Diesel ohne Anfahrhilfe anfahren (Fahranfänger)?
Hallo Leute, Ich habe heute meinen Führerschein endlich mit 24 Jahren gemacht. In der Fahrschule bin ich einen Diesel (glaub VW golf plus) mit Anfahrhilfe und einer automatischen Handbremse gefahren. Das bedeutet ich habe weder gelernt ohne Anfahrhilfe zu fahren, noch wie ich die Handbremse bedienen kann. Wenn ich jetzt mit dem Auto meines Freundes fahre, das ebenfalls ein Diesel ist aber ohne Anfahrhilfe und mit einer manuellen Handbremse, dann habe ich richtige Probleme beim Anfahren wenn es schon leicht steil wird. Der Wagen rollt rückwärts!!! Ich bin bisher wie folgt angefahren: Gas geben, bei einer gewissen Drehzahl die Kupplung kommen lassen und festhalten, bis das Auto fährt. Das klappt aber jetzt bei dem Polo nicht. Mein Freund hat mir erklärt, ich soll die Kupplung und die Bremse gedrückt halten und beim Anfahren erst die Kupplung kommen lassen, dann von der Bremse auf das Gas wechseln. Das ist für mich jetzt so, als ob ich nie an einer Steigung angefahren wäre. Das ist jetzt eine komplett neue Reihenfolge!!! ich fahre rückwärts und halte aus Angst sofort an und mein Hintermann hupt wie verrückt und dann bekomme ich Herz-Rhythmus-Störungen. Habt ihr selber solche Erfahrungen gemacht? Wenn ja, wie würdet ihr so ein Diesel VW Polo anfahren ohne Anfahrhilfe?
Vielen Dank im Voraus
5 Antworten
Mein Freund hat mir erklärt, ich soll die Kupplung und die Bremse
gedrückt halten und beim Anfahren erst die Kupplung kommen lassen, dann von der Bremse auf das Gas wechseln. Das ist für mich jetzt so, als ob ich nie an einer Steigung angefahren wäre. Das ist jetzt eine komplett
neue Reihenfolge!!!
Ja genau - zusätzlich kannst du ja noch die Handbremse am Anfang als Sicherheit ziehen wie beim Anfahren an einer Steigung - ist reine Übungssache...
Viel Erfolg damit wünscht dir siola55 ;-)
Ja - aber diese Vorgehensweise ist eigentlich nur für das Anfahren an einer Steigung erforderlich! Auf der Ebene mit einem Diesel Anfahren geht normal viel einfacher ohne Handbremse: Brems- u. Kupplungspedal gleichzeitig durchgetreten, 1. Gang rein und Kupplung langsam kommen lassen bis du ein Anrollen spürst (Schleifpunkt ist überschritten) - dann einfach vom Bremspedal auf Gaspedal wechseln und ab geht die Post!
Deshalb verwenden ja die meisten Fahrschulen Dieselantrieb, da dieser im Regelfall auf der Ebene beim Anfahren (auch ohne Anfahrhilfe!) normal nicht abgewürgt werden kann ;-)
du machst alles mit der Kupplung, leg den ersten Gang ein, du kannst auch die Handbremse angezogen lassen. Nun lässt du die Kupplung kommen und das ist halt Gefühlssache. Du merkst ja wenn die Kupplung kommt und der Wagen nach vorne will. Nun löst du die Handbremse und fährst los.
Da das Kupplungsspiel von Wagen zu Wagen unterschiedlich ist, musst du dich erst mal daran gewöhnen. Also Kupplung und Handbremse sonst nichts.
Ich werde es genauso wie du beschrieben hast in einem verkehrsberuhigten Bereich am Berg üben. Aber ist es nicht übertrieben, wenn ich an einer leichten Steigung an einer Ampel mit Hilfe der Handbremse anfahre? Oder ist es egal? Und wenn ich es ohne Handbremse an einer leichten Steigung mache, wie gehe ich dann vor? Ich hab übrigens nie im Fahrschulauto die Bremse im Stillstand weiter festgehalten, weil ich nie rückwärts gerollt bin.
ich mach das seit 25 Jahren so. Es ist nicht übertrieben solange du dich dabei wohl fühlst. Du kannst auch nur durch leichtes spielen mit der Kupplung am hang stehen bleiben, aber da verschleißt das gute Stück natürlich auf Dauer.
Genauso wie mit Anfahrhilfe, nur etwas schneller.
Du trittst das Gaspedal runter und lässt gleichzeitig direkt die Kupplung kommen. Also gleichzeitig, nicht nacheinander.
Das bedeutet aber, bevor ich Gas gebe muss ich die Fußbremse lösen und dann würde das Auto rückwärts rollen und dann müsste ich schnell genug sein um Gas und Kupplung gleichzeitig zu treten?
Wenn du stehst, trittst du ja eh schon die Kupplung. Also Kupplung ein ganz klein wenig kommen lassen, dann Bremse lösen, direkt etwas Gas geben und die Kupplung gleichmäßig komplett kommen lassen. Setz dich einfach ins Auto, probier das ein paar mal, muss ja auch nicht am Berg sein, und nach ein paar Versuchen klappt es irgendwann. Und wenn du bis dahin den Wagen 10 mal abgewürgt hast, dann ist es halt so. Hört sich schwerer an als es ist.
... für diese Fälle gibt es ja noch 'ne Handbremse ;-)
Ja, aber sowas sollte man sich mMn gar nicht erst angewöhnen. Dauert wesentlich länger und macht es komplizierter als es eigentlich ist.
Erst Kupplung langsam loslassen und erst beim Anrollen Fuß vom Brems- auf das Gaspedal und dein "Heiligs Blechle" kann nicht mehr rückwärtsrollen - eigentlich ganz einfach bei einem Dieselfahrzeug ;-)
Hallo,
Das ist ein Problem. Die Fahrschulfahrzeuge haben so viele Helferleins die das Fahren lernen erleichtern sollen.
und das erste eigene Auto ist dann >10j älter ohne "Helfer", ich will damit nur sagen du bist mit diesem und vielen anderen Problemen nicht ganz alleine.
Und wenn du dich mit angezogener Handbremse erst einmal sicherer fühlst beim Anfahren, dann mache dass so. Übe in Bereichen mit wenig Verkehr bis du sicherer wird's. Ggf. nehme einen Bekannten deines Vertrauens mit der dir Hilfestellungen geben kann.
Ja genau so wie er es gesagt hat, muss man auch üben!
Und sonst geht es auch mit der Handbremse statt mit der Fussbremse.
Vielen Dank für die Antwort :) also nur damit ich das richtig verstehe: Handbremse anziehen und dannkann ich den Fuß von der Fußbremse lösen. Beim Anfahren lasse ich erst die Kupplung kommen, dann am Schleifpunkt die Handbremse lösen und gleichzeitig Gas geben?