Karikatur über Religionsfreiheit?

2 Antworten

In der ersten Karikatur wirft der Richter dem Angeklagten vor, einen „armen Kerl” an seiner Religionsausübung gehindert zu haben, und zwar an einer Enthauptung. Ganz offenkundig wird auf das islamfeindliche Stereotyp angespielt, dass angeblich Enthauptungen per se zur Religionsausübung des Islam gehören würden.

Auch wird auf die von Rechtspopulisten stets wiederholte Behauptung angespielt, dass die Justiz sich schützend vor den Islam stelle, ja sogar schon quasi an der Unterwerfung mitarbeite.

Betrachten wir die zweite Karikatur, so wird noch gewisser, dass wir es hier mit fragwürdigen Stereotypen zu tun haben. Hier wird alleine schon durch die stereotype Darstellung eines Moslem (Bart, vermeintlich „typische” Kleidung) ein Stereotyp bedient. Der sich der „Schlachtung” Erwehrende ist vom ikonischen Typus her der „linke Gutmensch”, der sich nicht mit körperlicher Gewalt wehrt, sondern sich in „westlich-verweichlichter” Manier auf ein Urteil des EuGH beruft und auf einer Betäubung besteht, sich also letztlich auch nur unterwirft. Hinzu kommt ein Seitenhieb auf das Schächten und sogar auf die Justiz, diesmal den EuGH.

Was mich allerdings verwundert, das ist, dass der Zeichner, Karsten Schley, keineswegs Nähe zu Rechtspopulisten zeigt. Er hat auch wesentlich lustigere Karikaturen gezeichnet, so etwa diese hier:

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Gehe davon aus, dass Karsten Schley, wie jeder gute Karikaturist, doch nun einmal etwas polarisieren möchte. Vermute stark, dass er sich freut, wenn er bei den Betrachtern etwas triggert. Im Stillen wird er sich beömmeln, wenn jede politische Seite sich bestätigt fühlt. Hauptsache, man bekommt einen Anstoß zur Diskussion. Ob man nun die eine oder andere Karikatur ganz so gelungen findet, ist jedem überlassen.

 - (Schule, Politik, Geschichte)
fubar1871  16.05.2022, 08:57
Was mich allerdings verwundert, das ist, dass der Zeichner, Karsten Schley, keineswegs Nähe zu Rechtspopulisten zeigt. Er hat auch wesentlich lustigere Karikaturen gezeichnet, so etwa diese hier:

Karikaturen sind kritisch zu betrachten und meist auf ein aktuelles Ereignis bezogen und haben nichts mit Rechtspopulismus zu tun. In einer Karikatur kann es jeden erwischen.

Man müsste jetzt wissen, wann genau die erste Karikatur gezeichnet wurde, dann könnte man diese einem Ereignis zuordnen.

Ich würde stark davon ausgehen, dass sich die 1. Karikatur auf den 16.10.2020 bezieht. Und wer damals die Diskussionen und "Aufstände" mitverfolgt hat, der erkennt auch, was die Karikatur (wahrscheinlich) aussagen soll.

verreisterNutzer  16.05.2022, 07:58

Die Todesstrafe ist im Schariarecht verankert.

Finde ich selbsterklärend vor allem die erste.

Was genau verstehst du den nicht ?

trrootroo 
Beitragsersteller
 16.05.2022, 00:49

Die erste verwirrt mich, da es doch gar nicht sein kann, dass es in DE so ist... als ob kein Recht vor dem Religionsfreiheit Gesetz steht

Asporc  16.05.2022, 00:51
@trrootroo

Aber das wird von vielen gefordert. Es sollen Frauen im Alter von 6 jahren verstümmelt werden dürfen. Es soll möglich sein seine Kinder und Ehefrauen zu zwingen Kopftücher und schlimmeres zu tragen usw.

Und du kannst dir etliche Umfragen ansehen ungefähr die Hälfte der Moslems auch in Deutschland behauptet das sie finden das kirchliches Recht über weltlichem steht.

KolnFC  16.05.2022, 00:56
@trrootroo

Dann verstehst du Karikaturen grundsätzlich nicht.

Überspitzung ist das Mittel bei Satire.

Natürlich kann man nicht unter dem Mantel der Religionsfreiheit andere Mensch töten oder verletzen aber Eltern z.B. dürfen ihren männlichen Nachwuchs beschneiden lassen, was eine Verletzung der körperlichen Unversehrtheit darstellt, die eigentlich durch unser GG geschützt ist.

Asporc  16.05.2022, 00:58
@KolnFC

Die Männliche beschneidung habe ich dabei sogar extra nicht erwähnt weil das ja auch etwas ist das XX Menschen im erwachsenenalter freiwillig machen und weil es oft eine Teilbeschneidung ist.