Düsenjäger kaufen
Ist es möglich - nach Ausbau der Bewaffnung, und geheimer / dem Militär vorbehaltener Technologien - ausgemusterte, aber flugfähige Kampfjets zu erwerben, und für diese auch eine Zulassung zur Nutzung im zivilen Luftverkehr zu erhalten?
Die Idee war es, den Radius für die Organspende auszuweiten, indem etwa in umgebauten Jagdbombern (Kühlfächer im ehemaligen Bombenschacht) Spenderorgane mit Überschallgeschwindigkeit auch zu weit entfernten Empfängern transportiert werden. Durch den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur könnten sicherlich Leben gerettet werden.
10 Antworten
Hallo,
natürlich kannst Du einen Kampfjet kaufen und zivil zulassen und fliegen, wenn
Du eine Pilotenlizenz und
ein Typerating und
ein gültiges Medical hast.
Dazu kommen noch ein paar Auflagen:
Ausbau der kompletten Waffenanlage mit Waffenrechner, Kabel, Waffenstationen, Bordkanone, Navigationsrechner für die militärische Navigation usw.
Dann müssen die Schleudersitze ausgebaut werden; sie sind in zivilen Flugzeugen nicht erlaubt.
Jetzt lass uns mal überlegen:
Wenn wir also von einem Piloten und einem "Transporteur" reden (ein Arzt), brauchst Du einen Zweisitzer. Eurofighter sind auch in der Trainerversion nicht zu bekommen. Wir reden also realistisch über 15 bis 30 Jahre alte Flugzeuge. Sollte ein Überschallflug möglich sein, fallen die standardmäßigen Schuljets aus (bis auf die T-38).
Leider können die alten Maschinen nicht wie der Eurofighter im "Supercruise" fliegen, also mit niedriger Überschallgeschwinidgkeit ohne A/B. Der ist immer erforderlich und damit verbraucht der Flieger in wenigen (10 bis 20) Minuten seinen Kraftstoffvorrat. Außerdem haben alte Jagdbomber ihre Bomben meistens an Außenstationen mitgeführt, z. B. an einem TSC, einem Triple Storage Carrier. Die Zahl der verfügbaren Bombenschächte ist also relativ klein. Wir reden ja über Jagdbomber, nicht einfach nur über Bomber wie die B-52.
Kampfjets sind sehr sehr schnell mit hohen Beschleunigungsraten. Du müsstest also Piloten und Backseater (brauchen wir den?) haben, welche die Anforderungen an Kampfpiloten erfüllen. Wenn man dann weiß, dass nur rund 2 % aller geeigneten Bewerber es ins Cockpit eines Kampfjets schaffen (es gab da mal einen österreichischen Fernsehbericht), wird es schwer sein, Personal zu finden.
Außerdem sind Kampfjets dafür ausgelegt, manuell geflogen zu werden, denn ein Gegner hält sich ja nicht an die Regeln der Zivilluftfahrt. Auch dafür ist aber nicht jeder Pilot geeignet.
Dazu kommt noch ein Hinderungsgrund: In Deutschland ist ziviler Überschallflug nach der Luftverkehrsverordnung schlicht und einfach verboten.
Die LuftVO (Luftverkehrsordnung) sagt zum Thema "Ziviler Überschallflug":
"§ 11a Flüge mit Überschallgeschwindigkeit
Flüge ziviler Luftfahrzeuge mit Überschallgeschwindigkeit (größer als Mach 1) sind im Geltungsbereich dieser Verordnung untersagt."
Das gilt über Land genauso wie über Wasser, solange sich das Flugzeug über deutschem Hoheitsgebiet befindet. Ich denke, dass auch andere Staaten ähnliche Regelungen haben.
Und wenn man mal Dokumentationen über Organtransporte sieht, ist nicht der schnelle Flug das Problem (ein Kampfjet würde nur unwesentlich schneller sein als z. B. ein Learjet), sondern die Einreise in manche Staaten. Die winken nämlich den Transporteur nicht einfach so durch, sondern da schlagen die Bürokraten - sie sind überall auf der Welt gleich - auch mal zu und verzögern den Weitertransport.
Es wird schwierig, ist aber sicher nicht unmöglich. Ob es sich aber für einen Betreiber rechnet?
Ja, dann warten wir so lange. Der Mensch muss sich auch mal damit abfinden, dass sein Leben endlich ist. Unendliches Leben bedeutet auch unendliches Leid.
Und selbst die Sterne sterben.
Danke für den Stern!
Noch eine Anmerkung: Die Ausnahmen des § 11b helfen da auch nicht viel weiter. Denn erstens müsste der Nachweis erbracht werden, dass der Schallknall auf der Erde nicht feststellbar ist. Dazu könnten die Routen beschränkt und die Flugplätze zugewiesen werden.
