Vielleicht hat Jemand eine Meinung zu folgender Frage, zu deren Lösung ich einfach keine Entscheidung finde. Ich muss mich aber in den nächsten Tagen entscheiden und bräuchte dringend zumindest eine neutrale Meinung:
Ich habe 2018 eine 3 Zimmer Wohnung, 63qm in Süddeutschland erworben und bis vor kurzem mit viel Eigenleistung aufwändig renoviert.
Nachdem einige Interessenten nicht mal 300 T€ bezahlen wollten, hätte ich jetzt einen Käufer für die Wohnung für 320 T€ und bin mir unschlüssig, ob ich sie verkaufen soll.
Meine Kalkulation lautet:
Kaufpreis mit allen Nebenkosten: 160 T€
Renovierung: 60 T€
Verkaufspreis geboten: 320 T€
Gewinn steuerfrei: 100 T€
(die Wohnung war nicht vermietet und ich habe dort während der Renovierung über 2 Silvester einen Zweitwohnsitz gemeldet, Nachweise Eigennutzung [Anmeldung Zweitwohnsitz, Rechnungen Strom/Gas] liegen vor und ich habe es mit dem Steuerberater besprochen)
Ein vertrauenswürdiger Freund würde die Wohnung aber gerne langfristig mieten und mir dafür 750 € kalt monatlich bezahlen, das wären pro Jahr 9.000 €
Bei einem Verkaufspreis von 320 T€ entspräche das einer Rendite von 2,8 % (ohne Reparaturen und sonstige Kosten)
Nach 35,5 Jahren wäre der jetzt mögliche Verkaufspreis über die Miete theoretisch bezahlt und die Wohnung würde mir immer noch gehören.
Aktuell wohnt der Freund in der Wohnung darüber, die ich für 150 T€ erworben habe und bezahlt dafür 650 € kalt monatlich, ergibt eine Rendite von 5,2 %
Diese Wohnung könnte man aktuell für 200 T€ verkaufen oder anderweitig vermieten.
Die Mieten wären netto, die Steuer möchte ich in meinen Überlegungen aufgrund anderer Verluste die in Abzug gebracht werden können nicht betrachten.
Grund für den Verkauf: Ich fürchte der Immobilienboom verlangsamt sich, geht in eine Seitwärtsbewegung über und weitere Preissteigerungen sind eher nicht zu erwarten, vielleicht sogar Rückgänge, man weiß es nicht.
Was ich aktuell mit dem Geld aus dem Verkaufserlös machen soll weiß ich nicht, die meisten Anlageformen sind mir mittlerweile zu riskant geworden. Ich sitze seit Jahren auf Verlusten aus Wertpapiergeschäften, deshalb würde ich den Erlös wohl nicht in Wertpapiere anlegen und das Geld könnte längere Zeit nur rumliegen. Mittelfristig könnte ich mit dem Geld wahrscheinlich an meinem Wohnort ein für junge Einheimische vergünstigtes Grundstück erwerben und mir ein Haus darauf bauen. Das könnte ich aber auch finanzieren oder mein Depot teilweise auflösen (ETFs verkaufen).
Ich kann mich einfach nicht zwischen vermieten und verkaufen entscheiden und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Freue mich über jede Meinung/Empfehlung von Euch, gerne auch "klare Worte"