Fändet ihr es gut, wenn Leihmutterschaft in Dtl. legal wäre ?
Hallo an Alle!
Ich hab mich gerade mal ein bißchen intensiver mit dem Thema auseinander gesetzt und frage mich, wie es wohl wäre, wenn das auch in Deutschland legal wäre? In vielen Ländern, auch in Europa ist das ja erlaubt, aber in Deutschland wird es als sittenwidrig erachtet und ist bisweilen strafbar... Ich selbst hab auch drüber nachgedacht und wäre der Sache nicht gerade abgeneigt, könnte mir es also selbst vorstellen, zumindest ein paar mal Leihmutter zu sein. Was haltet ihr von dem Leihmutter - Konzept?
10 Antworten
Nein, das würde ich nicht gut finden. Eigentlich bin ich sogar generell gegen Leihmutterschaft.
Eine Leihmutterschaft ist eine große Belastung für die schwangere Frau. Ich finde es sehr problematisch, den Körper eines anderen Menschen für neun Monate zu "mieten". Denn in dem Moment, in dem jemand sehr viel Geld für eine Schwangerschaft zahlt, wird die Schwangerschaft zur Dienstleistung und das Kind zur Ware.
Ein Kind sollte keine Ware sein, die man sich kaufen kann wie ein Tier vom Züchter. So sehr ich den Wunsch nach einem Kind verstehen kann, frage ich mich doch, ob man wirklich alles tun muss, was technisch oder biologisch möglich ist.
Und wir alle wissen, dass man für Geld Dinge tut, die man freiwillig nicht tun würde. Ich meine, ich mag meine Arbeit (in der öffentlichen Verwaltung) wirklich, aber wenn ich kein Geld dafür bekäme, würde ich wahrscheinlich andere Dinge tun, als den ganzen Tag in einem Büro vor dem PC zu sitzen, selbst wenn draußen die Sonne scheint.
Daher ist schon auch die Frage, wieviel Selbstbestimmung bei einer Leihmutterschaft noch gegeben ist, wenn eine Frau damit in einem Land wie der Ukraine einfach das Dreifache von dem verdient, was ihr Mann in einem ganzen Jahr verdient.
Und was ist, wenn zB vorgeburtlich schon eine Behinderung diagnostiziert wird? In ausländischen Verträgen steht dann sogar, dass Frauen dann abtreiben sollen. Und wenn die Behinderung aber erst nach Geburt diagnostiziert wird? Da gab es schon Fälle, wo Eltern nur den gesunden Zwilling mit nach Hause genommen haben und den behinderten bei der Leihmutter in Thailand gelassen haben.
Sowas passiert, wenn man Schwangerschaften als Dienstleistung kauft. Man möchte die Ware bitte einwandfrei geliefert haben als zahlender Kunde.
Dann noch die Risiken für die Leihmutter: Die Frau kann Komplikationen bis hin zur Lebensgefahr (z.B.Gestose) oder auch lebenslange gesundheitliche Probleme durch Schwangerschaft und Geburt davontragen.
Von den Gefahren bezüglich Menschenhandel und so weiter möchte ich gar nicht erst anfangen: Die andere Seite der Leihmutterschaft - Blick
Unter den aktuellen Umständen wird nun erst recht offenbar, was das für ein krankes Geschäftsmodell ist.
Ich habe jedes Verständnis für Menschen mit einem starken Kinderwunsch. Aber der Wunsch nach etwas enthält ja noch nicht das Recht darauf, den Wunsch erfüllt zu bekommen.
Es gibt halt einfach keinen Rechtsanspruch auf ein Kind. Und das ist auch gut so.
Es gibt auch eine sehr interessante Reportage zum Thema: https://www.ardaudiothek.de/episode/das-feature-deutschlandfunk/babys-fuer-die-welt-das-geschaeft-mit-ukrainischen-leihmuettern/deutschlandfunk/95315656/
Kann sich vielleicht jeder hier mal zu Gemüte führen, der Leihmutterschaft für eine tolle Idee hält.
Ich halte das für sehr kritisch, weshalb ich lieber beim Verbot bleiben würde.
Für viele mag das das gut klingen und sogar klappen, vllt. gäbe es auch verständliche Ausnahmen (innerhalb der Familie).
Aber das einige Frauen dadurch ggf. zu 'GebärMaschinen' werden, dann vllt doch nicht das Kind abgeben wollen, obwohl es nicht ihre Gene hat, ODER die genetischen Eltern das Kind nicht wollen, weil es behindert ist, würde mir alles sehr missfallen!
Durch ein Verbot vermeidet man genau solche unwürdigen Streits!
Eigentlich sind auch Leihmutterschaften im Ausland für Deutsche illegal! Die Behörden dürften die Adoptionen nicht akzeptieren, obwohl das schon passiert sein soll.
Das passiert sogar regelmäßig. Daher wäre es find ich umso wichtiger, das in geregelte Bahnen zu lenken. Auch wenn etwas illegal ist, wird es nunmal trotzdem gemacht. Deswegen wäre ein kontrollierter Ablauf doch erstrebenswerter...
Eigentlich sind auch Leihmutterschaften im Ausland für Deutsche illegal
Bestraft wird aber nur der Arzt, der eine Leihmutterschaft vermittelt hat. Weder die Leihmutter noch die Wunscheltern werden in Deutschland strafrechtlich verfolgt. Das Kind rechtlich einwandfrei zu adoptieren, ist meines Wissens kein Problem.
