Hundeattacke von Listenhund. Wer haftet bei versäumter Maulkorbpflicht?

Meine Hündin wurde vor 13 Tagen von einem Listenhund Kat. 2 attackiert. Der Hund gehört meinem direkten Nachbarn und hat in der Anlage Maulkorb- und Leinenpflicht. Der Hund stürzte in den Lift als die Türe aufging, biss meinen Hund erst in die Pfote, dann verbiss er sich in ihrer Flanke und zerrte sie aus dem Aufzug. Ich musste dem Kampfhund (Pitbullmix) das Maul aufreissen, damit er loslässt. Ein Nachbar sah noch, wie der Hund von der Tochter weggezogen wurde und das ganze Blut im Hausgang. Er fuhr uns in die Tierklinik. Der Hund war nur angeleint (meiner übrigens auch, sie ist aber lammfromm). Der Rüde war bereits auffällig und im Tierheim einige Monate zur Erziehung. Leider verwöhnt die Familie den Hund weiter, und er reagiert wieder nicht mehr auf das einfachste Sitz Kommando sondern steigt in die Leine, wenn er einen anderen Hund sieht.

Der langen Rede kurzer Sinn: Die Klinik- und TA-Kosten belaufen sich auf etwa 2.400 Euro, wovon ich den größten Batzen bereits vorstrecken musste. Die Familie bzw. die Halterin (eine der Töchter) fährt m.E. eine Verzögerungstaktik. Ich weiß noch nicht einmal, bei welcher Versicherung der Hund versichert ist. Ich habe auch kein Anschreiben von einer Versicherung bekommen. Der Vorfall ist 13 Tage her. Die große Klinikrechnung habe ich der Familie direkt weitergegeben mit der Bitte um schnelle Bezahlung, da ich Rentnerin bin und meine Ersparnisse angreifen musste. Der Vater sagte mir, dass sie eine "spezielle" Versicherung für den Kampfhund (Pitbullmix) haben. Die Halterin ist angeblich im Urlaub. Am Samstag sah ich sie in der Anlage, und sie wollte vorbei kommen. Sie hat um 21.45 bei mir geläutet, da schlief ich dann schon. Ich habe ihrer Schwester am Montag meine E-mail Adresse gegebeben und bis heute keine Nachricht erhalten.

Ich hatte den Vorfall gottseidank ziemlich schnell dem KVR gemeldet, wo der Hund bereits bekannt ist. Dort wurde mir gesagt, dass man der Halterin die Möglichkeit zur Gegendarstellung geben muss.

Ich befürchte jetzt, dass ich auf den Kosten sitzen bleibe; ich habe keine Rechtsschutzversicherung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass deren Hundehaftpflichtversicherung zahlt, wenn der Hund Maulkorbpflicht hat. Und wenn ja, warum wurde ich noch nicht kontaktiert? Empfiehlt sich ein Anwalt? Wer ist auf sowas spezialisiert?

Ich bitte um Rat. Vielen Dank im voraus.

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Danke für eure Antworten. Wie ich bereits schrieb, hat der Hund Leinen- und Maulkorbpflicht, und unsere Hausverwaltung hat die Haltung unter dieser Prämisse tatsächlich erlaubt. Die benachbarte Hausverwaltung erlaubt keine Listenhunde in einer Wohnanlage mit vielen Familien und Kleinkindern.

Die Situation war so, dass ich gerade Gassi gehen wollte, der Kampfhund gerade vom Gassi zurückkam. Da wurde kein Maulkorb "vergessen". Der war einfach nicht dabei (bei so einem riesigen Hundekopf ist der Maulkorb entsprechend groß. Außerdem ist er neonfarbig, wenn er denn am Hund dran ist. Beim Nachtgassi nach 22h ist nicht mehr viel los und es sieht keiner mehr, ob der Hund Maulkorb trägt oder nicht. Das Verhalten ist m.E. mindestens grob fahrlässig.

Ich habe von einer Freundin jetzt die Adresse eines Tieranwalts bekommen. Allerdings ist der einem anderen Bundesland, aber auch offenbar durch TV Tiersendungen bekannt. Mir graut aber davor, wenn ich denn wirklich auf den Kosten sitzen bleiben sollte, die Anwaltskosten noch dazu kommen.

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Hi, danke für deine schnelle Antwort. Ich hab mich vielleicht falsch ausgedrückt, sorry.

Ich soll als Selbständige (ich stelle eine Rechnung am Monatsende!) arbeiten.

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