Leben leben. Trotzdem habe ich in letzter Zeit das große Bedürfnis auszuziehen, einfach weil es, denke ich, an der Zeit ist. Auch höre ich von vielen anderen, dass sie bereits alleine wohnen. Mir ist es manchmal sogar schon regelrecht peinlich, wenn ich sage, dass ich noch Daheim wohne. Hätte ich das Geld, würde ich sofort ausziehen. Und das sag ich jetzt nicht nur so, sondern so wäre es. Jedoch habe ich momentan einfach nicht die finanziellen Möglichkeiten mir eine Wohnung zu leisten. Ich habe mit 19 mein Abi gemacht und danach eine Ausbildung gemacht, in der ich nichts verdient habe, außer im letzten Lehrjahr. Davon habe ich das meiste gespart, weil ich noch nicht wusste, ob ich danach arbeiten, oder studieren gehe. Nun habe ich mich für ein Studium entschieden und bin auch an einer Uni angenommen wurden, die ganz in der Nähe ist. Meine Eltern verdienen zwar ganz gut, aber nicht so gut, dass sie mich unterstützen könnten, wenn ich nun ausziehen wollen würde. Und ich möchte auch nicht meinen Eltern auf der Tasche liegen, nur weil ich "Bock habe" auszuziehen, obwohl die Uni gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln von meinem Elternhaus erreicht werden kann. Bafög ist auch nicht wirklich drin. Es ist auch nicht so, dass ich bei meinen ELtern kaum Platz habe. Habe ein eigenes Wohnzimmer, ein Bad und ein Schlafzimmer. Aber alleine wohnen ist das noch lange nicht.... Ich weiß einfach nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll... Also, dass es eigentlich vernünftig wäre erst einmal noch zu Hause zu bleiben (billiger für alle) ist mir bewusst. Und ich finde es ja auch ehrlich gesagt nicht schlimm zu Hause zu wohnen, wenn man gut miteinander auskommt, jedoch kommt in mir immer stärker das Gefühl hoch, dass ich raus muss, um endlich so richtig auf eigenen Beinen stehen zu könnnen.... Aber "so richtig" kann man das ja eigentlich auch nicht sagen, wenn Eltern noch etwas beisteuern müssen, oder? Ist vielleicht irgendwie in der gleichen Situation und weiß nicht, wie er damit umgehen soll? Oder hat jemand irgendeinen Rat für mich? Ich komm mir so dumm vor, dass ich noch zu Hause wohne, aber auf der anderen Seite wiederrum käme es mir auch dumm vor, ohne Mittel auszuziehen, zumal mein Studienort ganz in der Nähe ist.... Welche Ansichten habt ihr?
Danke schonmal.
10 Antworten
Also mal ganz ehrlich - warum willst Du einem Vermieter Geld in den Rachen werfen, wenn Du ein gutes Verhältnis zu Deinen Eltern hast und auch ausreichend Wohnraum vorhanden ist?
Peinlich sollte es Dir wirklich nicht sein! Als ich 16 war, gab es meine Eltern nicht mehr, weil beide früh verstorben sind! Genieße es einfach Eltern zu haben und hör auf Dir über Nebensächlichkeiten Gedanken zu machen! Wenn ich sowas lese denke ich immer "wer keine Probleme hat der macht sich welche"!
Alles Gute fürs Studium und für Eure Familie ;-)
Du kennst die "Anderen" besser als wir - kann es denn auch sein, dass sie nur auf das "gute Verhältnis", welches Du zu Deinen Eltern hast, einfach nur neidisch sind?
Neid war und ist für mich ein Fremdwort und ich habe Neid ganz lange nicht bemerkt. Heute denke ich immer erst über diesen seltsamen Wesenszug meiner Mitmenschen nach, bevor ich meine Lebensverhältnisse in Frage stelle!
Jeder hat das Recht so zu leben, wie es seine Umstände zulassen und erlauben! Und keinem Menschen steht es zu, sich da einzumischen!
Stärke Dein Selbstbewusstsein und sei einfach stolz auf Deine Familie ;-)
Wenn ich sowas lese, dann erscheint sein Problem wirklich als kein Problem mehr. Du hast total recht, so lange man kann soll man es genießen. :)
So ist es! Und ALLEIN kann man noch lange genug wohnen! Das geht manchmal schneller als man denkt - leider!
es ist nicht peinlich zuhause zu wohnen.. im gegenteill es ist vernünftig.. und ich find es toll wenn sowas funktioniert.. versuche während deines Studiums zu arbeiten und die so schon etwas auf die seite zu legen.. wenn du dan fertig bist kannst du dir alles leisten und auch deine eltern werden stolz auf sich sein. dumm kommst du dir doch nur vor weil es als cool gilt alleine zu leben.. ich finde heutzutage wo man wegen studium / ausbildung etc nun mal so lange brauch ist es völlig legiti, gerade auch weil du deinen komplett eigenen bereich hast.. genieß es und die eigenständigkeit zu 100 prozent kommt noch früh genung! Sei dankbar das du ein Elternhasu hast wo sowas funktioniert.. bei vielen wäre es aus vielerlei gründen undenkbar!
