Wie hat man vor 100 Jahren Geld abgehoben?

8 Antworten

Bis vor etwa 50 Jahren lief der Zahlungsverkehr fast ausschließlich mit Bargeld. Die Mehrzahl der Bevölkerung bekam den Lohn in bar ausgezahlt und hat dann Miete, Essen, Kleidung etc. in bar bezahlt. Aufgrund der in den 50ger und 60ger Jahren massiv gestiegenen Summen, wollten die Arbeitgeber die Kosten sparen, eine so große Summe Bargelds zu holen, zu sichern und zu verteilen, denn das Abholen der Lohntüte und die Quittierung kosten auch Zeit, insbesondere, wenn man eine größere Anzahl von Mitarbeitern hatte. Aus dem gleichen Grund wollten auch die Banken den unbaren Zahlungsverkehr fördern, denn für sie bedeutete die Lohnauszahlung zunächst viel Bargeld für die Unternehmen bereitstellen, dass dann zwei Tage später von den Vermietern und Einzelhändlern wieder eingezahlt wurde und entsorgt werden musste. Für regelmäßige Zahlungen wie Mieten und Kreditraten traff dieses Angebot der Banken auf Zuspruch der Bevölkerung, sodass viele Unternehmen die aufwändige Lohntüte sehr schnell abschafften.

Vor über hundert Jahren war die Aufgabe der Banken, Unternehmen bei der Finanzierung von Anlagen sowie bei der Abwicklung des Zahlungsverkehrs mit dem Ausland zu unterstützen, Geschäfte mit Privatkunden waren eher unüblich. Insbesondere die Sparkassen boten aber für die normale Bevölkerung Sparkonten an, auf die Gelder eingezahlt wurden, die im Wochenverlauf übrig geblieben sind, das waren oftmals aber nur sehr kleine Summen.

Wenn man bei einer Bank ein Konto o.ä. hatte, am Schalter!

Für die meisten stellte sich die Frage nicht, den Lohn gab's Freitags in der Tüte und Vermögen gab's nicht!

JoeyMills 
Beitragsersteller
 08.08.2017, 08:02

hä kein Vermögen?

Topotec  08.08.2017, 08:13
@JoeyMills

Ja! Wer wenig verdiente und Freitags mit ner schmalen Lohntüte nach Hause zu Frau und vier Kindern kam, hatte meist nicht viel und hatte entsprechend auch nichts mit Banken zu tun!

Vor 100 Jahren spielten Banken oder Sparkassen für den überwiegenden Teil der Bevölkerung keine Rolle, du sprichst von der Zeit des 1. Weltkriegs! Geldvermögen oder überhaupt "Geld zum Ausgeben" hatten die Wenigsten. 

Renten(damals kamen gerade die ersten in den Genuss von Renten) wurden an Postschalter ausgezahlt, Raiffeisenbanken und Sparkassen wurden gerade erst gegründet.

Fast wie heute!

Leute mit Konten, davon gab es seinerzeit noch nicht soviele, stellten Überweisungen, Wechsel und Schecks oder Quittungen für Abhebungen aus.

Die "Normalos" hatten Bargeld zur Verfügung.

Die Mehrheit hatte kein Bankkonto und bekam das Geld bar mit der Post. Hatte man keins mehr gab es nichts zu essen.