Welche Kampfsportart lernen Polizisten?
Welche Kampfsportart lernen Polizisten?
8 Antworten
Kampfsport würde ich generell verneinen, da Kampfsport ein recht kleines Paket von Techniken enthält, das in Wettbewerben genutzt wird. Kampfsport ist zum Beispiel Boxen (nicht schlecht, aber man könnte noch mehr, wenn die Regeln einem nicht bestimmte Schläge verbieten würden) oder Judo (in der Essenz nur Würfe).
Diese Regeln stehen einem im Ernstfall eher im Weg.
Das Zauberwort lautet Kampfkunst. Techniken und etwas, das man in den japanischen Kampfsport- und Kampfkunstsystemen "Kata" nennt, also Formen der Ausführung gehören zwar schon dazu, aber das Kredo lautet "wenn es nicht klappt, mach was Anderes" und es im Zweifelsfall spielt man schmutzig.
Die Polizeischule in Brühl/NRW unterrichtet, sowohl auszubildenden Polizisten wie auch Zivilisten das japano-deutsche Ju Jutsu (hergeleitet aus Teilen von Jiu Jitsu, Judo und Karate, aber in der Form wie wir es kennen in Deutschland entwickelt) mit Focus auf Selbstverteidigung, was heißen kann, es ist eine Abwandlung und ein Auszug aus dem gesamten System.
Es wird durchaus nahegelegt, dass es Sinn machen kann, auch über den Tellerrand hinauszublicken und sich anderweitig weiterzubilden. Wing Tsun/Wing Chun kann da eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn man eine gute Schule hat. Die Schule, die geduldeterweise zwar Werbung treibt, aber ansosnten entgegen eigener Behauptungen keine weitere Kooperation hat, ich meine es wäre Avci, steht wegen diverser Mängel im Training eher in der Kritik (hohe Mitgliedsbeiträge, Graduierungen ob bereit oder nicht, schlechter Unterricht), etwas was in WT/WC generell häufig berichtet wird, aber halt eben nicht auf alle Schulen zutreffen muss. Findet man eine gute, hat man ein gutes System.
Mehr Sinn können auf Selbstverteidigung ausgelegte, moderne und somit nicht mit recht weiten Bewegungen (wie in vielen alten japanischen und chinesischen Kampfkünsten) "gestrafte" Systeme wie Krav Maga oder Systema machen. Man ist in der Wahl aber frei und auch nicht verpflichtet, über die Ausbildung hinaus auch nur irgendwas zu machen.
Manchmal sind unterschiedliche Systeme auch kontraproduktiv, da unterschiedliche Ausführungen auch verwirren können. Sind die Systeme dann sehr ähnlich und doch anders (wie z.B. Jiu Jitsu und Bujinkan Budo Taijutsu a.k.a. Ninjutsu) überträgst du dauernd Teile des einen Systems in das Andere und beide Trainings laufen nicht so effektiv, wie jedes einzeln. Wenn du noch frei in der Wahl bist (z.B. weil du noch zur Schule gehst oder derzeit noch einem anderen Beruf nachgehst und danach über eine Polizeilaufbahn nachdenkst), meld dich doch mal in zwei Vereinen ähnlicher Systeme an, trainiere ca. ein halbes Jahr beides und entscheide dich dann, ob du überhaupt dafür gemacht bist, eine bunte Mischung zu lernen, ohne dabei so durcheinander zu kommen, dass du regelmäßig Techniken vermischt ausführst
Gar keine, dafür gibt es sogenannte Eingriffstechniken, die eine Ruhigstellung eines widerspenstigen Täters ermöglichen, und das ist bei keinem Kampfsport ein Ziel.
Polizei ist Ländersache. Daher kann man die Frage nicht allgemeingültig für alle Bundesländer beantworten.
Eine Kampfsportart von Grund auf erlernen tut man in der Ausbildung zum Polizisten in Deutschland allerdings nirgends. Dafür ist gar nicht die Zeit.
Ich kann von NRW sagen, dass Elemente aus dem Kung Fu Stil Wing Chun erlernt werden. Aber eben nur Elemente. Sinn der Sache ist dabei nicht, dass man sich im Nahkampf gegen einen erfahrenen Schläger verteidigen kann, sondern dass man effektive Methoden lernt, um renitente Personen zu Boden zu bringen, aus Autos zu zerren, zu fixieren etc. In anderen Bundesländern sind es, soweit ich weiß, unter anderem Judo und Jiu Jitsu.
Natürlich kann jeder Polizist in seiner Freizeit zusätzlich jeden beliebigen Kampfsport betreiben.
Viele Grüße
Hauptsächlich Hebeltechniken. Dabei aber von Kampfsport zu sprechen, halte ich für überzogen.
In meinem früheren Beruf gab es Kurse zum "Fesseln ohne Fessel", und das Lösen von Fesseln. Das war aber nur Bestandteil von Spezialausbildungen wie Einzelkämpfer und diversen Überlebens- und Escape-Szenarien.
Die, sie sie lernen wollen und für die sie die Zeit und das Geld haben.
Nö...
Ich meine in der AUSBILDUNG, da lernen sie doch sicherlich eine Kamfsportart?