Altersvorsorge oder Schwindel?
Hi, unswar geht es darum das ich letzens bei der Tecis war und ein Angebot zu einer Flexiblen Privatvorsoge bekommen habe (kurz. Flex). Ich soll monatlich 50€ zahlen, dann nach 44 Jahren (26.400€) des einzahlens würde ich eine monatliche "Rente" von 720€ bekommen oder hätte zugriff auf das Geld, das bis dahin auf über 200.000€ gestiegen ist. Erklärt habe ich das bekommen, das man eine Rendite von ca. 7% hat und der Zinseszins und die Laufzeit das ausmachen. Wenn ich z.B. nur 41 Jahre einzahlen würde, dann würden mir etwa 30.000€ fehlen. Naja, ganz so schlau bin ich daraus nicht geworden, wie man aus 26.400€ über 200.000€ machen kann, bzw wenn ich 3 Jahre später anfangen würde damit, hätte ich 1.800€ weniger eingezahlt, aber über die Zeit währen das dann ca. 30.000€ die mir fehlen... Das sind alles Irgendwelche Investment Sachen, damit kenn ich mich auch nicht aus.
Was meint ihr dazu? Kann sowas sein oder sollte ich aufpassen?
17 Antworten
Ich bin gelernter Banker und hatte mal ein Vorstellungsgespräch bei tecis.
Das was dir angeboten wir, ist ein Aktiensparplan, der allerdings die Rendite nicht garantiert, sondern lediglich mit 7 % als durchschnittlicher Rendite rechnet. Man kann auch 3 % oder 10 % nehmen. eine Garantie für deinen Vertrag ist das in keinem Fall.
Grundsätzlich solltest du bei einer langfristigen Anlage zuerst mal so viel auf der hohen Kante haben, wie du in etwa einem Vierteljahr brauchst. Erst dann ist es sinnvoll, langfristig zu sparen.
In deinem Beispiel gehst du auf das Thema Rente ein, das ist grundsätzlich vernünftig. Aber: es gibt auch bessere Anbieter als tecis. Du solltest dich in jedem Fall darüber informieren, welche laufenden Kosten mit so einem Sparplan verbunden sind, insbesondere laufende Provisionen und Depotgebühren können da ganz schön zu Buch schlagen. Frag mal in 2 oder 3 Banken, was die anbieten und schau dann, ob es inetrnet-Banken gibt, die das gleiche Produkt noch etwas günstiger anbieten.
Lass dir Zeit bei deiner Entscheidung. Sie geht grundsätzlich in die richtige Richtung. Vergiss aber nicht, dass die Börse keine Einbahnstraße ist und auch mal ein paar Jahre nach unten gehen kann.
und google mal unter cost-average-effect. Da wird auch noch einiges zu dem langfristigen Aspekt gesagt.
Hallo, etwas zu sparen, um im Alter sich gut versorgt zu wissen solle jedem klar sein, da von staatlicher Seite die Rentenhöhe aus heutiger Sicht schon nicht ausreichend ist. Leider gibt es nur wirklich wenig Anbieter die den Begriff "flex" verdienen. Die wirklich flexiblen modernen Altersvorsorgen haben in ihrer Bezeichnung kein "flex" enthalten.Die Rentenhöhe bezieht sich auf das angesparte Kapital, welches sich mit 7% pro Jahr(nach Abschluss- und Verwaltungskosten)nach 44 Jahren angespart haben soll.Wenn du also nach 40 Jahren z.B. 200.000.€ im Vertrag hast und in den letzen 3 Jahren 7% pro Jahr die Anlage erreicht, vermehrt sich dein Geld, grob gerechnet, um 45.000€. Sparst du also nur 40 Jahre, so bleibt es bei 200.000€. Mehr Sparjahre bringen die auch mehr Geld. Autofahren mussten wir auch lernen- lerne auch mit dem deinem Geld umzugehen. Flexible moderne Altersvorsorgen zeichnen sich dadurch aus, das die unterschiedlichsten Anlagen von verzinst(sicher) bis zu unterschiedlichen Fonds und (sehr wichtig) Vermögensverwaltungen zur Verfügung stehen. So kannst du dein Geld immmer so anlegen, das du Sicherheit und Renditemöglichkeiten nutzen kannst. Dabei sollte dir besonders in den ersten Jahren ein Vermittler des Vertrages zur Verfügung stehen, der dir mit Rat und Tat zur Seite steht bzw. transparent hilft. Wer meint sein Geld einfach nur wegzugeben,..... und die werden das schon machen! braucht sich nicht zu beschweren , wenn weniger bei rauskommt.
