Geblitzt in der Probezeit (auf der Autobahn, 100 Zone)
Hallo, ich bin jetzt schon seit ein paar Monaten in der Probezeit und wurde noch nie geblitzt, doch heute ist es leider passiert... Auf der Autobahn, eine 100er Zone kurz vor der 130er Zone stand ein Blitzer... Ich hatte halt vorher schon etwas draufgedrückt weil ich es eilig hatte und wurde dann kurz davor mir etwa 125 geblitzt...
Was meint ihr, sieht es schlecht für mich aus? Muss ich an so einem Aufbauseminar teilnehmen oder komme ich noch gerade so mit einer Geldstrafe davon?
Und wie lange dauert das etwa in der Regel bis man einen Brief bekommt?
9 Antworten
die 125 hören sich nach der Geschwindigkeit vom Tacho an.
Also zunächst einmal zeigt jeder Tacho ab Werk zu viel an (ist gesetzlich so vorgeschrieben), also wenn an deinem Auto dort nicht herumgedoktort wurde, ist deine reale Geschwindigkeit schonmal etwas niedriger.
Dann wird von dem Meßergebnis ab 100km/h 3% Toleranz abgezogen (allerdings darf auch das Meßgerät bis zu 3% Toleranz haben.
Damit würde ich schätzen das du mit etwa 116-120 km/h geblitzt worden bist, das ein Verwarngeld von 30€ nach sich zieht und keine Punkte und auch keine Probezeitmaßnahmen.
Wenn du Pech hast, bist du aber bei 21km/h mehr und bekommst Bußgeld von 70€ + 23,50 Bearbeitungsgebühr + 1 Punkt + Aufbauseminar, da A-Verstoß.
Klarheit gibts erst, wenn du den Brief bekommst, kann durchaus ein paar Wochen dauern.
PS: niemals sagen das man es eilig hatte, wenn man geblitzt worden ist. Damit ist dann von Vorsatz auszugehen und das Bußgeld kann verdoppelt werden.
Du vergisst noch die Toleranz vom Blitzer, insgesamt sind es 6 km/h Toleranz!
Wie kommst Du denn auf 6km/h?
Bei Geschwindigkeiten über 100km/h werden 3% als Toleranz vom Messergebnis gewährt - das sind 3,75km/h die aufgerundet 4km/h ergeben.
Einen anderen Rechenweg oder einen anderen Toleranzwert gibt es nicht.
einen anderen Toleranzwert gibt es nicht.
Doch - die übliche "Voreilung" des Tachos:
Für Kraftfahrzeuge in Europa und vielen anderen Ländern gilt, dass die angezeigte Geschwindigkeit nicht unterhalb der tatsächlich gefahrenen liegen, aber nach oben um max. 10 % v + 4 km/h abweichen darf (sog. Tachovoreilung).
(https://de.wikipedia.org/wiki/Tachometer#Messfehler\_und\_Toleranzen)
Wenn er also 125 auf dem Tacho abgelesen hat, kann er tatsächlich irgendwas zwischen 125 (keine Voreilung) und 110 (maximal zulässige Voreilung) gefahren sein.
Dazu kommt dann noch die Toleranz des Blitzers, so dass der Bescheid im Extremfall (bei maximaler Voreilung) sogar nur auf 107 km/h lauten kann.
Wenn man von 125 km/h 3% abzieht, macht das 3,71, also 4. Macht 121 vorwerfbar. So wird es in der Praxis gehandhabt, weitere Toleranzen spielen dafür keine Rolle ;)
Und die Gebühr kommt auch nur hinzu, wenn er nicht der Halter ist und als erstes der eigentliche Halter angeschrieben wird.
Dennoch gute, ausführliche Antwort.
Wenn man von 125 km/h 3% abzieht, macht das 3,71, also 4.
Es sind 3,75 um genau zu sein.
Und die Gebühr kommt auch nur hinzu, wenn er nicht der Halter ist und als erstes der eigentliche Halter angeschrieben wird.
Gebühren und Auslagen werden in jedem Bußgeldverfahren erhoben, egal ob der Täter auch gleichzeitig Halter des KFZ ist oder nicht.
Leider haben manche hier das Prinzip der Toleranz nicht verstanden. Deine Tachoanzeige ist für den Blitzer nicht relevant. Die gemessene Geschwindigkeit minus der 3% Toleranzabzug ist das, was Dir vorgeworfen wird. Abzüge für Tachovoreilung gibts nicht. Die Regel, dass der Tacho immer zuiel anzeigt, soll nur verhindern, das Du versehentlich zu schnell fährst.
"Abzüge für Tachovoreilung" gibts tatsächlch nicht. Aber die gemessene Geschwindigkeit ist doch von der Voreilung abhängig:
Wenn der FS 125 km/h auf dem Tacho abgelesen hat, kann seine real gemessene Geschwindigkeit irgendwas zwischen 125 (keine Voreilung) und 110 (maximal zulässige Voreilung 10 % v + 4 km/h) gewesen sein.
Dazu kommt dann noch die 3% Toleranz-Abzug, so dass der Bescheid auf irgendwas zwischen 107 km/h (im unwahrscheinlichen Extremfall maximaler Voreilung) und 122 km/h (überhaupt keine Voreilung, ebenfalls sehr unwahrscheinlich) lauten kann - wenn wir mal eine durchschnittliche Voreilung annehmen, wahrscheinlich irgendwo mitten dazwischen, also auf ca. 115 km/h.
Hallo!
- Zur Toleranz wird soviel Quatsch geschrieben, dass sich die Balken biegen!
- Erstens: Das Messgerät ist geeicht und ermittelt Realgeschwindigkeit! Völlig wurscht, was dein Tacho jetzt angezeigt hat oder wie viel der vorläuft oder auch nicht.
