Die FED und OECD publizieren jedes Quartal die erwartete Inflationsrate. Diese berechnet sich aus einem Modell, das ich unten verlinkt habe.
Man kann folgende Faktoren heranziehen:
- Geldmenge und Geldmenge in Umlauf
- Rohstoffpreise
- Auftragsbücher der Industrie, wird monatlich publiziert
- Business confidence survey
- Lieferketten (Inventory)
In der Tat ist es ein komplexes Unterfangen. Ein Beispiel:
Die Inflationsrate wird beeinflusst vom Immobilienpreisindex, da Mieten/Immopreise ein wesentlicher Bestandteil des Warenkorbs sind, aus dem die Inflation errechnet wird. Immobilienpreise steigen, wenn Zinsen sinken.
Wenn Zinsen sinken, steigen i.d.R. auch Aktien, und Anleihen fallen, da Kapital immer dort akkumuliert wird, wo die meiste Rendite erwirtschaftet werden kann.
Wenn wir einen Bärenmarkt an der Börse bekommen, könnte man z.B. vermuten dass dies durch eine Zinsanhebung ausgelöst wird, und dadurch fallen Immobilienpreise, was dann wiederrum die Inflationsrate verringert = Deflation.
Kaffee ist ebenfalls ein Bestandteil des Inflationswarenkorbs, und der Handel mit Kaffee-Futures basiert auf Wetter- und Klimaprognosen für das jeweils nächste Quartal.
Erdgas ist ein weiterer Bestandteil, und der Handel mit NatGas Futures wird ebenfalls von Wetterdaten bestimmt, denn die Erwartung eines kalten Winters erhöhen die Gaspreise, welche immer 6 Monate im Voraus ausgehandelt werden.
Du siehst, es wird sehr schnell sehr kompliziert, hehe.
Einige Bestandteile des Inflationswarenkorbs sind durchaus zyklisch. Andere hingegen nicht. Daher kann man nicht sagen, dass Inflation zyklisch ist.
https://www.clevelandfed.org/en/newsroom-and-events/publications/economic-commentary/economic-commentary-archives/2010-economic-commentaries/ec-201017-simple-ways-to-forecast-inflation-what-works-best.aspx