Gibt es solch ein Abfrage-Institut wie die Schufa auch im Ausland?

2 Antworten

Für größere Investitionen wird die Bonität auch in vielen anderen Ländern überprüft.

Eine Einrichtung wie die Schufa gibt es aber nur in wenigen europäischen Ländern.

Bei kleineren Investitionen wie Kreditkarte (Debitcard), Handyvertrag usw findet meistens keine Überprüfung statt. Ist dann allerdings auf Guthabenbasis.

Für "normale" Verträge muss man einen Wohnsitz im entsprechenden Land haben.

Penguin8  15.05.2017, 20:22

Die meisten Industrieländer haben schon sowas. Heisst halt nicht "Schufa" meist sowas Ähnliches wie "Bonitätsauskunft" übersetzt. in Dänemark rki, in Norwegen Lindorff usw usw 

DirWil  15.05.2017, 20:23
@Penguin8

Danke für die Info

Na klar. Zumindest in allen Industriestaaten gibts entsprechende Institutionen.

In Spanien z.B. gibt es gleich vier. 

Abgekürzt (SHUFA ist ja auch eine Abkürzung) heissen sie:  

 RAI, ASNEF, EXPERIAN und CIRBE

In der Schweiz wirds nicht abgekürzt und heisst: 

 Betreibungsregisterauszug

Hasselnuss22 
Beitragsersteller
 15.05.2017, 16:21

und wie ist das mit anderen Ländern/Kontinenten bsp.Asien,Afrika etc?

Penguin8  15.05.2017, 16:35
@Hasselnuss22

Nunja. ich habe bisher in 20 Ländern gelebt. Und habe auch nicht von allen mitbekommen, wie es dort aussieht. Singapore hat, Thailand hat, Philippinen nicht. Brasilien hat (aber ist nicht repräsentativ) , Ecuador hat, Venezuela hat, Trinidad hat. Palau hat nicht. Australien hat. Dubai weiss ich nicht (nehme ich aber an) Indien hat sowas Ähnliches, aber nicht in allen Bundes-Staaten erfasst. Peru hat sowas im Ansatz

Hasselnuss22 
Beitragsersteller
 15.05.2017, 18:23
@Penguin8

Hallo Penguin8, ich finde es beeindruckend in wie vielen Ländern du mittlerweile gelebt hast, da denke ich das du mir vielleicht mit folgender Frage helfen kannst. Und zwar geht es um folgenden Bericht:

http://derstandard.at/2000042831813/Nacktfotos-Amazon-Konten-Was-auf-Altgeraeten-in-Afrika-landet

Meine frage ist nur könnte man, jetzt hier Afrika auch nur mit Name und Geburtsdatum etwas anfangen, sprich dort in dortigen Onlineshops bestellen etc. und wenn ja bekommt man das als opfer dann überhaupt mit(daher meine frage zur Schufa).

Weil in dem Artikel konnte ich jetzt nur über Passwörter und co lesen, aber obwohl auch z.b Lebensläufe etc. erwähnt werden finde ich zu dieser "Möglichkeit" nichts.

 

Sorry für den langen Text :P

Penguin8  15.05.2017, 19:30
@Hasselnuss22

Ich verstehe das Problem. Aber was hat das mit Schufa zu tun? Ghana hat übrigens nicht mal annähernd sowas wie eine Schufa, Das weiss ich, weil Freunde von mir, die aus Ghana sind, und im Im- und Export aktiv sind, damit zu tun haben. Es wird auch viel Elektronik Schrott nach Nigeria und Nachbarländer exportiert. 

Hasselnuss22 
Beitragsersteller
 15.05.2017, 19:45
@Penguin8

Mein Ursprungsgedanke war ob es dort(oder auch in anderen Ländern) so etwas wie eine Abfrage gibt, weil in dem Artikel las ich zwar viel über Passwörter,Amazon,Konto und co. aber die Option mit Name und Geburtsdatum und dessen missbrauch wurde gar nicht in betracht gezogen.Ich dachte als jemand der schon in vielen Ländern gelebt hat(und auch Freunde in u.a Ghana hat)müsste wissen ob diese "Gefahr" überhaupt, im Bezug auf diesen Artikel möglich ist, oder nicht

