Beruf - macht Quereinsteigen Sinn?
Guten Abend!
Ich bin aktuell sehr unglücklich mit meiner finanziellen Situation. Ich habe mich als junger Mensch dazu entschlossen,Berufe anzustreben,die mich rein interessenbedingt und meiner persönlichen Fertigkeiten und Ansprüchen entsprechend erfüllen sollten und bin deshalb staatlich anerkannte Erzieherin und Logopädin (Staatsexamen) geworden. An sich macht mir der Beruf als Logopädin Spaß, allerdings der Blick aufs Konto nicht - Ich verdiene so wenig,dass ich mich mit 2 Nebenjobs über Wasser halten muss.
Nun möchte ich fragen - ist es möglich und vor allem macht es Sinn, rein vom finanziellen Aspekt, etwas ganz anderes zu machen? Kann ich mich mit meinen Abschlüssen im sozialen Bereich nun beispielsweise als Verkäuferin in einer Modeboutique, oder einem Brautmodengeschäft, oder als Immobilienmaklerin bewerben?
Ich möchte demnächst bei der Arbeitsagentur einen Beratungstermin wahrnehmen, um mich dort beraten zu lassen, welche Perspektiven es überhaupt für mich gibt. Aber vielleicht gibt es auch hier jemanden, der mir weiterhelfen kann? Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und den Schritt gewagt, und als Quereinsteiger nochmal neu angefangen? Wo finde ich ansonsten Hilfe? Ich lebe am Existenzminimum und bin auch tatsächlich verzweifelt, vor allem,wenn ich an meine Rente denke. Daher wäre ich über Antworten sehr dankbar.
3 Antworten
Hi,
Also ich war in einer ähnlichen Situation und kann bisschen was mitgeben:
1. Die AA wird dir keine Fortbildung oder Umschulung bezahlen, weil du deine jetzigen Berufe gesundheitlich gesehen ausüben kannst. Viel Ahnung haben die meist nicht. Ich war ziemlich oft bei denen in der Beratung. Es macht daher Sinn sich selbst durch Eigenrecherche im Netz zu erkundigen.
2. Erzieher werden doch gesucht! warum lebst du denn am Minimum?
3. Es gibt Fortbildungen, die du auf deine Ausbildung aufsatteln kannst und in den sozialpädagogischen oder sonderpädagogische Bereich damit gehst. Ich meine du könntest auch so etwas wie Arbeitspädagoge etc. Werden oder dich beim Jugendamt oder der IHK bewerben.
4. Du könntest dich bei Bildungsträgern bewerben. Die nehmen neben Sozialpädagogen auch Erzieher. Du arbeitest dann in verschiedenen Maßnahmen mit Jugendlichen, Erwachsenen oder Flüchtlingen die in Ausbildung oder Arbeit integriert werden sollen. Aber Achtung: Bildungsträger zahlen nicht viel und die Verträge sind meist befristet.
5. Als Quereinsteiger z.B. im Verkauf musst du aufpassen nicht untergebuttert zu werden. Durch deine fehlenden Kenntnisse werden sie dich schlecht bezahlen und dir auch keine Verantwortung übertragen. Man kann nach einiger Zeit eine Externe Prüfung machen und den Abschluss nachholen aber es lohnt sich nicht.
6. Du könntest studieren. Ich kann dir aber nicht raten Sozialpädagogin zu werden. Damit wirst du nicht reich.
7. Such dir einen Job in der Schweiz. Da bekommst du das 3 Fache.
Danke für die Antwort.
1.ich habe wegen einer Erkrankung meinen Beruf als Erzieherin damals nicht mehr ausüben dürfen und habe über das AA eine Umschulung bzw berufliche rehabilitation gemacht, als Logopädin. Mir geht es gesundheitlich jetzt gut. Glaube aber, dass das AA mir da schon weiterhelfen würde.
2. Ich möchte bzw soll aus besagtem Grund 1 nicht mehr als Erzieherin arbeiten. Ich hatte beispielsweise die Leitung eines Sprachheilkindergartens im Sinne, wo ich beide Ausbildungen verknüpfen könnte, ohne meiner Gesundheit zu schaden.
3. Wo finde ich darüber Informationen? Das ist das, was mit meiner ursprüngliche Frage gemeint war. Ich weiß einfach nicht, welche Möglichkeiten es gibt. Danke für den Hinweis.