Für wenige Transporte lohnt sich der Aufwand nicht und wäre es Routine, gäbe es ja regelmäßige zivile Überschallflüge. Und genau die wären dann wieder nicht erlaubt. Wie man es auch dreht und wendet, es bleibt schwierig. Und dann hätte der Kampfjet eine geringere Reichweite als ein ziviles Flugzeug und damit würde sich der Überschallflug wieder relativieren.
Das ist ungefähr so wie der Kampf zwischen Concorde und Jumbo. Die Concorde war sehr viel schneller, hatte aber nur den Bruchteil der Reichweite eines Jumbos, so dass Geschwindigkeit und Zeit auf der Langstrecke keine Rolle mehr spielten.
Kampfjets erwerben ja. Auch flugfähig. Aber eine Lizens wirst du nicht bekommen außer das Fliegen hat etwas direkt mit deiner Arbeit zu tun. Da reicht nicht nur so eine Idee.
Weshalb nicht? Wenn der Flieger ein Lufttüchtigkeitszeugnis hat und in die Luftfahrzeugrolle eingetragen ist und er die erforderliche Pilotenlizenz besitzt, dann steht einer Spritztour mit einem ehemaligen Kampfjet nichts im Wege - außer die exorbitanten Kosten.
Quatsch. Lies es bei der Luftfahrbehörde nach für solch ein Flugzeug brauchst du eine Sondergenehmigung nicht nur auf dem Flughafen sondern auch insgesamt zu fliegen. Du kannst nicht einfach mit einem Düsenjet durch die Luft knattern.
Wo soll das geregelt sein? Beim LBA?, bei der EASA? Ich kenne ein paar Leute, die sich privat so einen ehemaligen Militärjet halten und ihn auch fliegen.
Wir reden hier von einem militärisch genutzten Düsenjäger!!! Der kann theoretisch mehr als 1000 Km/h fliegen und ist so, wenn nicht militärisch benutzt eine Gefahr für den Luftraum.
Wenn die Maschine nach Instrumentenflugregeln fliegt, dann kann sie schneller als 250 kt fliegen und nach oben sind da keine Grenzen. Oder hast Du da andere Informationen?
Die Concorde flog auch schneller als 1000 Km/h und war auch ein ziviles Flugzeug...
Ja :DD Aber du konntest auch nicht einfach in die Concorde steigen und mal eben die Schallmauer durchbrechen. Da brauchst du vorher eine Genehmigung da ist es egal ob du bei Wikipedia gelesen hast das es ein Zivil Flugzeug ist.
Da habe ich ehrlich gesagt andere Informationen ich kenne leider keine genauen Zahlen aber ein Düsenjet kann auch 3000 km/h fliegen.
Und für solch eine Geschwindigkeit brauchst du jedesmal eine sondergenehmigung.
Ach und natürlich musst du Städte meiden.
Wo steht das? Wenn der Flugplan angenommen wird, dann steht einem Schallmauerdurchbruch nichts im Wege.
What the Hell.
Nein da fehlen mir gerade die Worte. Einen Schallmauerdurchbruch muss man anmelden mit dem geplanten Ort des Durchbruchs.
Denn das hat nichts mit dem normalen Flugplan zu tun. Wenn du die Schallmauer durchbrichst kannst du nicht Auf den Kilometer genau festlegen wo du langfliegst deswegen muss der Luftraum großräumig frei sein.
Du hast ja recht es ist möglich. Aber du musst jeden Flug neu anmelden (auf alle Fälle wenn du vorhast die Schallmauer zu durchbrechen.
Städte meiden? Nein, man fliegt mit so einem Gerät die Luftstraßen entlang wie jeder andere Flieger auch, der nach Instrumentenflugregeln fliegt. Überschall fliegen darfst Du natürlich nicht über besiedeltem Gebiet, aber über der Hochsee wird das erlaubt werden, wenn requested.
Früher sind ständig Kampfjets mit Überschall über mein Haus (bei Pforzheim) gebrettert, und das vermutlich nur zu Übungszwecken. Während des kalten Krieges hat darin niemand ein Problem gesehen, das wurde erst in den 90er Jahren verboten.
Es geht dabei nur um die Lärmbelästigung. Ein Martinshorn ist auch Lärmbelästigung, aber das muss man eben in Kauf nehmen, auch nachts. Und das wird auch zum Organtransport eingesetzt.
