Größere Summe Bargeld einzahlen möglich?
Mein Vater ist an Demenz erkrankt. Seit kurzem haben wir eine Konto-Vollmacht und ich habe begonnen, seine Papiere zu ordnen und durchzusehen.
Dabei habe ich in seinem Schreibtisch einen brauenen Umschlag mir einer ziemlich großen Summe Bargeld gefunden. Mehrere 10000 € in 500er-Scheinen. Es hat uns aus den Schuhen gehauen. Immerhin war der Umschlag gut zugetackert... Ansonsten aber schön so zum mitnehmen!
Wir denken, dass das Geld aus der Auszahlung einer seiner Lebensversicherungen stammt. Es hat auch noch die Bankbanderolen drumherum. Leider habe ich nichts dazu in seinen Unterlagen finden können. Es müsste doch Abrechnungs- bzw Auszahlungsbelege dafür geben? Es ist aber nichts da und ich bin ganz gut durch den Wust durch jetzt.
Jedenfalls würden wir das Geld gerne zur Bank bringen und auf sein vorhandenes Sparbuch einzahlen. Das das keine Zinsen bringt, weiß ich, auch das die Inflation es eher weniger werden lässt.
Es wäre mir aber eine Beruhigung und festlegen wollen wir es nicht. Wir wissen nicht, wie sich sein Zustand entwickelt, wir werden vermutlich noch Unterstützung brauchen und es ist gut, wenn dann noch Geldreserven da sind.
Also meine Frage: Kann man das so mit all den 500€-Scheinen zur Bank bringen ohne Herkunftsbeleg oder ist das ein Problem?
14 Antworten
Bei Bargeldeinzahlungen sind die Banken ab 10.000,- € verpflichtet, die Identität des Einzahlers festzustellen.
Allerdings besteht auch bei geringeren Einzahlungen bei Verdacht auf Geldwäsche eine Meldepflicht.
Vor einer Anzeige wegen Geldwäsche müsst Ihr Euch nicht fürchten. Selbst wenn es zum Verfahren kommt, wird das dann in der Regel eingestellt.
Allerdings werden die Infos dann an die Steuerbehörden weitergegeben. Ohne Nachweise kann es passieren, dass Euch Steuerhinterziehung vorgeworfen wird.
Weiterhin wird das Geld bei Sozialleistungen mitangerechnet, zum Beispiel bei Umzug in ein Altenheim und Kosten, die über der Rente liegen (was die Regel ist...).
Gerade in Eurer Situation würde ich mir einen Safe kaufen und das Geld zurücklegen. Ihr geht ja zu Recht davon aus, dass das Geld legal erworben wurde und nur die Nachweise fehlen. Die Betreuung eines dementen Menschens ist sowohl seelisch als auch finanziell belastend.
Er hat Pflegegrad 3 bislang und bezieht Pflegegeld bzw eine Kombileistung. Sozialleistungen bekommt er keine und wird er keine erhalten. Also von Sozialbetrug kann mal gar keine Rede sein.
Wir würden das Geld nur gerne sichern um eine Betreuung oder wenn es hart kommt, den Eigenanteil eines Heimplatzes finanzieren zu können. Zumindest eine Zeit lang.
... dann ist der einzig legale Weg, zur Bank zu gehen und es dort so zu schildern. Und zwar schnell, wegen der in Kürze eintretenden Ungültigkeit der 500er . Ihr seid mit Sicherheit keine Einzelfälle.
Die 500er werden nicht ungültig, das ist immer noch falsch. Es werden nur keine neuen mehr herausgegeben.
das ändert nichts an der Tatsache, dass der Fragesteller das Geld bei der Bank auf das Konto seines dementen Großvater einzahlen muss.
Jeder andere Ratschlag wäre illegal.
Ist es illegal, Bargeld zu horten und die Belege zu verlieren? Es handelt sich auch nicht um aktuelle Einnahmen des Vaters, auch nicht um eine Schenkung vom Vater an den Sohn. Also sind sie für die Steuererklärung eigentlich nicht relevant. Bei Bargeld gibt es auch keinen Ertrag, den man versteuern müsste.
Trotzdem wird das Finanzamt es bestimmt anders sehen, wenn das Geld eingezahlt wird. Dann besteht eine Beweispflicht, wo das Geld her kommt.
Ist es wirklich eine Auszahlung von einer Lebensversicherung sollte man nach in die alten Unterlagen nach Lastschriften der Versicherung suchen, um dort Belege nachzufordern und auch bei der Bank nachfragen, die die Banderolen zeigt, um doch noch Belege zu bekommen.
Danke Dir.
