Ich habe ein Vorstellungsgespräch beim Finanzamt und bin sehr aufgeregt?
Bald steht ein Vorstellungsgespräch an beim Finanzamt, aber habe wieder ganz, dass ich wieder scheitern werde oder bestimmte Antworten, die ich vorbereitet habe, vergessen werde. Wie soll auf unerwartete Antworten reagieren. Als Schwäche habe ich mir handwerkliche Arbeiten gedacht. Wäre die Schwäche in Ordnung?
3 Antworten
Jo, das geht gut eigentlich , aber das Wichtigste ist, dass du der Schwäche etwas Positives abgewinnst:
Wenn du konkret sowas gefragt wirst: mir liegt Rechnen (oder was weiss ich) mehr als handwerkliches. Und das ist ja auch der grund, weshalb ich mich hier bewerbe.
Nur so als Beispiel.
So musst du mit vielem umgehen. Es gibt sogar Firmen, die fragen dich, ob du was trinken möchtest. Und wenn du das ablehnst, heisst es gleich die ist zu schüchtern. Da jeder Mensch trinken muss, tust du hier z.B. gut daran zu sagen, ein Glas Wasser wäre nett.
Also ich verstehe deine Aufregung, aber ich glaube schon, dass du dich gut vorbereitet hast. Das Wichtigste ist zu wissen, dass die merken, wenn du lügst. Und das zweitwichtigste ist: du darfst bei Fragen auch mal sagen: das muss ich mir noch durch den Kopf gehen lassen, was ich auf diese nicht einfache Frage antworten soll.
Sowas wird dann auch positiv bewertet, nach dem Motto: die schwätzt dann kein blödes Zeug raus....
Im Prinzip musst du dir klar drüber sein, dass - egal was du dort machst oder antwortest - es kann falsch oder richtig für dein Gegenüber sein, denn auch hier gibt es Menschen mit unterschiedlichen Meinungen. Solange du selber authentisch bleibst und du dir abends in den Spiegel gucken kannst, kannst du gewiss sein, dass - wenn du diese Stelle nicht bekommst - tut sich was anderes für dich auf. Und du bist dann auch nicht "schuld". Mit diesem Wissen kannst du vielleicht etwas entspannter hingehen.
Jo, das geht gut eigentlich , aber das Wichtigste ist, dass du der Schwäche etwas Positives abgewinnst:
Das ist immer sehr gefährlich. Denn die Schwäche ist eine Schwäche und sollte auch als Schwäche erkannt werden. Wenn das nicht so ist, dann wirkst du nicht reflektiert und die Schwäche auch nicht wie eine Schwäche
Wenn du konkret sowas gefragt wirst: mir liegt Rechnen (oder was weiss ich) mehr als handwerkliches. Und das ist ja auch der grund, weshalb ich mich hier bewerbe.
Das kann man durchaus sagen, aber das ist nicht die Antwort, die sich ein Personaler erhofft. Dem geht es darum, andere Sachen rauszufinden. Und durch diese Antwort sagst du auch schon einiges über dich aus, nämlich dass du nicht willens (oder in der Lage) bist zu dieser Schwäche zu stehen, sondern versuchst darüber hinwegzutäuschen.
Zum Thema Frage nach Schwächen habe ich eigene Erfahrungen machen müssen. Wenn man zu taffe auf eine Frage antwortet, kommt eine noch (sorry) blöder hinter her. Man will die Reaktionen sehen. Ich wünsche für auf alle Fälle viel Erfolg.
Das musst du nicht sein. Vorstellungsgespräche sind nie besonders schön und besonders welche bei der Finanzverwaltung nicht, aber sei optimistisch.
Ich hoffe du willst da nur die Ausbildung machen, denn meine Ausbildung dort war der letzte Höllentrip. Aber naja... das ist vermutlich Bundeslandspazifisch, dass sie gefühlt jeden nehmen. Bei uns waren sie zu dumm im Blick zu behalten, dass ja auch mal jemand in Pension geht. Andere Behörden hatten das im Blick und haben dementsprechend auch keine so massiven Ausbildungskontingente, aber weiter im Text.
Ich hab mich dieses Jahr auch beworben, bei Behörden (aber eben bei einer anderen) und da gab es dann auch entsprechende Quoten und eine Entsprechende Selektion, weil sie fürs Duale Studium halt nur ca. 10% der Bewerber nehmen konnten.
Also wie hab ich es gemacht:
Zuerst mal: Handwerklich unbegabt ist per se nichts, was jetzt RICHTIG schlecht rüberkäme, ist aber sehr sehr sehr gewagt, denn bei mir war es so, dass tatsächlich gefragt wurde 'was denken Sie denn, was Sie in IHREM Arbeitsalltag (hier bei uns!) an Schwächen beeinträchtigen könnte'.
