Kann mir jemand bei der Erläuterung der Karikatur helfen?
4 Antworten
Kurz und knapp
.
H4 reicht nicht zum Leben, deshalb
Papierkörbe nach Flaschen, Dosen und Essbarem durchsuchen
.
Und , trotz des Zynismus der Kari , nicht ganz falsch : Ohne Beschäftigung fällt einem die Decke auf den Kopf ( womöglich sogar der Himmel, Majestix kennt diese Angst )
So wie ich das interpretieren würde wird hier darauf hin gewiesen, dass das Arbeitslosengeld das viele Menschen beziehen, einfach nicht ausreicht, die Menschen also sehr am Limit leben und deswegen andere Wege dazu suchen müssen an Geld zu kommen, das ihnen hilft etwas besser über die Runden zu kommen. Der Arbeitslose hat zwar keinen Job und somit eigentlich viel mehr Freizeit, verbringt diese vermutlich jedoch z.B.mit dem Sammeln von Pfandflaschen oder anderen Tätigkeiten in sich etwas dazu zuvedienen.
Es ist also eine grundlegende Kritik am System.
Hartz IV reicht nicht unbedingt zum Leben, weshalb man Flaschensammeln muss usw. Und ...voll beschäftigt! könnte eine Anspielung darauf sein, dass man sich ja im Normalfall um eine Vollzeitstelle bemühen muss und auch sanktioniert werden kann, wenn man entsprechendes nicht tut oder Vermittlungsvorschläge ablehnt.
Damit soll die 'Hartz IV-Reform' für die Armut verantwortlich gemacht werden. Diese Karikatur ist plumpe Hetze aus Unwissenheit, weil es diese Bilder auch schon vor Hartz IV gegeben hat.
Hartz IV hat ca. 900.000 Menschen in Ausbildung und Arbeit gebracht, die früher im alten Sozialsystem von der Jugend auf an arm geblieben wären. Früher wurde die Armut praktisch "weitervererbt".
Dank Hartz IV hat man das System "fördern und fordern" aufgebaut. D. h., man hat damals vielen jungen Menschen zwar finanziell in ihrer Not geholfen, aber auch gleichzeitig darauf bestanden, dass sie ihren Schulabschluss nachholen, sich dann um einen Ausbildungsplatz bewerben, um EBEN NICHT DAUERHAFT in der Armut zu landen.
Heute sind es ca. 900.000 Arbeitnehmer, die im Arbeitsmarkt sind und ihre Familien ohne staatliche Hilfe ernähren können. Ferner zahlen sie auch in das Sozial- und Steuersystem ein.
Die, die in den Mülleimern kramen, haben oftmals eine andere Vergangenheit oder wollten sich eben nicht 'fördern' lassen, sondern nur vom Staat fordern. Aber, das kann man halt auch nicht pauschal sagen.
Viele, die nach wie vor auf der Straße leben, wurden mit staatlicher Hilfe schon in einer Wohnung untergebracht. Weil sie dann aber ihre Verpflichtungen nicht erfüllen wollten, wurden ihre Leistungen gekürzt und landeten wieder auf der Straße.
Wenn mir jemand bei Kälte ein warmes Bett und auch was zu essen gibt, ist es doch nicht zu viel verlangt, wenn ich dem/der Helfer/in mal die Wohnung durchsauge oder durchputze und den Abwasch nach dem Essen mache. In diesem Fall nennt man das auch "nehmen und geben"!