Fast 20 Jahre alt & trotzdem eingeschränkt! Eltern verbieten alles. Was soll noch tun?
Hallo Community,
letzte Woche ereignete sich folgendes zu Hause: An einem Sonntag war ich mit meinen Freunden draußen und kam um 22 Uhr wieder nach Hause, da am Tag darauf wieder Arbeitstag ist. Meines Erachtens eine akzeptable Uhrzeit! Meine Eltern meinten mich auszuquetschen, wo ich denn gewesen bin unf mit wem ich draußen war?! Obwohl ich meine Mutter zuvor informierte, dass ich in die Stadt wollte (in ein Cafe oder so). Und das ist jedes verdammte Mal so! Es raubt mir den letzten Nerv! Vor allem habe ich nie etwas getan, was dieses "Misstrauen" nachvollziehen lässt. Ich halte das alles nicht mehr aus!!! Ich ersticke quasi hier und fühle mich total eingeschränkt... Ich bin übrigens Türkin und verstehe nicht, wieso um alles in der Welt so ein "Grundmisstrauen" bei den meisten türkischen Vätern herrscht?! Einerseits haben sie dieses "moderne, westliche Denken" und meinen, ich solle ja unbedingt ne Ausbildung/ein Studium beenden, bevor ich heiratet oder sonst was. Andererseits dieses altmodische zurückgebliebene Denken mit "Vor der Ehe gibts kein Ausziehen. Nur wenn du studierst darfst du umziehen" usw. Ich komm da nicht drauf klar... hätte ich das Geld, würde ich natürlich trotzdem ausziehen!
Achja. Mit "reden" klappt das alles nicht. Sie haben ihre verfestigten Wert- & Normvorstellungen...
Was soll ich machen? :/
5 Antworten
Theoretisch kann dir niemand verbieten trotzdem auszuziehen. Was hättest du denn zu befürchten wenn du das tust?
Du stehst halt gerade an einer kulturellen Wand. Die Frage ist was ist besser - zu Grunde zu gehen weil du das nicht aushältst oder zu riskieren, dass man dich aus der Familie ausschließt. Manche Eltern fangen erst an nachzudenken, wenn nicht mehr da ist was sie lieben. Meine zumindest waren so. Vielleicht kannst du ja bei einer Freundin unterkommen einstweilen bis du weißt, was dir im Leben wirklich wichtig ist.
Bis zur Hochzeit oder Deinem Auszug aus den elterlichen 4 Wänden wirst Du wohl darunter leiden müssen. Ein Grundproblem in vielen türkischen Familien, da bist Du definitiv nicht alleine. Du musst vertrauensbildende Maßnahmen umsetzen, damit der Vater erkennt, was für eine tolle und starke Tochter er hat. Vielleicht lässt er sich darauf ein und geht mit der Mutter und Dir gemeinsam einmal Abends aus. Geht mehr gemeinsam auf Parties, Restaurants, Kaffee, Kino oder einfach nur mal öfters abends flanieren gehen, gönnt Euch schöne Abende gemeinsam. Das könnte ihn beruhigen.
Dir bleibt wohl leider nur, auszuziehen.
Vielleicht kannst du dich mal bei den Ämtern informieren, ob es irgendwelche Möglichkeiten gäbe.
Vielleicht ist auch eine WG etwas? dort kann man meist recht günstig wohnen.
machst du eine Ausbildung? Wie lange wird die noch dauern?
Unter Umständen wirst du diese Entscheidung irgendwann mal endgültig treffen müssen.
Wenn reden nichts hilft.
Sonst bleibt dir nur, immer und immer wieder das Gespräch zu suchen. Mach ihnen aber auch die Konsequenzen klar, wenn sich nichts ändert.
Dass sie ihre Tochter verlieren werden..
Naja, du wohnst bei deinen Eltern und sie sind eben interessiert an deinem Leben. Das ist grundsätzlich mal nichts verwerfliches und nichts außergewöhnliches.
Vielleicht solltest du dir tatsächlich überlegen auszuziehen. Eine WG ist nicht so teuer und mit einem Nebenjob sollte das machbar sein. "Freiheit" hat eben auch seinen Preis.
Ich halte das alles nicht mehr aus!!! Ich ersticke quasi hier und fühle mich total eingeschränkt... Ich bin übrigens Türkin und verstehe nicht, wieso um alles in der Welt so ein "Grundmisstrauen" bei den meisten türkischen Vätern herrscht?!
Nach Deinem Profilbild zu urteilen, lebst Du ja schon ein sehr unterdrücktes, traditionell türkisches Leben. *Ironie aus*
Was hat das Interesse der Eltern mit der Nationalität zu tun? Ist es nicht eine Selbstverständlichkeit, dass man sich mit den Eltern unterhält, dass man den Eltern Bescheid gibt, wo man hingeht? Es sind Deine Eltern und es geht sicherlich nicht darum, Dich zu unterdrücken, Dir etwas zu unterstellen oder Dich auszuquetschen. Schau, sie kümmern sich ein Leben lang um Dich, sorgen für Dich und bieten Dir Ausbildung/Studium.
Aber Du bist Dir zu fein dazu, sie an Deinem Leben teilhaben zu lassen? Weil Du ja schon 20 bist hat sie Dein Leben nun nicht mehr zu interessieren?
Was bitteschön ist so schwer daran zu sagen, wo man hingeht oder mit wem man sich trifft oder ob man einen schönen Abend hatte? Das hat doch mit Mißtrauen und Aushorchen nichts zu tun!
Ich finde es mehr als befremdlich, wenn in Familien die Leute ein und ausgehen, niemandem Bescheid geben, wohin sie gehen oder wie lange es dauern könnte!
Es ist bei uns zuhause eine Selbstverständlichkeit zu sagen: Hey, ich geh schnell nen Kaffee trinken oder lauf mit dem Hund.
Du bist diejenige, die dieses Mißtrauen selbst schürt: Je mehr Du "mauerst", umso eher haben Deine Eltern das Gefühl, Du würdest ihnen etwas verschweigen. Sonst würdest Du ja sagen, mit wem Du Dich wann und wo triffst ;-)
Ich habe es meiner Mutter gesagt :)
Was ist denn mit meinem Profilbild? Im Urlaub und ein Glas Saft?
Wie sieht denn jemand aus, der unterdrückt ist? :)
Ich bin im 2ten Lehrjahr einer schulischen Ausbildung und werde daher erst im 3. Jahr Geld verdienen...
Problem ist einfach, dass ich immer vor einer Entscheidung stehe:
Familie oder Freiheit.
Und die Familie ist mir persönlich trotz allem sehr sehr wichtig. Es ist alles so schwierig zu vereinbaren