Dürfen mich meine Eltern zwingen, einen Helm zu tragen?
Hallo, ich bin 16 Jahre alt und hab mal folgende Frage... Dürfen mich meine Eltern dazu zwingen, einen Fahrradhelm gegen meinen Willen zu tragen?
Ich verstehe dass sie sich Sorgen um meine Sicherheit machen und das tue ich ja natürlich auch, aber es kränkt mich total, dass sie mich das nicht selbst entscheiden lassen und als Strafe mein Fahrrad einkassieren wollen... Einfach aus Prinzip/Trotz weigere ich mich desswegen (ok, ich gebe zu das ist ein bisschen kindisch...) Ich fahre jeden Tag und liebe es über alles, wenn da nur nicht dieser blöde Helm wäre!
Habt ihr vielleicht trotzdem einen Tipp für mich, wie ich sie sinvoll und schlüssig überreden kann? Sie mussten früher auch nie einen Helm tragen (ihre Ausrede ist, dass das heutzutage was anderes wäre : / )
Danke schonmal im Voraus! :)
5 Antworten
Nein, Deine Eltern dürfen Dich nicht zwingen einen Helm zu tragen. Mit 16 (und normal entwickelt) solttest Du in der Lage sein entscheidungen über die Dinge, die du temporär am Körper trägst und über Dein Risikoniveau selber treffen. Gehört Dein Fahrrad dir, dürfen Deine Eltern es nicht einziehen. Sie sollen Dich erziehen (und zwar in Absprache mit Dir) und nicht Du zu etwas zwingen (für alle, die meinen, ich hätte gut reden ich habe drei Kinder und weiss wovon ich rede)
Das hilft Dir aber alles nichts, du kannst ja schlecht vor Gericht gehen. Als jemand der Fahrradhelme für schwachsinnig hält, kannst Du mal nach meinen Antworten auf ähnliche Fragen suchen. Kannst Du gut Englisch, dann gehe mal auf Cyclehelmet.org => dort werden viele wissenschaftliche Artikel zitiert (auch jene pro Helm) Auf Deutsch wird es schwerer, aber man findet dies hier:
http://fahrradzukunft.de/14/
(übrigens anders als viele der Helmpropagandaseiten kommen hier auch Befürworter zu Wort, ein gutes Zeichen, dass das ganze nicht religiös betrieben wird)
Übrigens heutzutage ist es wirklich anders als früher, die Medizin und die Notfallversorgung ist viel besser geworden, die Gesetze und Strafen für rücksichtsloses Autofahren sind verschärft worden, Autos bremsen heute effektiver und schneller etcpp Auf gut Deutsch es ist heute besser und sicherer auf dem Rad. Und nein, am Helm liegt das nicht, Staaten, die massiv auf den Helm gesetzt haben (zB Australien), leiden heute und viel höherem Risiko als die, die intelligente Radfahrerpolitik machen (zB Holland). Der Helm ist aber auch richtig doof, er hilft nicht beim Problem, er doktert nur an einem Teil der Symptome herum, er ist Angstpropaganda und per Schuldumkehr ("das wäre ohne Helm nicht passiert") verhindert er gute Fahrradpolitik. Und für den Radfahrer sorgt er nicht mal für eine Risikoreduktion...
PS: ich finde es gut, wenn Du Deine eigene Meinung vertrittst und nicht nur brav Deinen Eltern folgst. Die Menschheit braucht eigenständige Personen!
PPS: ist es nicht cool, dass mein Mitposter als Argument einen extrem schlecht ausgegengenen Unfall mit Helm anführt. Wie beschränkt ist das denn? Wegen der vielen Parameter kann man heute nicht sagen wie Schumis Unfall ohne Helm ausgegangen wäre, man kann nicht ausschliessen, dass die Verletzungen wesentlich harmloser gewesen wären (viel schlimmer geht ja nicht) aber das wäre reine Spekulation. Das gilt für alle "trotz Helm/wegen Helm Fälle" Ich wünsche Schumacher gute Besserung und hoffe, dass er wieder gesund wird!
Tolle Antwort!
Jetzt brauche ich selbst keine mehr zu schreiben...
Indirekt gesehen, können einem natürlich alle Menschen, von denen man abhängig ist, Vorschriften machen. Wenn man diesen nicht folgt, muss man halt mit den zwischenmenschlichen Konsequenzen leben.
Recht haben und Recht bekommen sind halt zwei verschiedene Sachen.
Ja, theoretisch dürfen sie dich zwingen, weil du minderjährig bist. Aber ich kann dich verstehen, mit 16 kann man ohne Fahrradhelm fahren, das sollten deine Eltern auch einsehen. Ich trage auch keinen Helm mehr...
Hör' mal auf, ein trotzig bockiges Kind zu sein. Ihr wollt doch immer schon soooo erwachsen sein mit 16?!? Überlege nicht, wie Du Deine Eltern überreden kannst, auf die Helmpflicht zu verzichten.
