Bedingungsloses Grundeinkommen. Meinung?
Was haltet ihr von dem Konzept, das derzeit von dem Berliner Verein "Mein Grundeinkommen e. V." getestet wird? Es geht dabei darum, dass jeder Bürger - unabhängig von seiner Wirtschaftlichen Lage - eine gesetzlich festgelegte und für jeden gleiche vom Staat ausgezahlte Summe bekommt, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu müssen.
Demnächst wird es mit 1200€ monatlich mit 120 Probanden getestet.
Was haltet ihr davon? Kann so etwas überhaupt funktionieren? Und welche Summe wäre eurer Meinung nach angemessen dafür?
51 Stimmen
23 Antworten
Die Studie selbst ist eine gute Idee, um überhaupt die Debatte auf eien sachliche Ebene zu bringen.
Aber bitte, letztlich ist ein BGE neoliberal, da es darau abstellt das Sozialversicerungssystem zu streichen.
Jene 40% Lohnnebenkosten, die vorallem Unternehmen ein Dorn im Auge sind.
Daraus machen die Autoren auch kein Geheimnis, sie rechnen genau den Sozialetat des Staates für die Finanzirung ein.
Funktionierte in bisherigen Testläufen prima, und die Leute wurde nicht träge, so wie alle immer behaupten. Es ist unumgänglich für eine Demokratie der Zukunft dies einzuführen, da wir durch die fortschreitende Automatisierung eine menge Arbeitsplätze verlieren werden. Da nun eine Arbeitslosigkeit von über 5 % toxisch für Demokratien ist und zur Wahl von Extremistischen Parteien führt, muss die Politik so etwas zwangsläufig einführen, wenn sie nicht untergehen will.
Das Grundeinkommen ist ein sehr gutes Zukunftskonzept. Es soll gewährleisten, das jeder würdevoll leben kann. Man muss jedoch auch berücksichtigen, das die jetzigen Staatlichen Hilfen komplett wegfallen, das bedeutet es gibt kein Arbeitsamt mehr oder Sozialleistung in irgendeiner Form. Von dem Grundeinkommen haben die Bezieher auch sämtliche Ausgaben, auch Sozialversicherungen zu zahlen.
Für die Zukunft, also in 5 - 10 Jahren wird das ganze vermutlich drückend wichtig, wenn man merkt das man aus Versicherungs- oder Bankkaufleuten keine SAP Programmierer machen kann, oder auch andere Berufsgruppen z.B. Rechtsanwälte sich nur wenig als Datenanalyst eignen. Das sind natürlich nur Beispiele jedoch wird es unabdingbar sein. Zur Zeit wird da massiv zurückhaltend agiert und man wartet noch um nicht der erste zu sein, abgucken ist halt einfacher als voran zu schreiten. Zalando hat ja bereits ca. 200 MA gegen Algorithmen ausgetauscht und das im Jahr 2018.
Eine Umfrage in der Schweiz hat ergeben, das ca. 97% der befragten trotz Grundeinkommen weiterhin arbeiten gehen würden, jedoch nehmen 60% an, das die "anderen" dies eben nicht tun und sich auf dem Grundeinkommen ausruhen würden.
Verteuerung vielleicht auch steuerlich bei höherem Konsum. Gegenüber der heutigen Gewohnheit, das man es je mehr man konsumiert umso billiger bekommt, sollten die Preise Kosten je nach Ressourcen verbrauch ansteigen und ggf. höher versteuert werden.
Gerechtere Steuer oder Transaktionssteuer wären Werkzeuge um das finanzierbar zu machen. Da hätten dann die Mathematiker eine entsprechende Aufgabe. Fakt ist jedoch, das heute schon ein Hartz 4 Empfänger mit dem Verwaltungsaufwand ca. 1.000€ im Monat kostet.
Der Test ist nicht Aussagekräftig, zu wenig Teilnehmer, zu kurzer Zeitraum.
Ja genau! Und hier kommen wir auch schon zum Thema,
Wenn ich eine Veränderung vornehme und das Spiel nicht mehr mit einem Lederball. sondern mit einer 20 cm Ø Eisenkugel spiele, dann werde ich neben dieser Anpassung auch noch weitere vornehmen müssen, um diese ins Tor zu bringen, denn den Versuch diese rein zu schießen, ist zum Scheitern verurteilt.
Hier fängt es ja an, es reicht eben nicht einfach zu rechnen ohne Systemische Kenntnisse und es wird nicht reichen wenn nur ein Land sich bereit erklärt diesen Weg zu gehen und die neuen Probleme werden wir nicht mit alten Lösungen bewältigen. Diesen Flickenteppich haben wir ja bereits geschaffen, siehe den €.
