Aktieninvestment: Was mache ich falsch?
Ich lege seit 2011 Geld in Einzelaktien an. Wobei ich den Einsatz von zunächst 100.000€ auf mittlerweile 300.000€ letztes Jahr angebhoben habe. Trotzdem hab eich nur mäßigen Erfolg. Kaum ist man im Gewinn kommt schon die nächste Korrektur an der Börse und der Gewinn ist mal wieder dahingeschmolzen. Mehr wie 3% p.a. habe ich nicht gemacht und das ist, wenn man die Performance des Dax und des Dow Jones vergleicht spärlich wenig. Immer wieder habe ich auch mal eine Aktie in meinem Depot die mir die Perfomance versaut. Ich hatte mal zum Beispiel K&S und die bei 33€. Als die Übernahmegerüchte verplatzten fiel sie innerhalb eines Tages auf 24€, das waren gut 8.000€ Verlust an einem Tag. Um die wieder ein zu holen brauche ich jede Menge Geschäfte die gut gehen. In den letzten Jahren war ich somit mal bei plus 17.000€ mal bei minus 17.000€. Dieses Jahr hatte ich großes Glück, denn ich hatte zu Beginn des Jahres auf die richtigen Aktien gesetzt und mein Depot war bei 26.000€ im Plus natürlich unrealisierte Gewinne. Nachdem ich dann auch noch die Korrektur auf 12.000 Daxpunkte mitgemacht habe, war der Gewinn vollständig wieder weg. Erst letzte Woche habe ich es geschafft, daß ich wieder bei 15.000€ Gewinn, natürlich wieder unrealisiert, liege und das nach 5 Jahre?!!! Am liebsten würde ich mir eine Anleihen mit 4% Verzinsung kaufen und auf Aktien verzichten, aber wo die Zinsen bei Anleihen sind, wißt ihr ja, demnach bleibt einem nichts anderes übrig, als in Aktien zu bleiben. Ich vertreibe mir durch die Aktieninvestments meine Zeit, denn ich lese sehr viele Unternehmensmeldungen und kaufe und verkaufe auch mal was. Aber so richtig erfolgreich bin ich nicht und das stört mich etwas.
Was könnte ich besser machen, um nicht immer nur bei Plus / Minus 15.000€ Gewinn zu liegen?
19 Antworten
Timing funktioniert selten und wenn dann ist es oft nur Glückssache. Wieso kein Fonds, ETF oder eine Vermögensverwaltung?
Naja, ohne fundiertes Fachwissen wirst du mit dem Versuch und Irrtum Prinzip viel nervenaufreibendes Lehrgeld bezahlen müssen. Da wäre eine Vermögensverwaltung nicht die schlechteste Idee
Wenn du den Markt nicht schlagen kannst, sollst du das auch lassen. Vielleicht fehlt dir die 'richtige' Strategie. Am besten ist, dass du den Markt als ETF kaufst. Ja stimmt schon, es ist etwas langweilig, aber langfristig sind 7-8%p.a drin. Google mal Finanzpolster ETF, wenn du noch mehr über ETF erfahren möchtest.
Reparierst Du Dein Auto selber? Gehst Du zum Zahnarzt oder machst Du das auch selber? Oder zum Arzt?
Also gibst Du bei Dingen, von denen Dein Leben abhängt, alles in externe Hände und bei Deinem Vermögen traust Du Dich das nicht?
- wenn Du eine große Summe im Depot hast, sind dementsprechend auch die Schwankungen größer
- Du solltest Dich wegen Minusschwankungen nicht gleich verrückt machen lassen
- Wenn Du weniger Gewinn hattest als der Dax, so ist das Zufall oder Pech, dass Du nicht genau die Daxwerte hattest. Es hätte aber auch genau andersrum sein können
- Ich glaub, ich hatte Dir, vor langer Zeit, schon mal geraten, z.B. US-Werte zu kaufen, die nach einem Quartalsbericht überraschend stark abgesackt sind, denn die haben i.d.R. dann schneller wieder Kurswachstum.
- Aber: 3 % Wachstum im Jahr ist zwar nicht der Hit, würde mich aber trotzdem nicht beklagen, bringt Dir keine "sichere" konventionelle Anlage.
Wenn ich bei den Schwankungen das richtige Timing hätte, hätte ich schon in diesem Jahr meine 40.000€ machen können. Das Problem ist, daß wenn es mal runter geht ich nicht nachkaufen kann, da ich voll investiert war. Dumm gelaufen.
Und oben verkaufen und unten nachkaufen ist leichter gesagt als getan.
Schau mal da rein https://finviz.com/screener.ashx?v=211&f=an_recom_buy,cap_mid,sh_price_o20,ta_highlow52w_b10h,ta_perf_1wup,ta_rsi_os40&o=-volume
Da gibts manchmal gute Tips. Aber vorher prüfen, wie hoch das HV ist, nur bei hohem HV kaufen
Die Charts sind ja alle an der unteren Unterstützung. Wieso das denn?
Sind sie dann eine Investition wert?