4. Auch das ist mir aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich.
5. Okay, vielen Dank für den Ratschlag.
6.zu einem Studium fehlt mir das Geld. Ich zahle aktuell immer noch meinen Bildungskredit ab.
7. Wäre eine Idee, die mir auch schon kam. Aber meine private Situation lässt das nicht zu.
Darf ich fragen, wie du zu diesen Erfahrungen gekommen bist? Gerne auch per Nachricht.
Danke für die Antworten
Vielleicht mit dem Geld etwas besser aushalten dann hat man solche Probleme nicht!
Sorry klingt hart ist aber so...
Eine Fachkraft für Logopädie hat im Schnitt 3500 Brutto und kann bis zu 3900 Brutto verdienen. Ich weiß nicht in welchem Schloß du lebst, aber andere Leute haben wesentlich weniger als du, evtl. auch mal Abstriche machen.
Bilde dich weiter als Klinische Linguistin da hast du ein Gehalt von bis zu 4200€
Festanstellung im öffentlichen Dienst
Nach deiner Ausbildung zum Logopäden kannst du eine Anstellung im öffentlichen Dienst annehmen. Dein Arbeitsort könnte beispielsweise in Krankenhäusern oder städtischen Kindergärten sein.
Hochschulstudium
Logopädie kannst du nicht nur durch eine schulische Ausbildung erlernen. Ebenso ist ein Hochschulstudium möglich. Dieses ermöglicht dir Positionen mit einer erhöhten Verantwortung sowie ein höheres Gehalt. Du kannst aber auch nach deiner Ausbildung noch ein anderes passendes Studium absolvieren, wie z.B. zum Lehrlogopäden oder Therapiewissenschaftler.
Leitungsstellen in klinischen Einrichtungen und im Bereich der Lehrlogopädie
Um eine Leitungsstelle zu ergattern, solltest du mehrere Jahre Berufserfahrung mitbringen. Du bist in einer leitenden Position vermehrt in den Bereichen Organisation und Koordination tätig und bist Ansprechpartner für deine Mitarbeiter. Im Bereich der Lehrlogopädie bist du für die Ausbildung des Nachwuchses verantwortlich.
Selbstständigkeit
Als Logopäde kannst du dich mit einer eigenen Praxis selbstständig machen. Dafür solltest du aber über Startkapital, gute Kontakte und Grundkenntnisse in der Betriebswirtschaft verfügen.
Ich bin mal gespannt was dir andere hier noch aufzeigen....
Erstmal danke für deine Antwort.
Zum Ersten - ich verdiene 1300€ netto. Mit Staatsexamen. Ich weiß nicht, woher du diese Brutto Zahl hast, aber das ist absolut nicht so. Vielleicht hast du in den Medien aktuell mitbekommen, dass deutschlandweit die Therapeuten aktiv werden, gerade weil wir so beschissen verdienen. Ich lebe sehr sparsam, nicht in einem Schloss. Ich kann mir hier im Stuttgarter Raum gerade mal so eine Wohnung leisten, Fixkosten bewältigen. Ich fahre NIE in den Urlaub oder sonstiges. Ich lebe, um zu arbeiten. Abstriche mache ich genug. Und davon habe ich mehr als genug.
Weiterbildungen und Fortbildungem sowie ein neues Studium kann ich mir nicht leisten. Ich zahle jetzt noch meinen Studienkredit ab. Außerdem bringen mir Fortbildungen nur fachlich etwas, nicht aber eine Aufstockung des Gehaltes oder eine bessere Position. Genauso wenig habe ich startkapital für eine Selbstständigkeit.
Als Lehrlogopädin benötigt man das Studium, das habe ich schon probiert, ist abgelehnt worden, eben aus diesem Grunde. Das hätte mir bestimmt viel Spaß gemacht, aber leider habe ich "nur" die Ausbildung.
Meine Motivation diesen Beruf als Logopädin weiter auszuüben, hält sich wie du siehst sehr im Rahmen. Viel mehr habe ich mir erhofft, im sozialpädagogischen Bereich anzuknüpfen, zb als Leitung eines Sprachheilkindergartens. Da wollte ich einfach beim AA nachfragen, welche Möglichkeiten es gibt.
Vielen Dank dir für deine Ratschläge, über das meiste wusste ich bescheid. Ich lasse es mir durch den Kopf gehen. Danke
Wieso arbeitest du nicht als Erzieherin? Werden gesucht und gibt auch ganz guten Lohn
Weil ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr als Erzieherin arbeiten kann /soll.