Minderjährig und trotzdem ein Buch veröffentlichen? Möglich?
Hallo ich bin Jahre alt und in ein paar Wochen 14. Mein Buch ist fast fertig. Mehrere Leute haben schon drüber gelesen und bin es mehrmals mit verschiedenen Programmen durchgegangen. Jetzt meine Frage: Kann ich es jetzt an einen Verlag schicken und habe ich überhaupt eine Chance, selbst wenn das Buch vom Inhalt usw gut ist?
4 Antworten
du nicht, aber deine Eltern können für dich rechtswirksame Verträge abschliessen
Glücklicherweise kann ich da ein wenig mitsprechen, denn ich hatte bis
zum September des vergangenen Jahres das gleiche Vorhaben ins Auge
gefasst - und in ein paar Wochen kommt mein Sachbuch ("Messerwerfen wie die Profis", Wieland-Verlag Bad-Aibling) voraussichtlich in den Buchhandel. Das hat mit Glück zu tun - keine Frage - aber auch mit Geduld, Hartnäckigkeit und der festen Überzeugung, dass die Qualität des eigenen "Geschreibsels" okay ist. Statistisch schaffen es nur 2 bis 3 Prozent aller neuen Manuskripte in die Veröffentlichung. Es ist also schwer, aber nicht unmöglich, sonst gäbe es ja keine neuen Autoren. Vielleicht bist du ja ein schriftstellerisches Wunderkind - wer kann das hier beurteilen?
Da du noch minderjährig bist, müssen selbstverständlich alle geschäftlichen Dinge deine Eltern für Dich regeln, das ist halt so.
Ich an deiner Stelle würde wie folgt verfahren, wenn ich von der Qualität meines Werkes wirklich "100pro" überzeugt bin - und auch nur dann:
Schreibe - gemeinsam mit deinen Eltern - "blind" die Lektorate einschlägiger (einfach googeln, Stichworte "Verlag" und meinetwegen "Thriller" - oder worum es in deinem Buch geht) Publikumsverlage an und
sende denen a. ein Exposé und b. eine Leseprobe zu (rund dreißig Seiten
deines Buches - am besten die besten!). Natürlich erst dann, wenn das
Buch tatsächlich komplett fertiggestellt und korrekturgelesen ist. Lass einmal einen Erwachsenen (am besten einen Deutschlehrer) darüberschauen.
Rohentwürfe wandern binnen Sekunden in die "Tonne".
Kassiere dann rund 20 bis 30 oder auch 40 Absagen, das ist völlig normal, doch mit etwas Glück kommt vom 41sten eine Zusage. Bitte auch nach Zusendung niemals hinterhertelefonieren, denn "Quengelanrufe" mögen Verlage überhaupt nicht. Die Spielregel lautet: Entweder man meldet sich bei dir - sei es positiv oder negativ - oder man tut es eben nicht, das bedeutet dann ebenfalls eine Absage.
Dann noch ein kleiner, wichtiger Tipp am Rande, falls ich dir damit eine Enttäuschung ersparen kann:
Hütet euch (!!) vor so genannten Pseudo-, Bezahl- oder auch Vanity- (=Eitelkeits-) Verlagen. Oft erkennbar im Netz mit der Überschrift "Verlag sucht Autoren" (und glaube mir: K e i n Verlagshaus sucht von sich aus
Autoren! Die ersticken vielmehr an eingereichten Manuskripten).
Wenn du dort dein fertiges Manuskript einreichst, egal wie gut oder schlecht es sein mag, so bekommst du nach kurzer Zeit mit großer Wahrscheinlichkeit einen Brief oder eine E-Mail, dass sie von deinem Entwurf "absolut begeistert" sind und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützen und befürworten wird - wenn ihr dann dafür zahlt - !
Und diese Schreiben sind sehr geschickt formuliert - viele fühlen sich als Neuautor(in) zum ersten Mal wirklich ernst genommen, bestätigt und auch ein bisschen "gebauchpinselt".
Da sind gerne Summen von 1.500,- bis hin zu 30.000,- Euro im Gespräch, die der Autor latzen soll. So arbeitet aber kein seriöser Publikumsverlag. Dort erhält der Autor einen Autorenvertrag - und der Verlag geht mit allen Kosten in Vorlage (Verlag kommt auch von "vorlegen"). Und nach einer festgesetzten Zeit (meistens nach einem halben Jahr nach Veröffentlichung oder zum Ende des Kalenderjahres) bekommt der Autor das erste Honorar, abhängig von der
Anzahl der bis dato verkauften Bücher.
Die Pseudo-Verlage dagegen haben ja bereits längst ihr Geld über den
hoffnungsvollen Schreiber "im Sack". Sag selbst, wer muss da noch Bücher
verkaufen? Machen die dann auch nicht mehr. Die vergammeln irgendwo,
keine Sau interessiert' s - und der Autor hat den finanziellen Schaden.
Also - bitte Augen auf - !
Und viel Glück !!
Eine kurze Sache noch: Die Eingangsfrage oben ist - rein stilistisch - etwas unbeholfen, ungelenk und holperig gestellt. Ich würde mich also wirklich sehr freuen, wenn der Inhalt deines Buches in Hinblick auf den reinen Schreibstil besser ist. Das muss er auch sein, denn als Neuling muss man ein Lektorat geradezu "umhauen", um Erfolg zu haben.
du wirst keine Chance haben.. du kannst das nicht einfach hinschicken und die drucken das. das kostet eine Menge Geld und ich glaube nicht, dass du das hast
Von 100 eingereichten Manuskripten werden 99 abgelehnt – egal, ob sie "gut" sind oder nicht.
"Buch" ist übrigens keine Literatursorte.
Eine erstklassige Antwort!