Ist ja nicht so, dass durch die Organtransporte übermäßiger Überschall-Luftverkehr entstehen würde, wo es dann ständig nur noch donnert. Da müsste der Gesetzgeber halt eine Ausnahmegenehmigung schaffen, dass für solche Lebensrettende Organtransporte Überschallflüge wieder erlaubt sind, auch über besiedeltem Gebiet.
Dass es dann ab und zu mal knallt ist dann eben der Preis dafür, dass ansonsten verlorene Leben gerettet werden...
Das genehmigt Dir die Flugsicherung, falls requested. Das hat aber nichts damit zu tun, ob ein ehemaliges Militärflugzeug auch zivil zugelassen werden kann. Wenn ein Lufttüchtigkeitszeugnis vorgelegt werden kann und alle Reviews durchgeführt sind, dann kann ein solches Flugzeug auch zivil betrieben werden. Ich kenne ein paar Leute, die das nötige Kleingeld haben und solch einen Jet auch privat betreiben.
Wenn ich IFR fliegen will (ich habe keinen Militärjet, sondern nur einen Kolbenschüttler), dann muss ich auch jeden Flug neu anmelden.
Ich weiß nicht ob das mit Wikipedia an mich gerichtet war, aber ich beziehe mein Wissen über die Concorde sicher nicht von dort.
Ich kannte die Maschine auch zu Zeiten, als sie noch bei Air France und British Airways in Betrieb war. Und wenn das keine geheimen Luftwaffen-Zweigstellen der Franzosen und Briten sind gehe ich mal davon aus, dass das als zivil gilt...
Hier ein Beitrag über jemanden, der einen Militärjet privat betreibt. http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/umwelt-technik/aussergewoehnliches-hobby-familienausflug-im-privatjet-1984473.html Ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden Herren illegal damit herumfliegen.
Naja, wenn eine Luftrettungsgesellschaft so eine Maschine erwirbt hat es ja direkt mit ihrer Arbeit zu tun. Und wer bereits Hubschrauber und Gulfstreams betreibt sollte doch wohl - wenn er geeignete Piloten (vllt. Ehemalige der Luftwaffe) anheuert auch ne Lizenz dafür bekommen, oder?
Ja das stimmt eine Lizens wirst du wohl mit viel Aufwand bekommen. Aber du brauchst für jeden Flug eine besondere Genehmigung weil der Luftraum für so ein schnellen Jet freigemacht sein muss!
Klar, aber das wird sich sicher einrichten lassen. Organisatorisch wird vielleicht einiges umgemodelt werden müssen, auch von gesetzgeberischer Seite.
Am Boden werden Organe mit Blaulicht und Martinshorn transportiert - warum sollte es nicht auch in der Flugsicherung ein Äquivalent für solche lebensrettenden Notfalleinsätze geben?
Muss halt der entsprechende Korridor während der Flugdauer freigehalten werden.
Ja da gebe ich dir in allem Recht. Das Problem ist nur dieser Korridor den du schon ansprachst. Dieser Korridor muss grooooß sein wenn du durch die Schallmauer brichst. Deswegen wirst du erstmal für jeden Flug eine gesonderte Genehmigung brauchen.
Warum muss der groß sein?
Dass ein Flugzeug bei Überschall nicht viel manövrieren kann ist klar, wegen der Aerodynamik. Aber viel mehr Platz braucht es doch deswegen nicht; zumal so ein Kampfjet ja auch kein Jumbo ist? Halt genug abstand, dass die Druckwelle keinen anderen beeinträchtigt.
Aber so viel größer als für nen Linienjet wird der Korridor auch nicht sein müssen, nur eben schnurgerade, oder?
Dir ist aber schon klar, dass die wenigsten Militärjets supersonic über einen längeren Zeitraum durchhalten. Die Concorde war in dieser Hinsicht allen Militärjets haushoch überlegen.
Aber moderne Supercruise-Jets, die es ohne Nachbrenner schaffen, die können das doch, oder?
Mit externen Zusatztanks sollten da die benötigten Reichweiten erzielt werden können, vermute ich?
Ich weiß gar nicht ob die Bundeswehr ihre Strahlflugzeuge ausmustert oder die gleich zum Schrott gibt.
Eine Zulassung nachdem Erwerb dürfte auch keine größeren Probleme bereiten.
Der Punkt ist letztlich nur, dass die Organisationen die bis jetzt die Spendeorgane transportieren auf eine Luftflotte zu greifen können.
Zudem ist der Transport eines Spenderorgans über eine Grenze hinweg ein relativ bürokratischer Vorgang. Es soll zwar alles vereinheitlicht werden, aber schon jedes EU-Land hat andere Vorschriften für Spenderorgane.
Ich würde behaupten, dass Du nicht in Konkurrenz zu den bisherigen Unternehmen treten kannst.
