Ausbildung zum Notfallsanitäter mit kurz vor 18 beginnen?

Das Notfallsanitätergesetz selbst sieht KEIN Mindestalter für den Zugang zur Ausbildung vor, allerdings lässt sich die Tätigkeit im Rettungsdienst bei Minderjährigen kaum mit anderen Gesetzen, insbesondere dem Jugendarbeitsschutzgesetz vereinbaren, weshalb in der Regel nach wie vor ein Mindestalter von 18 Jahren gefordert wird, da die Planung für den Arbeitgeber bei Minderjährigen extrem erschwert ist. Wegen einem Monat würde ich mir da keine großen Gedanken machen, allerdings wurde ich selbst wegen einer ähnlich kurzen Zeit, knappe zwei Monate nichtmal zum Rettungssanitäter Grundlehrgang aufgenommen, war aber nicht bei Falck. Seitens der zuständigen Behörde, hätte ich sogar eine Ausnahmegenehmigung bekommen aber die Ausbildungsstelle sagte, das sie es dann trotzdem nicht macht und man kann keinen zwingen. Wenn es bei Falck nicht klappt, woanders probieren, es wird sich denke ich schon jemand finden lassen, der wegen gerade mal vier Wochen kein Theater macht, insbesondere nachdem das NotSanG selbst kein Mindestalter vorschreibt.

Moin

Du brauchst keinen gesetzlichen Sonderfall oder ähnliches, da das Gesetz keine Altersgrenze vorsieht.

Somit ist es theoretisch möglich, die Ausbildung mit 15,16,17 zu beginnen.

In der Praxis ist es jedoch sehr schwierig, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, wenn man nicht wenigstens über den "normalen" Führerschein, meist auch den C1 verfügt.

Du kannst es also versuchen, solltest aber einen "Plan B" parat haben.

Viel Erfolg

Hi,

Ist es vom Gesetz her möglich bei einem sollchen Sonderfall (wo es wirklich nur um einen Monat geht) die Ausbildung schon mit 17 zu beginnen?

Nein - einfach, weil es kein Sonderfall ist. Die Ausbildung zum Notfallsanitäter kennt gemäß NotSanG kein Mindestalter. Prinzipiell kann also auch ein Minderjähriger, der alle Voraussetzungen hinsichtlich Schulbildung (mittlere Reife oder gleichwertig) und gesundheitlicher Eignung erfüllt, die Ausbildung beginnen.

In der Praxis sieht das ganze jedoch etwas schwieriger aus.

Zum einen stellen die meisten Rettungsdienstorganisationen fast ausschließlich volljährige Bewerber ein - das Arbeitsumfeld "Rettungsdienst" und das Jugendarbeitsschutzgesetz stellen hier die ausbildende Organisation als auch den Auszubildenden selbst vor große Probleme. 12-Stunden-Schichten, Wochenend-, Feiertags- und Nachtdienste lassen sich mit dem JArbSchG kaum vereinbaren.

Zum anderen ist in der Praxis ein Führerschein de facto unumgänglich, um überhaupt sinnvoll eingesetzt werden zu können - mindestens Klasse B, besser (und immer öfter gefordert) Klasse C1.

Davon abgesehen: die allermeisten erfolgreichen Bewerber für die NFS-Ausbildung bringen die Qualifikation zum Rettungssanitäter (520-h-Lehrgang) und vielfach auch ein bis zwei Jahre Einsatzerfahrung mit - das ist tatsächlich meist das ausschlaggebende Kriterium. Als "Neueinsteiger" ohne Vorkenntnisse hat man es extrem schwer, überhaupt einen Platz zu bekommen.

Es gibt im Bereich NFS-Azubis keinen Mangel an geeigneten Bewerbern - jedoch stark an Ausbildungsplätzen.

Daher mein Rat: Du solltest erwägen, den Rettungssanitäter zu machen und nach Möglichkeit Einsatzerfahrung zu sammeln (Problematik auch hier Alter und Führerschein) - dafür kommen unterschiedliche Wege, z.B. Eigenfinanzierung, FSJ/BFD, über das Ehrenamt oder über einen Arbeitgeber direkt, in Frage.

PS: Solltet ihr noch stellen zum bewerben kennen (auch außerhalb NRW) würde ich mich freuen wenn ihr mir diese zukommen lassen könntet.

Alle Organisationen, die die Ausbildung anbieten - das sind zumindest alle Hilfsorganisationen (ASB, DRK, JUH, MHD), kommunale Rettungsdienste und einige private Rettungsdienste wie eben Falck. Wenn deine persönlichen Voraussetzungen stimmen, wäre auch die Berufsfeuerwehr eine Option.

LG