- Zweitens wird von dieser Realgeschwindigkeit eine Messtoleranz von 3% abgezogen. Und das ist dann die Geschwindigkeit die zählt. Und die Differenz zur vorgeschriebenen Geschwindigkeit ergibt dann das Strafmass.
Über das Strafmass hast du ja schon genug Hinweise bekommen. Also warte einmal ab, mit welcher Geschwindigkeit du gemessen wurdest.
LG Bernd
Die Realgeschwindigkeit kann der FS aber nicht angeben, weil er nur seine Tachoanzeige kennt.
Wenn er also 125 auf dem Tacho abgelesen hat, kann er seine Realgeschwindigkeit irgendwas zwischen 125 (keine Voreilung) und 110 (maximal zulässige Voreilung 10 % v + 4 km/h) gewesen sein.
Dazu kommt dann noch die 3% Toleranz-Abzug, so dass der Bescheid auf irgendwas zwischen 107 km/h (im unwahrscheinlichen Extremfall maximaler Voreilung) und 122 km/h (überhaupt keine Voreilung, ebenfalls sehr unwahrscheinlich) lauten kann.
LIES DAS HIER!
Da ich gerade die meisten Kommentare gelesen habe, vermute ich das du verunsichert bist. Da manche dies und die anderen eben etwas anderes behaupten.
Ich wurde selbst in der Probezeit geblitzt mit exakt 21 km/h mit Toleranz Abzug zu viel, daher kann ich dir sagen was dir blüht.
Die Behörden rechnen meist so,
125 km/h dein Tacho, minus 3 km/h Tacho Toleranz und 3 km/h die Toleranz vom Blitzer. Wärst du bei 119 km/h. Ich kann dir sagen, bete zu Gott das es NICHT über 21 km/h waren. Ansonsten wird deine Probezeit auf 4 Jahre verlängert, da du zu einem Aufbauseminar musst, was mich vor einem Jahr 295,- Euro gekostet hat, dazu fallen aber noch die Gebühren an von dem Blitzer, haben bei mir 105,- betragen +- Bearbeitungsgebühr.
Goldene Regel, fahre grundsätzlich nie zu schnell! Wenn doch, dann achte darauf, das du MAXIMAL 20 km/h mehr fährst als es das Schild erlaubt, denn bei 21 km/h zu viel, bekommst du Probleme.
Unter 21 km/h ist es ein B-Verstoß, d.h auf dich kommt nur eine Geldstrafe zu!
Also mach dir mal keinen Kopf, bezahl die Strafe und fahr in Zukunft langsamer!
Wenn du weitere Fragen haben solltest, ich werde mal öfters hier rein schauen, ob du es kommentiert hast. :-)
Ach und der Brief hat bei mir selbst sehr lange gedauert bis er ankam, 1-2 Monate vergingen da schon.
Grüße
"Die Behörden rechnen" grundsätzlich nur mit 3 km/h Toleranz-Abzug.
Sie gehen aber von der gemessenen Geschwindigkeit aus, und die ist wegen der Tacho-Voreilung meist niedriger als die angezeigte Geschwindigkeit - das meinst Du wahrscheinlich mit "Tacho-Toleranz", die ist den Behörden aber vollkommen wurscht...
Die Tacho-Voreilung ist bei jedem Auto anders, die kann bei Tempo 125 zwischen 0 und 15 liegen - aber eben auch bei 0!
Du hast recht ja, ich meine das wir so rechnen können, das 3 und 3 abgezogen werden, sprich 6 km/h.
Ich wurde leider mit 77 km/h in einer 50er Zone geblitzt.
Und ja, 21 km/h zählt auch dazu, alles darunter ist wie gesagt nur eine Geldstrafe!
Auch hier noch mal:
Die Behörden rechnen meist so, 125 km/h dein Tacho, minus 3 km/h Tacho Toleranz und 3 km/h die Toleranz vom Blitzer.
Die Behörden rechnen immer gleich.
Das machen sie aber nicht so wie Du. Denn einen Toleranzabzug vom Tachowert gibt es nicht. Wie soll man denn so etwas ermitteln können? Darf dann jeder irgendeine Zahl nennen von der dann noch etwas abgezogen wird?
Das was Du meinst ist wohl der Tachovorlauf. Das hat aber mit der eigentlichen Messung überhaupt nichts zu tun, bzw. kann dieser Wert nicht eingerechnet werden da er eben kein Bestandteil der Messung ist.
Unter 21 km/h ist es ein B-Verstoß, d.h auf dich kommt nur eine Geldstrafe zu!
Jeder Geschwindigkeitsverstoß ist ein A-Verstoß, kann man im BKat nachlesen. Bei Verstößen bis 20km/h kommt es aber nicht zu Probezeitmaßnahmen weil es dafür keinen Punkt gibt und auch kein Bußgeld von mehr als 55€ erhoben wird.
Mit wie viel wurdest du damals geblitzt (laut Tacho) ? Und 21 zu viel zählt ja auch noch, oder nicht?
Mit Abzug von Toleranz werden es um die 120 km/h sein. Ich habe mal gehört, dass bis 20 km drüber nur verwarngeld sind, drüber dann Bußgeld. Und bei schneller als 30 km/h drüber gibt's dann Punkte. Ob das (noch) gilt, weiß ich nicht.
Danke, dass du mich berichtigt hast. Aber er sagt ja, es waren etwa 125 km/h...
Teils falsch. Punkte gibt es ab 21 zuviel. Und bei 125 km/h zieht man 3% ab (macht 3,71, also 4), somit wäre er bei 121 ( 21 zuvie)l.
Du vergisst noch die Toleranz vom Blitzer, insgesamt sind es 6 km/h Toleranz! Somit ist er noch glückloch davon gekommen.