Das würde auch vor Allem auf gesamteuropäischer Ebene Sinn machen.
Soweit ich weiß werden aber bereits grenzübergreifend Organe transportiert. Hier in Mannheim ist es nicht sehr weit nach Frankreich, und soweit ich weiß ist es absolut üblich, dass Christoph 53 Organe ins Elsass fliegt, oder die Franzosen zu uns.
Eine EU-einheitliche Regelung könnte dann halt auch den Transport von Stockholm nach Stuttgart möglich machen - ein geeignetes Transportmittel vorausgesetzt. Da kämen dann die Überschall-Jets ins Spiel.
Hallo!
Es ist auch nicht meine Absicht, mit denen in konkurrenz zu treten. Tatsächlich hatte ich eigentlich sogar eher daran gedacht, dass Oganisationen wie DRF oder ADAC damit ihren Einsatzradius vergrößern könnten.
Ich finde das eine pfiffige Idee. Da man aber als nicht-Militär keine Erlaubnis für einen Überschallflug über Land bekommen wird, fällt der Geschwindigkeitsvorteil leider weg. Die Frage ist daher, ob ein alter Kampfjet mit seinen äußerst hohen Unterhalts- und Betriebkosten sinnvoll ist. Das Problem bei solchen Jets ist auch, dass sie relativ lange Start- und Landebahnen benötigen. Da fallen viele Regionalairports raus, die nahe an Krankenhäusern sind.
Was du bräuchtest, ist ein Turboprop (meistens wird eine King Air 90 oder sowas benutzt) oder einen kleinen Jet mit mindestens zwei Triebwerken. Man braucht zwei Antriebe für die Zulassung für den gewerblichen Betrieb. Man könnte daher auf eine Cessna Citation Mustang oder eine Beechcraft Premier IA zurückgreifen. Für kurze (und unbefestigte) Pisten wird gerade ein neues Flugzeug entwickelt, das mir für deine Idee am besten geeignet zu sein scheint, die PC-24: http://www.pilatus-aircraft.com/
Sofern Kriegsgerät noch irgendwie brauchbar ist, wird es nach seiner Ausmusterung an andere, ärmere Staaten weiter verkauft. Oder als Ersatzteilspender verwendet. Über ist da nix. Aber selbst wenn: Man darf so nen Ding zwar fliegen und würde es ohne Bewaffnung auch zulassen können. Aber wie Du Dir das vorstellst, funktioniert das trotzdem nicht. Denn es ist mitnichten so, daß ein Kampfjet beliebig lange schneller als andere Düsenflugzeuge fliegen könnte. Das geht nur bei verhältnismäßig geringen Strecken. Und dann muß so nen Ding erst mal starten und wieder landen und das Organ entsprechend trotzdem noch weiter transportiert werden. Das haut hinten und vorne nicht hin.
"Andere, ärmere Staaten" sind auch nur Kunden, warum sollte man es eher an die verkaufen als an eine inländische Hilfsorganisation, die Interesse anmeldet?
Mit Nachbrenner beträgt die Reichweite klar nur einige hundert Kilometer. Aber wenn es sich um einen supercruise-fähigen Jet, wie den Eurofighter Typhoon, handelt, der schafft mit Mach 1,2 über 3500 Kilometer. Genug, um intraeuropäische Strecken zu überbrücken. Und 200 Kilometer zu und von den Überschall-Stützpunkten können dann mit Hubschraubern bewältigt werden.
Gute Antwort, danke!
Ein Zweisitzer müsste es nicht sein, und eine Arztbegleitung ist auch nicht erforderlich. Die Transportlast ist jetzt auch nicht so groß, nicht viel größer als eine Kühlbox für's Auto. Vielleicht ließe die sich auch irgendwo unterbringen, wo sonst Waffenrechner, Radar oder sonstwas waren. Und wenn man ehemaliges Luftwaffenpersonal nimmt hat man auch die Piloten. Wobei die ja hier nur geradeaus fliegen müssten, und keine Kurven mit 9 G, sodass die tatsächlichen Anforderungen geringer wären. ^^
Was das Gesetz angeht müsste halt § 11b her, der den Paragraphen 11a für Organtransporte außer Kraft setzt. ^^
Das größte Problem wäre wohl die Reichweite. Ohne speziell konstruierte Flugzeuge (möglicherweise einen direkt vom Hersteller als Organtransportflugzeug gebauten Eurofighter), was wohl kaum erschwinglich wäre, bleibt sowas wohl eine Vision.
Aber ich schätze, dass man binnen 20 oder 30 Jahren eh keine Transplantate mehr braucht, weil dann alle Organe mittels Bioprinter und ähnlichem im Labor hergestellt werden können.