Überlege Dir statt dessen lieber, wie Du Dein Leben ab dem 17.Geburtstag in einem Rollstuhl weiterführen würdest. Ein kleiner Sturz, dumm gefallen und der Rest Deines Lebens hat sich ruckartig verändert. Kein Fahrrad mehr, keine Freundin mehr, mit der man schnell mal ins Schwimmbad gehen kann, ins Kino oder zu McDonald. Statt dessen einen tollen Rollstuhl unter dem Hintern, aus dem Du nicht mal mehr allein aufstehen und aufs Klo Dich setzen kannst. Dafür lohnt es sich - auf den Helm zu verzichten...
...und da wollt ihr immer sooooo erwachsen sein??? Wenn Deine Eltern Dich nicht so genau kennen würden, würden Sie Dich vielleicht tatsächlich selber entscheiden lassen. Aber warum lassen sie Dich nicht? Denk' mal drüber nach!
PS: Hast Du Schumi schon vergessen? Der ist nur mal leicht MIT HELM vom Ski gestürzt!
Ich versuche es noch einmal - auch Du wirst irgendwann erwachsen !!
Es ging doch nicht darum, ob nun der eingeschlagene Schädel oder das kaputte Rückgrat verantwortlich für "Ein Leben im Rollstuhl" sind! Es geht darum, dass Du mit Deinen 16Jahren noch nicht in der Lage bist, verantwortungsbewußte Entscheidungen für Dein eigenes Leben zu fällen.
...und genau deshalb machen das immer noch Deine Eltern für Dich! Und das ist auch zurecht und völlig in Ordnung so! Irgendwann - wenn Deine Eltern es für Richtig halten - werden sie Dir derarte Entscheidungen selbst überlassen. Doch bis dahin musst Du erst noch einige male beweisen, dass Du dazu auch fähig geworden bist!
blabla. Ich bin 47 und habe drei Kinder, eins ist mittlerweile volljährig! Und weisst Du was, da ich mit meinen Kindern rede ihnen die Konsequenzen erkläre und Argumente liefere, aber auch zuhöre und sie ernst nehem, können meine Kinder viele Entscheidungen bereits selber treffen. Ich kann ihnen vertrauen, dass sie keine absoluten Dummheiten machen.
Wer behauptet ein 16 Jähriger ist noch nicht in der Lage verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen hat entweder von 16-Jährigen keine Ahnung oder kennt nur grottenschlechte Erziehung!
Und wer zu beschränkt ist, eine simple Risikobewertung halbwegs sauber zu machen (also fast maximal schlechtes Beispiel für den Helm nehmen, keine Ahnung vom Wirkungsmechanismus haben etc) sollte sich entsprechend davon fernhalten. Es geht hier um die Abwägung von Freiheit vs. Sicherheit!
Du gibst schlechten Rat! Mache ich Dich auf Deine Fehler aufmerksam und begründe das sauber mit belegten Argumenten, antwortest Du mit "es ging doch nicht darum..." Doch Deine Warnung und Deine Abwertung des OP geht von einer falschen Prämisse aus! Dein "Überlege Dir..." basiert auf blasierter Ahnungslosigkeit, die schlechteste Position eine Entscheidung zu treffen!
Ich bin vor ein paar Wochen 18 geworden, und trage beim Fahrradfahren einen Helm. Es stört mich nicht und ich mache es freiwillig, nicht weil ich schlecht fahre, oder Angst habe einen Unfall zu bauen. Nein! Weil immer mal etwas passieren kann. Ein Helm schützt nicht vor Unfällen, aber er schützt vor Verletzungen die bei einem entstehen können. Ich hoffe dies regt den einen oder anderen zum Nachdenken an. Und eigentlich ist es nicht schlimm, außer im Sommer, da kanns doch mal etwas warm werden^^ bei regen und im Winter hingegen ist er sehr praktisch auch wegen wärme, nässe usw. Ich habe so einen: http://www.titus.de/produkt/750023-TSG-Superlight-Graphic-Design-Helm-property-black.html
Und ich sag mal so, theoretisch können es dir deine Eltern aufzwingen, da du unter 18 bist^^^:D
LG: NCISfan1
Ps. Bei weiteren Fragen kannst du mich gerne fragen! :)
trag ihn sonst kannst du vielleicht nie mehr rad fahren wenn du dann nach einen sturz ein kr ueppel am bettgefesselt bist
ist Dir eigentlich klar, dass man gewöhnlich im Rollstuhl landet, weil die Wirbelsäule geschädigt wurde und weniger der Kopf? Allerdings erhöht der Helm gewöhnlich die Belastung der Wirbelsäule bei einem Unfall und ist deswegen mit einem höheren Risiko dafür assoziiert:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0001457512004253
nicht kirre machen lassen, Radfahren ist gesund und sicher. Solange man sich nicht gerade irgendwelche gefährliche Strecken herunterwirft oder besoffen fährt, ist die Gefahr gering. Will man sein Risiko senken, dann sollte man besser auf Sichtbarkeit achten (also möglichst nicht auf dem Radweg fahren) und seine Strecken passend planen! Gutes Material und allgemeine Vorsicht helfen viel. Zudem gilt mWn, dass Leute die viel fahren ein sehr viel geringeres Risiko haben. Angst hingegen ist ungesund!