Penguin8  15.05.2017, 20:03
@Hasselnuss22

Ich verstehe nicht welche Gefahr? Dass jemand gefundene Photos veröffentlicht? Die Gefahr besteht immer, auch in Deutschland. Und wenn man den Urheber nicht anzeigen kann, passiert gar nix. Und der Verkauf von Daten ist ebenfalls möglich. Ist auch sehr schwer zu stoppen. Das sind ja meist Privatleute, die begrenzte Zeit mit einem Terminal arbeiten, der dann vernichtet wird (DIE wissen warum die Festplatte komplett zerstört werden muss) Damit lässt sich nachträglich sowieso nichts mehr zurückführen.

Hasselnuss22 
Beitragsersteller
 15.05.2017, 20:17
@Penguin8

Mit Gefahr meinte ich nicht die Fotos oder verkaufte Daten etc.Das dass auch in Deutschland passieren kann ist mir leider allzu bekannt. ich versuche aber mal meine Frage so genau wie möglich zu formulieren:

Angenommen in Ghana wird ein solcher Computer/Festplatte aus Europa ausgelesen. Es findet sich darauf Name und Geburtsdatum(z.b durch einen Lebenslauf).

Kann dann in Ghana mit diesen beiden Daten in Onlineshops bestellt werden, so dass diese die Ware geliefert bekommen und der Händler auf seiner Rechnung sitzen bleibt?Somit müsste dann der Händler sich dann, genauso wie es hier in Deutschland der fall wäre, auf die suche nach den Besitzer dieser Daten machen, was sich ja als schwierig erweisen wird, weil diese Person ja in Europa lebt.Wäre es ein fall der in Deutschland passiert, würden bald bei dem Besitzer dieser Daten die ersten Rechnungen hereinflattern.

Im Falle von Ghana sieht das ja schwieriger aus, so das der Besitzer der Daten gar nicht erfährt das er angeblich etwas bestellt hätte.

Somit ist meine Konkrete Frage:

Wäre so ein Vorgehen von Betrügern dort überhaupt mit Daten aus Europa möglich?Oder geht das gar nicht weil diese Daten dann(warum auch immer, wegen einer Prüfung etc.)nicht akzeptiert werden und dann für die Betrüger diese Art von Daten unattraktiv für ein solches vorgehen wären?

Und wenn dies doch möglich wäre, könnte dann das worst case Szenario passieren und der tatsächliche Beitzer der Daten in Europa weiß gar nicht das er von der Polizei etc.dort gesucht wird?

Penguin8  15.05.2017, 20:32
@Hasselnuss22

OK, ich habe jetzt nie in Ghana gelebt. In Deutschland basiert dieses Bestellen auf Rechnung deshalb, weil wir ein komplettes Melderegister haben, wo die meisten Leute drinstehen. Auf dieses Register hat jeder Zugriff um persönliche Daten nachzuprüfen. Man muss aber nicht nur Namen oder Geburtsdatum haben, sondern mindestens eine Adresse, auch wenn es eine ehemalige ist. 

In Ländern ohne dieses Melderegister gibts Bestellungen auf Rechnung nur, wenn der Kunde bereits bekannt ist, ein Online-Stammkunde sozusagen, der bereits Bestellungen erhalten und bezahlt hat. Im Prinzip gibts die Ware erst geliefert, NACHDEM sie bezahlt wurde. Ein fiktiver Kunde nur mit Name und Geburtsdatum ist somit dafür komplett wertlos. Auch unnötig. da man sich ja praktisch einen Namen mit Geburtsdatum frei erfinden kann.

Was natürlich möglich wäre, wenn es einen Ring mit einer Niederlassung in Deutschland gäbe. Dann könnten die die Daten an ihre Komplizen in Deutschland liefern, und diese könnten dann die in Deutschland übliche Masche abziehen.

Hasselnuss22 
Beitragsersteller
 15.05.2017, 20:38
@Penguin8

Das würde zumindest aber erklären warum z.b im Report oder sonst wo im Internet diese "Gefahr" niemals in Betracht gezogen wurde, ich habe mich das auch gefragt da könnte ja jeder einen Fantasienamen z.b nehmen.

Ich danke dir für die verständliche und ausführliche Erklärung!