Geldnot trotz Arbeit?
Hallo ich mache mir Gedanken über die Umstände meiner Freundin 24 Jahre alt. Sie ist auf psychologischen Rat aus dem Elternhaus ausgezogen, da die Umstände dort nicht gut für sie waren.
Sie hat borderline und nach ihrem Studium für Modedesign (kein anerkannter Abschluss) im Einzelhandel Teilzeit gearbeitet. Mit dem ganzen Stress zuhause und der Unzufriedenheit im Job kamen bei ihr schwere Nacken Schulter und Rückenschmerzen (psychosomatisch).
5 Monate hat sie dann Krankengeld erhalten und sich seit dem Studium immer wieder bei diversen Stellen beworben in der Branche Kostümbildnerin Garderobiere etc.
Wie eben schon erwähnt ging es zuhause nicht mehr und sie hat eine Wohnung gefunden für 580€ warm.
Diese Wohnung hat sie zum 15.05 bezogen und direkt beim Jobcenter Bürgergeld beantragt. 94€ hat sie für die Zeit bis Ende Mai bekommen.
Am 5.06 hat sie endlich einen Job bekommen in dem Bereich der Sie so glücklich macht und in dem sie arbeiten möchte. Dort bekommt sie Netto 1600€.
sie muss täglich mit dem Auto 70km(hin) 70km(zurück) fahren was im Monat alleine schon knapp 400 Euro macht… 115 Euro Auto abbezahlen, 50 Euro Auto Versicherung 60 Euro Strom plus die 580euro Miete, da kommen noch weitere Sachen zu, die ich Morgen beifügen werde.
für mich stellt sich die Frage was sie machen soll und ob solche immensen Fahrtkosten nicht erstattet werden?
ich hoffe ihr könnt das geschriebene verstehen und wisst worauf ich hinaus will ansonsten werde ich morgen das Ganze nochmal strukturierter schreiben.
vielen dank !
7 Antworten
"Am 5.06 hat sie endlich einen Job bekommen in dem Bereich der Sie so glücklich macht und in dem sie arbeiten möchte. Dort bekommt sie Netto 1600€."
Geld ist nicht das wichtigste im Leben. Wichtig ist, das dieser Beruf sie erfüllt und das sie gerade mit Ihrem Borderline keinen Rückfall erleidet.
1600 € Abzüglich Wohn und Autokosten hat sie zwar nur noch 600 € über, das ist immer noch mehr, als einem ALG2/Bürgergeldempfänger zusteht, ggf kann sie hier sogar Wohngeld aufstocken.
Sollte sich der Job als richtige Entscheidung herausstellen, steht auch einem Umzug in Arbeitsnähe nichts im Weg.
Sollte sich herausstellen, das sie gut in Ihrem Job ist, dann kann sie sich natürlich auch auf die Suche nach einer besser bezahlten Stelle machen.
Ich wünsche deiner Freundin alles gute auf Ihrem selbst gewählten und geschafften Arbeitsweg.
Und wie gesagt, Geld allein macht auch nicht glücklich.
Dass man mit Modedesign nicht automatisch reich wird, ist klar. Wenn man gut ist und bereit, sich international reinzuhängen, kann man trotzdem etwas erreichen. Aber im Umland von Köln geht nicht wirklich viel.
1600€ finde ich recht normal für einen Berufseinsteiger in diesem Bereich. Damit kann man sich ein WG Zimmer in einer relevanten Stadt leisten und kommt über die Runden.m, hat etwas Budget für Reisen zu den wichtigen Modeevents. Wie gesagt, Modedesign bedeutet am Anfang viel Mobilität: Kopenhagen, Paris, Hong Kong, Berlin und Mailand. Wenn man sich ein professionelles Profil aufgebaut hat, kann man auch etwas sesshaft werden und man hat Chancen bei einem der deutschen OEM der Mode (x.B. Herzogenaurach: Adidas, Metzingen: Hugo Boss, …).
Vielleicht ist deiner Freundin noch nicht richtig klar, wie Modedesign als Beruf funktioniert. Wenn sie an einer privaten Wald- und Wiesenschule war, wo ihr das nicht vermittelt wurde, wird es sehr schwierig für sie werden.
Es klingt als ob alles zum Scheitern verurteilt ist von Anfang an und sie alleine sich nicht frei strampeln kann .
Die Eltern sind natürlich unterste Schublade ihr kein sorgenfreies Leben zu bieten .
Das Studium ohne anerkannten Abschluss , eh zum scheitern verurteilt , und die Branche bietet keine finanzielle Sicherheit
Der Job viel zu weit weg und unterbezahlt.
Nur Du sorgst Dich .
Das ist gut.
Vielleicht solltet ihr zusammen ziehen und Deine Eltern werden ihre Familie mit Dir und ihr gebt ihr den Halt den sie benötigt
Nach einem Studium 1600€ Vollzeit ist absolut unterbezahlt, da kannst Du auch im Supermarkt nebenan Regale einräumen
jain - zumindest ein Studium ohne staatliche anerkannten Abschluss, da würde ich schon eine Abstufung vornehmen. Vermutlich kann man in der Branche froh sein, in bestimmten Regionen überhaupt eine Stelle angeboten zu bekommen. Bei entsprechender Leistung kann doch das Gehalt noch steigen bzw. nachverhandelt werden
Da könntest Du auch eine Änderungsschneiderei aufmachen , das wird sich wohl mehr lohnen.
Hier muss eine Weiterqualifizierung her oder ein Job in einer Top Modefirma, die wohl in den Metropolen sind.
Heutzutage bekommst Du ein Shirt für 2,50 bei Primark
Die ganze Branche ist hinüber
Die Fahrtkosten für die Fahrten von und zur Arbeitsstätte macht sie natürlich steuerlich geltend! Ansonsten muss man Mitfahrgelegenheiten nutzen oder den ÖPNV, das geht dann zulasten der Bequemlichkeit, aber so ist das nunmal, das ist für Hunderttausende von Menschen in Deuschland Alltag.
Mit 24 J. muss man nicht mehr bei den Eltern wohnen, ich war damals froh, nach dem Abi raus zu sein! Und 580 Euro warm ist für eine Person noch im unteren Preisniveau.
Ich weiss nicht so ganz, wo das Problem ist? Ich sehe nicht, warum man sich da jetzt mehr als nötig selbst bemitleiden müsste. Es kann immer besser laufen, ja, aber auch wesentlich schlechter und das wird hier total ausgeblendet.
es wurden ja schon einige Tipps gegeben hier, ich habe auch noch einen:
Deine Freundin kann sich einen Freibetrag für die Km in die Lohnsteuerkarte eintragen lassen, dann muß sie nicht warten bis sie die gefahrenen Km bei den Werbungskosten in der Steuererklärung angibt und dann eine Rückzahlung bekommt, sondern sie hat monatl. einen höheren Nettoverdienst.
Antrag auf Lohnsteuerermäßigung | Freibetrag beantragen - Finanztip
Netto 1.600 Euro finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht unterbezahlt, allerdings ist der Aufwand, der dafür betrieben wird, einfach zu hoch.