Zumindest ein paar mal? Hast Du ein Kind? Das ist sehr ambitioniert!
Ich bin momentan sehr schockiert über die Zustände in den Geburtskliniken der Ukraine VOR den Angriffen. Natürlich hängen da viele Hoffnungen an der Leihmutterschaft. Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn die Damen die gesamte Prozedur unter guten klinischen Bedingungen leisten könnten. Aber das treibt die Kosten. Und das ust dann wirklich nur was für Millionärsgattinen, die sich ihren heißen Körper nicht versauen wollen. Und dann kommt die ethische Dimension..
Ich bin offen für alles, aber als nicht Betroffener bräuchte ich da einen konkreten Vorschlag, der das obige und mehr berücksichtigt. Ich denke, das Verfassungsgericht hätte was zu tun.
Dann würden unsere Gerichte/ andere Staatsorgane vielleicht mal was vernünftiges zu tun haben. In Ländern wie Polen, etc. geht das alles. Ich glaub unser Problem ist ehern, dass unsere Gesellschaft das nicht gewohnt ist und es sich die meisten einfach nicht vorstellen können.
Ich würde Polen und fortschrittlich unter der aktuellen Regierung nicht in einem Satz nennen. Ungenommen des riesigen Engagements für ukrainische Vertriebene.
Natürlich nicht. Aber wäre gerade dadurch nicht besser, wenn die Kinder dann hier, unter einer deutschen Gesetzeslage gezeugt, geboren und adoptiert würden? Hier könnte man das eindeutig kontrollieren.
Die Theorie klingt gut. Die Praxis bietet etliche Fallstricke. Aktuell ist das Thema präsent. Du kannst ja ne Kampagne auf Avaaz oder so starten.
Fallstricke gibt es immer und überall. Unser deutsches Gesetz ist bei weitem nicht perfekt. Siehe alleine schon Grundgesetz Artikel 6. So viele Dinge im Eherecht ergeben für die meisten Leute keinen Sinn und trotzdem stehen sie drin. Bis vor 25 Jahren, war es noch nichtmal eine Straftat, seine Ehefrau zu vergewaltigen. Etwas wird sich immer ändern.
Seehofer hatte dagegen gestimmt..
Und noch viele andere, wie auch März, etc. Es ekelt mich an, das solche Menschen überhaupt noch in der Politik tätig, und für das Volk sprechen dürfen.
Hm. Ich komm aus Bayern. Hier ist scheinbar die Quelle der Vollbazis.
Naja es ist ein zweischneidiges Schwert. Das Problem wäre ja, dass das Kind mehr oder weniger verkauft wird.
Was ist denn wenn die Leihmutter das Kind behalten möchte? Wem bricht man dann das Herz? Den biologischen Eltern oder der Person die das Kind 9Monate unter dem Herzen getragen hat? Oder umgekehrt was passiert wenn beide Parteien das Kind dann doch nicht wollen?
Wie wird die Prozedur abgerechnet? Welche Krankenkasse zahlt bei Komplikationen und wieviel Geld darf fließen? Darf eine Leihmutter daran verdienen? Und wer hat das am Ende zu zahlen? Wieviel Geld darf ein Kind kosten?
Das Kind wäre wie eine Ware irgendwie passt das nicht so ganz finde ich.
Soweit ich informiert bin, ist, unabhängig von den Genen, diejenige die Mutter, aus der das Kind rausflutscht.
Hier ginge es aber explizit um Leihmutterschaft. Um da überhaupt gesetzlich zu reformieren müsste wohl auch diese Frage vorab geklärt werden.
Wir sind alle nur Waren wenn du es genau nimmst. Allerdings klingt ich verkaufe 1 Stunde meines Lebens für 13 Euro nicht so gut wie ich verdiene 13 Euro pro Stunde...
Da war nicht die Frage, sondern was darf denn so ein Menschenbaby kosten? Sollte es Festpreise geben oder sollte der Markt das regulieren?
Künstliche Befruchtungen haben genauso einen Preis... Handelt man da nicht auch mit einem Menschenleben? Ich bin aus einer solchen entsprungen und empfinde so. Ich finde Eike Leihmutterschaft sollte der Leihmutterschaft keinen allzu großen Vorteil geben. Es sollten normale Kosten z.B. bezüglich Essen oder anderen Dingen, die während der Schwangerschaft benötigt werden abgedeckt werden und noch ein Betrag für die Schwangerschaft allgemein, der aber definitiv eine Obergrenze haben sollte. Wenn man Leihmutter sein möchte, dann sollte man das finde ich nicht einfach aus Profit machen...
Finde ich schwierig.
Natürlich kann ich das als Mann schlecht beurteilen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass eine Frau eine sehr enge Bindung zum Kind im Bauch hat und umgekehrt.
Ich glaube nicht, dass es Frauen leicht fällt, sich dann von dem geborenen Kind zu trennen, auch wenn sie vorher dachten, dass es ihnen nichts ausmacht.
Naja, die Sache ist ja die, dass sich vom Prinzip her nichts ändert... Sogar in Polen, unserem direkten Nachbarn ist Leihmutterschaft gestattet. Eltern, die eine Leihmutterschaft wollen holen sich die Kinder im Moment einfach aus dem Umland... Wäre es da nicht besser, eine eindeutige Gesetzeslage für Deutschland zu treffen?