Da ist 'Handwerklich unbegabt' halt etwas unpassend. Viel besser ist es, wenn du tatsächlich eine Schwäche nimmst, die du auch wirklich hast oder die gut zu dir und der Aufgabe die du später haben wirst passt und damit dann arbeitest.
Versuche KEINESFALLS irgendwie was witziges zu Antworten. Zu sagen 'Ich hab eine Schwäche für den Schokokuchen meiner Mama' ist die ersten 3 Sekunden witzig, danach wirds wieder ernst und eine Antwort hast du immer noch nicht. Kurzum: nimm einen Punkt, der dir in dem Bereich wirklich unterkommen kann.
Beim Finanzamt bietet sich zum Beispiel auch an zu sagen 'IT' liegt mir nicht. Finanzämter (und auch andere Behörden) haben spezielle IT Bezirke, die sich darum kümmern, dass alles läuft udn die du im Notfall anrufen kannst. Da brauchst du das nicht wirklich, aber es ist was, das mit dem Beruf zu tun hat.
Auch gut ist es eine Schwäche zu nehmen, die du wirklich hast und genau das zu machen, was der Arbeitgeber von dir hören will, nämlich zu zeigen, dass du damit umgehen und an ihr arbeiten kannst.
Löse dich von der Vorstellung, dass die Leute, die dir gegenübersitzen den Perfekten Menschen suchen. Sie suchen den perfekten Bewerber, doch da gehört eben AUCH dazu, dass du dich selbst und deien Fähigkeiten reflektieren, Schwächen erkennen und das auch irgendwie beheben kannst.
Zum Beispiel IT: 'Also mir ist in der Vergangenheit öfters aufgefallen, dass mit IT nicht unbedingt liegt und dass ich auch weniger Probleme bei der Rechtlichen Bewertung von Sachverhalten habe, als damit sie tatsächlich umzusetzen. Das habe ich so gelöst, dass ich mir alle wichtigen Befehle oder Abläufe dann tatsächlich in ein kleines Buch aufschreibe und das dann immer als 'Guide' bei mir habe, sodass ich im Notfall gut nachschlagen kann')
Das wäre im Endeffekt das ideale: Du hast eine Schwäche, du bist dir der Schwäche bewusst, aber du hast auch schon einen Lösungsansatz wie du mit ihr umgegangen bist oder umgehen wirst.
Außerdem solltest du vielleicht nicht nur eine Schwäche haben, sondern 2 oder 3.
Bei meinem ersten von 2 Vorstellungsgesprächen dieses Jahr hat man mich einerseits nach meinen Schwächen gefragt, andererseits ging es auch darum welchen Beruf ich mir überhaupt nicht vorstellen kann.
Ich war in dem Gespräch sehr offen, es war ein richtig gutes Klima und wir hatten auch schon das eine oder andere Witzchen gerissen und dementsprechend war ich dann durchaus auch ein bisschen 'lustig' drauf und habe von meinen zwei linken Händen erzählt und darüber, dass ich immer froh bin, wenn der Computer dann doch angeht.
Sowas kommt immer sehr sehr auf das Gegenüber an, auf jeden Fall.
Doch da solltest du auch schauen wo du dich bewirbst. Die Finanzverwaltung ist eine Behörde, in der sehr viel Zusammengearbeitet wird, in der es sehr darauf ankommt, dass man im Team auch funktioniert, offen und sehr sympathisch rüberkommt (was auch so ein Punkt war, dessen ich mir am Anfang nicht bewusst war und der bei mir auch irgendwann Anlass war unglücklich zu sein... das und das Veranlagen... sobald es wirklich auf die 'gehobeneren, anspruchsvolleren' Sachen und zu den anspruchsvolleren Leuten ging war alles gut, aber es ist nicht Leicht mit einem Gerücht im Umlauf wegen 'Insubordination', weil man auf Nachfrage erklärt hat, was Interieur bedeutet).
Falls du möchtest können wir sowas auch gerne hier in den PN durchspielen, wenn du Zeit hast. Udn ich kann dir vielleicht auch noch ein paar Fragen an sich beantworten, da ich ja nächste Woche die Abschlussprüfungen für das duale Studium mache;)
Ansonsten natürlich das typische: Sei nett, sei freundlich, immer höflich aber sei vor allem du selbst. Wenn du das Gefühl hast NICHT du selbst sein zu können (also abgesehen natürlich davon, dass es halt immer noch ein Vorstellungsgespräch ist), dann ist es der falsche Job für dich :)
Ich habe dir eine Anfrage geschickt