Bei Bewerbung: Arbeitsverträge als Arbeitsnachweise?

6 Antworten

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Der Arbeitsvertrag ist das eine, das Arbeitszeugnis das andere Beweismittel für deine Tätigkeiten. Ein Personaler will wissen, was du gearbeitet hast und wie gut du warst. Er kauft keine Katze im Sack. Du hast einen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis, das auch positiv ausfallen sollte. Nimm sofort mit deinen früheren Arbeitgebern Kontakt auf und bitte sie, dir ein Zeugnis auszustellen, weil du es für eine Bewerbung benötigst. Du musst dich um so etwas künftig kümmern, denn du musst jetzt ohnehin den Zeitunterschied erklären.

elektrolurch123 
Beitragsersteller
 24.01.2017, 17:19

Bei meinem letzten Job habe ich danach gefragt (und sogar noch eine schriftliche Bitte dagelassen), aber der Chef hat's wohl trotzdem verpeilt...

BarbaraAndree  24.01.2017, 17:24
@elektrolurch123

Es gibt genügend Chefs, die gar nicht wissen, wie eine Beurteilung aussehen soll. Sie meinen es oft gut und schreiben Formulierungen, die nicht unbedingt von Vorteil sind.

Ich habe von Freunden sogar erfahren, dass die Chef darum gebeten haben, doch so ein Zeugnis vorzuformuieren. Das kann auch daneben gehen. Du kannst dir natürlich auch ein Zeugnis von Profis schreiben lassen. Die benötigen nur die Angaben über deine bisherigen Tätigkeiten, der Rest wird erledigt. Und dieses Formulierung übergibst du dann deinem alten Chef.

elektrolurch123 
Beitragsersteller
 24.01.2017, 17:44
@BarbaraAndree

Danke, die Möglichkeit, es selber zu schreiben (damit es schneller geht), hatte ich auch schon in Erwägung gezogen. Mal schauen, was es so für Angebote gibt, wenn man es von Dritten verfassen lassen will.

In Arbeitszeugnissen stehen ja anscheinend eh nur Lobhudeleien, wie aussagekräftig sind sie wirklich? Wie "schlimm" würde der Personaler es finden, anstelle eines Arbeitszeugnisses einen Arbeitsvertrag vorzufinden?

Erst einmal geht es darum, dass man überhaupt eines vorlegen kann.

eh nur Lobhudeleien

Da verwechselst du wohlwollende Formulierung mit positivem Inhalt.

wie aussagekräftig sind sie wirklich?

Ein gewiefter Personaler merkt sofort, woher in einem Zeugnis der Wind weht. Er sieht auch, ob es ein Profi oder ein Ungeübter geschrieben hat und wird das bei der Auswertung berücksichtigen.

Wie "schlimm" würde der Personaler es finden, anstelle eines Arbeitszeugnisses einen Arbeitsvertrag vorzufinden?

Das kann bei einem einzelnen Zeugnis unter besonderen Umständen noch akzeptiert werden. Bei mehreren Zeugnissen bedeutet das allerdings den KO.

Sonst muss ich jetzt erst mal hinter zwei, drei ehemaligen Chefs her rennen. 

Sieht so aus. Wirft übrigens kein besonders gutes Licht auf deine Organisationsfähigkeiten, dein Disziplin und dein Verhältnis zu Ordnungsprinzipien.

Und was das Hinterherrennen anbelangt: Bei Zeugnissen gilt, dass man sie einfordern muss. Der Arbeitgeber ist keineswegs verpflichtet, eines auszustellen und vielleicht auch noch nachzusenden, wenn keines verlangt wurde. Die "Schuld" liegt alleine bei dir.
 

elektrolurch123 
Beitragsersteller
 26.01.2017, 16:08

Danke. Klingt vielleicht blöd, aber bisher hat mich einfach niemand drauf hingewiesen, dass Dinge wie Arbeitszeugnisse überhaupt existieren. Vielleicht irgendwann mal, aber zu lange her, als dass ich mich dran erinnern würde. Wie gesagt handelt es sich um meine erste "richtige" Bewerbung.

Du benötigst in jedem Fall die arbeitszeugnisse. Kann sein, dass der Personaler deine Bewerbung ansonsten überhaupt nicht anschaut

SaVer79  24.01.2017, 17:21

Na ja....Einmal durchblättern, feststellen, dass die Bewerbung unvollständig ist.....weglegen. Das hilft dir aber auch nicht weiter....

elektrolurch123 
Beitragsersteller
 24.01.2017, 17:36
@SaVer79

Ok, ich verstehe schon den allgemeinen Konsens, und vor allem trifft das Argument zu, dass es auch aussehen könnte, als wollte man ein schlechtes Zeugnis unterschlagen...

elektrolurch123 
Beitragsersteller
 24.01.2017, 17:20

Anschauen wird er sie schon, die Arbeitszeugnisse sind ja erst im Anhang. Immer den Ball flach halten. Danke trotzdem für die Antwort.

im Arbeitszeugnis steht halt drinnen, was du in der Firma gemacht hast und wie dich dabei angestellt hast. Der Arbeitsvertrag sagt nur das du von dann bis dann in der Firma warst , wenig aussagefähig bei einer Bewerbung, wo der neue Chef ja wissen will, ob du schon mal in dem Bereich auf den du dich bewirbst, gearbeitet hast.

aribaole  24.01.2017, 17:14

Nicht von wann bis wann, sondern ab wann!

elektrolurch123 
Beitragsersteller
 24.01.2017, 17:23
@aribaole

Es waren bei mir bisher befristete Verträge, also steht dort auch "bis wann" drin. Die Tätigkeit ist relativ eindeutig und hat mit meiner jetzigen Bewerbung (auch mit allen folgenden) nicht viel zu tun.

Ein Arbeitsvertrag sagt nichts über die Arbeitsleistung, und der Zufriedenheit von deinen Chefs aus!