Richtig flexible Verträge ermöglichen dir einen taggenauen Überblick. Du kannst immer Beitragsferien bzw. die Beitragsfreistellen, kannst immer Geld entnehmen und musst auch im Alter erst die Verwendung des Geldes festlegen. Hier gibt es große Unterschiede der Anbieter. Rentenoption(Rente nach Bedarf bestimmen zu Beginn, verschieden Rentenmodell-chash- Option usw.)) Teilverrentungen bzw. Auszahlpläne(auch als Kombination) Geld weiter in gewünschten Anlagen lassen und einfach entnehmen, wie benötigt. Schließe nur dort ab, wo du frei über dein Geld immer entscheiden kannst und eine Betreuung(im Beratungsprotokoll bestätigt) bekommst. Gruß constein
Altersvorsorge empfehle ich in jedem Fall in Form von Gehaltsumwandlung über den Arbeitgeber zu machen. DA spart man enorm viel Geld und kann oftmals Unternehmensboni beanspruchen.
Also erster Gang immer zum Arbeitgeber. Bietet er sowas nicht an, bei einem guten Versicherungskaufmann erkundigen.
Ich empfehle die DEVK, da sie u.a eine aG (Gesellschaft auf Gegenseitigkeit) und keine AG (Aktiengesellschaft) ist. Gleiches gilt für die Alte Leipziger. DA entscheidet kein Vorstand und keine Aktionäre über die Dividende, sondern der tatsächliche Gewinn der erzielt wurde, wird komplett auf dich umgelegt.
(Etwas vereinfacht beschrieben)
Generell würde ich die Finger von solchen Unternehmen lassen und auch nicht zu zwischenhändlern gehen, sondern direkt zu einer Versicherung. Besser sind immer Angestellte als Selbstständige. Denn Selbstständige verkaufen dir eher SAchen wo sie hohe Provision bekommen, und nicht das was für DICH optimal wäre. Um so schlechter der Vertrag, desto höher die Prov.
Wichtig: Beim Angebotsvergleich immer auf die GARANTIERTE Auszahlung achten, nie auf andere Zahlen. Denn die sind rein spekulativ!
Ob du das Produkt, gleicher Tarif bei der Versicherung oder Berater kaufst, immer sind die gleichen Kosten drin. Besser das "richtige" Produkt finden als nur von einer Versicherung verkaufen zu lassen. Die Provisionen haben sich bei den Maklern angepasst und sind auf dem Markt fast identisch. Dazu gibt es die EU Beraterrichtlinie, die eingehalten werden sollte. Dein Tip BAV ist genau so oberflächlich. Die Belastung im Alter Steuern und Sozialabgaben nicht mit betrachtet könnte falsch sein. Zahlt der AG richtig dazu gibt es keine andere Meinung und es ist ok. Nur eine Produkt auf die höchste Garantiesumme bei der Auswahl zu beziehen ist "Blödsinn"! Die Garantie gibt es nur auf den Betrag nach Kosten, max. 1,75% p.a. Die Inflation ist schön höher 2-2,5% p.a.. Dazu kann die Gesellschaft um die Garantie zu erreichen in der Regel nur in Verzinslichen investieren. Wo der Zins liegt solltest du wissen. Beispiel. Vertrag 4 Jahre , 9500€ Vertragswert und nur 750€ in Überschussanlage (Fonds) Fonds ist ok. über 8 % p.a. Es gibt wichtigere Vergleiche um die Qualität einer AV zu bestimmen.
Kurz nebenbei noch was, unswar wollten die mir noch eine BU andrehen, dir ich jedoch nicht will und hoffentlich auch nicht brauchen werde... nun hab ich gesagt bekommen das ich was unterschreiben muss, damit die einen Beweis haben das es mir angeboten wurde und später nicht strafrechtlich belangt werden können. Muss ich sowas echt unterschreiben?
Lass dich von unabhängigen Beratern, Versicherungsmakler sollte eine gute Adresse sein, beraten. Das ein Vermittler(Makler, Honorarberater, Vertreter einer Gesellschaft, Bänker) immer daran verdient ist das "Leben"! Deshalb nimm dir die Zeit und bilde dir deine eigene Meinung. Die Frage hier ist schon ein Anfang! Nur wie willst 50€ jeden Monat sparen, wenn dein Körper ausfällt(Krankheit, Unfall usw.) Von wem bekommst du dann Geld und wieviel um dein Leben bestreiten zu können? Unterschätze nicht das BU Risiko! Es muss nicht teuer sein bzw. gibt es Alternativen dazu!