Fakt ist, wenn man es will und es politisch notwendig wird und dazu muss man nun wirklich kein Hellseher mehr sein um das zu erkennen, dann wird man auch einen Weg finden.
Man kann es jedoch auch einfach so lassen, jedoch möchte ich dann nicht zu den Betroffenen gehören die in 10 Jahren trotz einer "guten" Ausbildung zur Klick Arbeit gezwungen sind, aufgrund zu hoher Konkurrenz, da lasse ich mal die jetzt bereits betroffenen außen vor, die trotz vieler Jahre Arbeit oder Kindererziehung oder was auch immer, im Sozialen Netz hängen und in der Bedürftigkeit leben.
Und was treiben wir hier jeden Tag Woche Monat Jahr? Lassen massenweise Güter Produzieren die wir dann zyklisch austauschen, teils aus Langeweile oder in dem Glauben unsere Ausgabe wäre tatsächlich eine Ersparnis, bei dem Preis,oder weil wir mal etwas neues brauchen, das wir dann kaum noch in den Schrank gequetscht bekommen. Nahrungsmittel landen auf dem Müll, weil sie im Kühlschrank vergammeln und wir sind stolz auf die Versorgung unserer Ärmsten, z.B. über die Tafeln. Wer ein Leistungsträger ist dem dürfte die Scharmesröte ins Gesicht steigen.
Es geht um eine Veränderung, nicht darum Geld zu verschenken.
Im übrigen, hat sich der Finanzmarkt schon lange von der Realen Wirtschaft verabschiedet, der ist bereits im nächsten Sonnensystem.
eigentlich ist das eine gute idee, denn ich würde auch auf die selbstverantwortung der menschen zählen und annehmen, dass nicht plötzlich jeder das arbeiten aufgibt, sondern dass die meisten dann einen berechtigten grund hätten, (vorübergehend) nicht zu arbeiten. aber ich glaube, dass ein staatliches bedingungsloses grundeinkommen sehr viel niedriger als 1200 €/monat angesetzt wäre und sämtliche aktuellen, in der höhe vom einkommen abhängigen sozialleistungen ersetzen würde und das fände ich einen beschiss.
Es wird funktionieren MÜSSEN. Denn wovon sollen all die Menschen leben, die in der Industrie nicht mehr geraucht werden? Entweder wir verteilen die vorhandene Arbeit so, dass man auch von 20 Wochenstunden gut leben kann - oder die Arbeit und das Einkommen müssen entkoppelt werden.
Zur Finanzierung :
Es gibt nur 2 Arten das Grundeinkommen zu finanzieren
1. Ständig neues Geld drucken
2. Das benötigte Geld irgend jemand weg nehmen
Probieren wir Methode 2
Bei 1000€ pro Monat pro Person brauchst du 80 mrd € pro Monat, also 960 mrd € im Jahr ( rund 1 Billionen € )
Das private Geld Vermögen in Deutschland beträgt 6 Billionen € ( inklusive deinem) . Das Sachvermögen ca 9 Billionen ( Dein PC zb)
Das nimmt man nun ALLEN ab und verteilt es die nächste 6,25 Jahre (9,375 Jahre) auf Alle.
Und dann? Nimmt man wieder jedem ab,was er hat . Oder druckt man Geld nach?
Oder anders deutlich gemacht:
Grűnden wir einen Staat mit 100 Mio Einwohnern. Jeder bekommt im ersten Monat 1000€ , macht 100 Millarden.
Es gibt ein Geschäft in dem es alles gibt, was man braucht. Am Ende des Monats hat jeder 500€ ausgegeben. Der Ladenbesitzer hat nun 50 Millarden. Das versteuert man mit 90%, In der Staatskasse sind nun 45 Millarden.
Im nächsten Monat musst man aber 100 Millarden nur fûr das Grundeinkommen ausgeben, ohne andere Statsausgaben, für Schule, Polizei, Straßenbau. .....
Woher nimmt man dieses Geld ?
Vom Ausland?
Selbst wenn man die gesparten 55 Millarden € und die 5 Millarden, die der Händler noch hat ( Geld Vermögen ) den Leuten, am Ende des Monats, wieder ab nimmt (gleichzusetzen mit 100% Steuer) , reicht es nur wieder fûr das Grundeinkommen. ......
Wenn jemand die Lösung fûr dieses einfache Beispiel hat, dann kann er es gerne komplizierter machen. ....