Ich kann mich doch nicht nur auf den Chart verlassen, wenn ich die Unternehmen nicht kenne, oder?
Deshalb solltest Du Dir nur "Tips" holen und dann zu dem Wert recherchieren. Selbstverständlich kannst Du die Einstellungen auf der Seite individuell verändern. Ich arbeite eben mit dieser Einstellung.
Logisch, alleine aufgrund des Charts kauft man keine Aktie. Ich holte mir bestimmt bei 15 Käufen die Tips hier, wobei ich nicht mehr als 2 Fehlkäufe hatte. ABER, nicht ohne vorher recherchiert zu haben, z.B. Targetprice oder Bewertung von yahoo.finance
Das kommt auf deine Anlagestrategie darauf an und wo der Trend an der Börse hingeht. Es gibt ein paar Faustregeln die dir dabei helfen können:
- Gewinne mitnehmen ist keine Schande
- Gier frisst Hirn
- Aus Fehlern lernt man mehr als aus Erfolgen
- An der Börse regieren Emotionen
- Nicht bei fallenden Kursen kaufen
- Kaufen wenn die Stimmung negativ ist, verkaufen wenn die Stimmung euphorisch ist
- Investiere nur in eine Aktie, deren Geschäft du auch verstehst
- Verkaufe eher schlecht laufende Aktien als gut laufende Aktien
Allerweltsratschläge und zum Teil falsch
Möchtest du das genauer ausführen?
Wenn Du nur Aktien kaufst, deren Geschäft Du verstehst dann bin ich gespannt wie Du ein diversifiziertes Portfolio aufbauen willst. Die Unternehmen kennen - ausser professionellen Anlegern und Analysten - die meisten Privatpersonen allenfalls rudimentär.
Wie willst Du Aktien, deren Kurs sinkt nicht kaufen, wenn Du gleichzeitig kaufen willst, wenn die Stimmung schlecht ist? Die Stimmung ist immer schlecht, wenn Aktien fallen...
An der Börse regieren Emotionen nur sehr bedingt und kurzfristig gedacht. Langfristig setzen sich immer rationale Argumente durch.
Und sehr viele Anleger die ich kenne lernen gar nichts aus ihren Fehlern sondern machen dieselben immer wieder.
Gewinne mitnehmen und gleichzeitig gut laufende Aktien nicht verkaufen widerspricht sich. Du wirst Dich für eines von beiden entscheiden müssen. Und es kommt nicht auf die Performance Deiner Anlage an sondern nur darauf, was Du in Zukunft von der Investition erwartest. Dieser Blick zurück ist der typische Anlegerfehler schlechthin.
Man sollte sich zumindest in der betreffenden Branche auskennen und die Nachrichten zu den Firmen verfolgen. Dann die öffentlichen Kennzahlen des Unternehmens. Das Unternehmen bis ins Detail in der Tiefe zu kennen habe ich nicht als Faustregel zitiert.
Nicht bei fallenden Kursen kaufen heißt nicht in ein "fallendes Messer zu greifen". Wenn der Kurs schon sinkt kann er noch tiefer sinken und man sollte eine gewisse Zeit warten bis sich eine Seitwärtsbewegung einstellt.
WENN man verkaufen möchte oder muss ist es besser eine Anlage zu veräußern die im Schnitt z.b. nur 2% Rendite gebracht hat als eine mit 8%. Risikofrei ist nichts und es kann auch anders kommen aber im Mittel fährt man damit besser.
Die Ratschläge kenne ich alle, nur finde ich halt das richtige Timing sogut wie nie.
Immer wenn ich voll investiert bin fallen die Kurse und ich kann nicht nachkaufen.
Derzeit zum Beispiel bin ich wieder voll investiert und habe in den letzten 7 Tagen wieder 15.000€ gewonnen. Soll ich nun aussteigen oder weiter investiert beleiben? Geht es nun weiter an der Börse oder folgt nochmals eine Test der 12.000 Daxpunktemarke. Wenn es wieder runter geht gehen meine Gewinne verloren. Leider.
Da hilft nur die Erfahrung und Anlagestrategie ob man kurzfristig oder langfristig investiert, eher in Dividenden-Titel oder steigende Kurse. Die Rendite beim Verkauf ist so eine Sache, wenn diese nach Abzug der Gebühren und höher als andere Anlageformen ist, hast du auf jeden Fall gewonnen.
Der allgemeine Ausblick für den Dax war eher pessimistisch und dann schwebt ja noch das Damoklesschwert mit dem vielzitierten "Börsencrash" seit Jahren in der Luft.
PS: Ob man zum Höchststand verkauft hat weiß man immer erst hinterher ;-)
Höre einfach auf Kostolany: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten, und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“ Oder auch: „Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird; ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird: indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden.“
Breit anlegen und die Kosten niedrig halten. Momentan geht das ganz gut mit ETFs. Nicht sexy aber solide.
In EFTs kenne ich mich nicht aus.
Von Vermögensverwaltung halte ich nicht viel. Ich möchte schon wissen was gemacht wird und ungerne überlasse ich die Entscheidung anderen.