Jetzt hast du ja allerhand Antworten bekommen, aber ich frage mich, ob du jetzt schlauer bist als vorher? Da gibt es den Honorarberater, der dir erzählt, welche Vorteile ein Nettotarif hat und der dir erklärt, dass du doch nach Möglichkeit in ETF's investieren sollst, da diese von den Kosten her wesentlich billiger sind. Diese Herrschaften gehen oftmals hin, kündigen oder verkaufen bestehende Verträge und lassen sich die Rückkaufswerte dieser Verträge als Honorar auszahlen. Nicht selten geht es dabei um einige 1.000 €. Sie rechnen dir dann den Vorteil aus, den du im Laufe der Zeit alleine durch die Tatsache erwirtschaftest, dass du jeden Euro, den du nun im Nettotarif investierst, monatsgenau auf deinem Rentenkonto wiederfindest. Parallel hierzu schließt du dann noch einen Vertrag ab, indem du dich verpflichtest per Rechnung eine sogenannte jährliche Betreuungspauschale an den Berater zu zahlen. Diese wird dann ähnlich wie bei Ärzten und Anwälten über eine Verrechnungsstelle pro Jahr von dir eingefordert.
Hast du keinen Altvertrag, den sie platt machen können und kein Bargeld, womit du das Honorar zahlen könntest, bietet man dir unter Umständen, wenn es finanziell passt als Alternative ein Darlehen an, indem du dich verpflichtest eine monatliche Rate über einen festen Zeitraum zu zahlen. Du zahlst und dein sogenannter Honorarberater bekommt sein Honorar oder auch Provision vorfinanziert.
Ist eine ganz tolle Geschichte (darüber kann man streiten) und für all diejenigen, die zwar Altersvorsorge betreiben möchten, aber eben finanziell genauer hinschauen garantiert nicht die richtige Lösung. Hier wird verkauft über den Mehrwert am Ende der Laufzeit.
Ich darf selber auch als Honorarberater tätig sein, aber ich habe festgestellt, dass man bei vielen Menschen die Kirche im Dorf lassen muss. Gerade im mittelstand gibt es immer wieder Kosten, die auch überraschend anfallen und da ist es wenig dienlich das bisschen Guthaben für einen Nettotarif auszugeben und das ist eine finanzmathematische Tatsache. Vorteile hin oder her. Es wird immer wieder behauptet, dass Nettotarife um so viel besser sind. Das ein Provisionstarif aber auch nicht so schlecht sein muss hat mir ein Kunde im letzten Jahr bewiesen. Er hatte das Glück in den 80gern einen Berater zu haben, der ihm eine fondsgebundene LV eines ausländischen Anbieters verkaufte. Mit 200 DM im monatlich ohne jede Dynamik hat er bis 2012 ca. 177.000 € angespart. Das entspricht einer Rendite von 8,179 % im Jahr. Ich habe es mehrfach nachgerechnet und in der Finanzmathematik macht mir keiner so schnell was vor.
Zur Erklärung: Ein ETF ist die Nachbildung eines Investmentfonds oder eines Index, der an der Börse gehandelt wird. Ein ETF wird allerdings nicht aktiv durch einen Fondsmanager verwaltet, sondern in der Regel passiv über einen Sekundärmarkt. In einem aktiv gemanagten Fonds fallen somit höhere Kosten an, wie bei einem ETF, was unter Umständen bedeuten kann, dass der passiv gemanagte ETF in der Rendite seinen Mutterindex oder Fonds schlagen kann. Ein ETF ist nichts schlechtes und viele Makler würden sich wünschen, dass der eine oder andere Versicherer doch endlich ETF's in den Policen mit aufnimmt.
Und jetzt mal grundsätzlich zu deiner Beratung mit diesem Verein Tecis. Alle Berater in diesem Laden sind Handelsvertreter nach HGB §84. Sie arbeiten in der Ausschließlichkeit für Tecis und können nur Produktpartner anbieten, die im Hause Tecis unter Vertrag stehen. Da es sich auch hierbei um eine Art des Multilevelmarketing handelt, verdient nicht nur dein Berater an dir, sondern auch der ganze Wasserkopf, der oben noch dran hängt. Gegenüber einem kleinen Makler sind deren Provisionshöhen sicherlich völlig andere, da auch mehrere daran verdienen. Das bezahlt aber der Kunde mit seinen Beiträgen und da hier die Provisionen höher sind, wirkt sich das natürlich auch auf den Vertrag aus.
Wie kommt ihr auf 50 €?? Kennst du deine Rentenlücke? Wie hat er sie berechnet? 50 € für 44 Jahre bei 7 % pro Jahr ergibt 164.732,76 €. Wenn du dann monatlich 720 € Rente hieraus für 30 beziehst, bräuchtest du einen Zins in der Auszahlphase in Höhe von 3,334 % pro Jahr. Ich garantiere dir ohne dich zu kennen, dass die Berechnungen für deine Rentenlücke nicht stimmen. Wer so einen Mist zusammen rechnet, der hat in der Branche nichts zu suchen. Bei 2 % Inflation brauchst du für 1.500 € Rente Kaufkraft heute in 44 Jahren den infaltionsbereinigten Gegenwert in Höhe von 3.585 €. Hiervon ziehst du nun die zu erwartende gesetzliche Rente ab. Der Rest ist deine Lücke. Mit 720 € Zusatzrente bist du fast pleite.