Erstmal bist du kein typischer Nesthocker so nach dem Motto:"Mama macht das schon!" Du solltest stolz darauf sein ein Abi in der Tasche zu haben ,eine Ausbildung begonnen und auch fertig gestellt zu haben. Es zeugt ,in meinen Augen, auch ein ganzes Stück Größe eine Ausbildung zu absolvieren ,die kaum Geld ins Haus bringt ,denn dann scheinst du nicht nur den finanziellen Part in den Focus zu legen.
Wer soll es dir übel nehmen ,wenn die finanziellen Defizite einen Auszug verwehren? Selbständigkeit bedeutet nicht nur das Elternhaus zu verlassen ,nein es bedeutet ,dass man eigene Probleme selbst lösen kann ,einen eigenen Haushalt zuverlässig führt. Soweit ich weis wohnst du in einer Haus internen Wohnung. Solange du dir Dinge erlernst und auch jetzt schon praktizierst ,die für eine Selbstsändigkeit unerlässig sind ,dann stehst du einem jungen Mieter um nichts hinterher. Eigentlich wärest du sogar etwas blöd würdest du das Haus deiner Eltern verlassen ,liegt die Uni in Reichweite.
Du kannst dein eigenes Ding machen auch ohne eigene Wohnung.
mein sohn ist auch 27 und wohnt in der gleichen wohnung wie mein mann und ich. ihm gehört die linke seite der wohnung mit schlafzimmer, wohnzimmer flur und bad (eine küche könnte auch noch eingerichtet werden). Wir wohnen auf der rechten seite mit waschküche, flur, küche, wohnzimmer, schlafzimmer und bad. wenn wir nicht wollen, laufen wir uns nicht über den weg. er wohnt bei uns immer noch günstiger in seinen ca. 60 qm als wenn er alleine miete und nebenkosten zahlen müsste.
Ich denke, es geht dir vorrangig um die Frage der Selbständigkeit, das hast du ja auch als Tag verwandt. Die hat aber nicht zwingend etwas mit dem Wohnort zu tun.
Offen gestanden war es für mich wichtig, möglichst frühzeitig nach dem Volljährig werden da raus zu kommen. Ich habe mich nicht bevormundet gefühlt, aber mir gingen - nach 1/4 Jahr unterwegs sein und zurückkommen - einfach diese ganzen selbstverständlichen und ganz vernünftigen Dinge auf die Nerven: Klar ist es einfacher, wenn jemand mit dem großen Auto einkaufen fährt und alles mitbringt... Klar ist es durchaus sinnvoll, Wäsche zusammen zu waschen (bzw waschen zu lassen, weil man zwar die eigene abgeben darf, sich aber nicht um die anderer kümmern)... Und wenn schon mal alle abends/ am WE beisammen sind, warum soll dann nicht zusammen gegessen werden?
Eine Möglichkeit wäre für dich vielleicht, solche oder ähnliche Punkte für dich selbst zu übernehmen (da du gesagt hast, eigenes Wohnen ist es nicht, nehme ich an, bei dir ist es so ähnlich). Du hast eine Ausbildung gemacht, aber das meiste gespart? Kein Geld an die Eltern? Du suchst dir eine Uni, aber natürlich die, die am nächsten ist?
Solche Punkte sind die, wo man selbst Verantwortung übernehmen kann und sich dann auch eigenständiger fühlen. Du kannst auch bei deinem Eltern ein eigenständiges Leben führen, ohne dich in eine evtl finanziell verdammt enge Lage zu bringen.
Ja, ich habe eine Ausbildung gemacht, die aber vier Jahre lang gedauert hat und ich nur im LETZTEN Jahr Geld verdient habe, was auch nicht sonderlich viel war. Das Meiste habe ich gerade deshalb gespart, damit ich wärend des Studiums eigenes Geld zur Verfügung habe. Ich bezahle alle meine Dinge selbst, habe ich auch nie vor Nebenjobs gescheut und meine Wäsche mach ich seit langem selbst. Klar, kommt es mal vor, dass meine Mutter mal 'ne Maschine für mich angeworfen hat, aber eigentlich sind das so Dinge, die ich selbst machen möchte. Genauso wie putzen. Natürlich unterstützen meine Eltern mich trotzdem finanziell bei gewissen Dingen, aber es wäre viel mehr, wenn ich nun ausziehen würde... Mein Kopf sagt "Es ist besser für alle erstmal Daheim zu bleiben" und mein Herz sagt "Du solltest endlich raus!"... Da ist halt irgendwie immer die Angst da, dass ich irgendetwas verpasse, oder...ach ich weiß auch nicht..
Hm, woran würdest du denn dann dein Gefühl festmachen, momentan kein eigenes Leben zu führen? Denn das ist ja, wie ich glaube, das Kernproblem und weniger die Frage, wo man wohnt (wobei ich an sowas denke: ein Bekannter von mir fuhr noch mit 23 jedes WE nach Hause zum essen und Wäsche waschen lassen. Man kann auch unselbständig sein und eine eigene Wohnung haben ;)).
Danke! Ich weiß, eigentlich sollte ich mich glücklich schätzen, aber dann sind da wieder die anderen (auf die man eigentlich nicht hören soll, es unbewusst aber trotzdem tut), die mich komisch angucken, weil ich noch zu Hause wohne...