Ich habe nur Bedenken, wenn wir es weiterhin in bar "verstecken", dass es immer schwieriger wird es zu vewenden, wenn Bedarf besteht. Die 500er sollen aus dem Verkehr genommen werden, habe ich gelesen und schon jetzt kann man kaum irgendwo damit bezahlen und Pflegeleistungen zahlt man in der Regel eh nicht in bar.
Das Problem besteht wirklich. 500er werden noch eine ganze Weile kursieren. Ich werde sie im Fuhrparkmanagement auch sehr vermissen, da manche Autos nur noch in den Export gehen und bar bezahlt werden. Autokäufe sind auch der Bereich, wo man 500er gut los wird.
Ein, allerdings von Kursschwankungen abhängige relativ sichere Anlage, die man auch mit 500ern bezahlen kann, ist Gold. Das kann man in Ladengeschäften nach und nach kaufen. Der Verkauf ist ähnlich unprobematisch, wenn man nicht gerade mit 3 1-Kilobarren losrennt...
Dein Dilemma bleibt aber bestehen: Soll man höchstwahrscheinlich legal erworbenes Geld wie Schwarzgeld behandeln und über Gold in nutzbares Bargeld verwandeln oder soll man erhebliche Abzüge bei der Meldung an das Finanzamt und Sozialamt akzeptieren, weil die Nachweise fehlen?
Diese Entscheidung kann Dir hier keiner abnehmen.
Frage. Ihr habt die Vollmacht für die Bank. Habt ihr auch vom Gericht einen Betreuerausweis? Wenn nein, dann würde ich den bei Gericht beantragen. Am besten in allen Punkten. Wenn ihr den habt, könnt ihr ganz andere Nachforschung anstreben.
Versicherungen und auch andere Banken etc. pp können von ihrem Aussageverweigerungsrecht wegen Datenschutz Gebrauch machen.
Solange das noch nicht unbedingt nötig ist, möchten wir das nicht. Wir wären damit für alles was er tut verwantwortlich und das brauche ich nicht früher als unbedingt notwendig.
War nur ein Tipp.
auf den früheren Steuerbescheiden könnte evtl eine höhere Summe an Steuerzahlung vermerkt sein, wenn er z.b. Eine Versicherung ausbezahlt bekommen hatte.
Das Geld könnte auch aus einem Lottogewinn stammen, die Banderolen der Bank könnten das dann 'erzählen', denn die Lottogesellschaft musste das Geld entweder bar oder aufs Konto des Gewinners übergeben. Hierzu nutzt eine Lottogesellschaft natürlich auch eine Bank. Leider wurde zumindest früher auch der größere Gewinn ohne namentliche Erkennung ausgezahlt' sodass bestenfalls ein Brief der Lottogesellschaft Auskunft über die Herkunft geben könnte.
auch Finanzämter wissen, dass ältere Leute zum horten ihrer Ersparnisse neigen. Wenn die Person in ihrem aktiven Arbeitsleben regelmäßig größere Summen verdiente , wäre die Plausibilität ja schon mal gegeben.
Die Banderolen geben ja nicht nur Auskunft über eine entsprechende Bank, sondern auch möglicherweise über das Jahr, das könnte die Suche etwas eingrenzen.
Wenn Dein Vater Dir nicht mehr sagen kann, woher das Geld kommt, würde ich es nicht auf der Bank einzahlen.
Die Aussage reicht ja auch nicht, bei so einem Betrag würde man sicher Belege verlangen.
Selbst portionsweise eingezahlt würde sich ja irgendwann der Betrag zusammen fügen und in der Zwischenzeit liegt das Restgeld schutzlos bei Dir zu Hause.
Kauf Dir einen guten, sicheren Safe (am besten einbetoniert, sonst ist er komplett weg und man knackt ihn später in Ruhe) oder miete Dir übergangsweise ein Bankschließfach.
Ich würde ja sagen, wechsle die 500-er nach und nach in geläufige Scheine ein aber bei mehreren 10000 Euro ist das ja ein Volumen..
Einen kleineren Betrag könnt ihr auf das Sparbuch tun.
Mach dir keinen Kopf! Man wird dich bei der bank fragen, woher das Geld stammt. Darauf antwortest du wahrheitsgemaess, dass es bei deinem demenzkranken Vater gefunden wurde und dass dieser aufgrund seiner Krankheit nichts dazu erklaeren kann.
Anhand der Banderolen sieht man auch, welche Bank das Geld ausgezahlt hat. Dort wird sich eine hohe Bargeldauszahlung an deinen Vater wohl auch noch nach vielen Jahren nachvollziehen lassen.
Logischer Einwand. Danke dafür!
Wenn der Großvater des Fragestellers in ein Heim kommt, muss er dieses Geld dafür verwenden - alles andere ist Sozialbetrug, sofern er Zuschüsse vom Sozialamt zu den Heimkosten erhält.