Hohe Kassendifferenz am 3. Tag?
Guten Tag,
ich arbeite seit 5 Monaten als Aushile (5-10h die Woche) in einem hauptsächlich Drogerie-Bestückten Laden.
nun wurde ich vor einer Woche 20 Min an die Kasse angelernt (davor war ich nur für die Warenverräumung zu ständig). an dem Tag hatte ich nach 7h kassieren eine Differenz von -2.50€ (fand ich völlig ok für den ersten Tag).
Heute beim dritten Tag war ich morgens die ersten 4h an der Kasse. es gibt nur zwei kassen und die andere war nicht besetzt (waren nur zu zweit im Laden). Die Kollegin hat hinten das Lager geräumt während ich alleine im Laden war. ich war in vielen Situationen hilflos (bestimmte Kassensysteme, Laufband funktioniert nicht, usw…).
Obwohl ich nach Hilfe oft geklingelt habe, kam sie nicht oder erst 4 min später. ich war ziemlich im Stress und die Kundenschlange wurde immer länger. Zwischendurch haben sich 2-3 Kunden über ihr Wechselgeld beschwert, was ich versucht habe schnell im Kopf nachzurechnen (Geldlade musste in der Zeit ja schon geschlossen werden). Bei der Abrechnung der Schock: -19.20€.
Ein mitarbeiter meinte dass es sehr schlecht ist und meine Chefin wahrscheinlich ein ernstes und wütendes Gespräch suchen wird. Werde ich ermahnt oder gekündigt? Es war ja nix mit Absicht und mir fällt keine Situation ein von der ich bewusst während dem Wechselgeldvorgang wusste, dass die Rückgabe nicht korrekt war…
Bitte um Hilfe, bin sehr nervös und auch verängstigt
4 Antworten
Mache das so, wie das Eifelia geschrieben hat!
Aber auch wilees spricht einen wichtigen Punkt an:
Mankogeld
Der Arbeitnehmer muss für das zusätzlich übernommene Haftungsrisiko einen angemessenen wirtschaftlichen Ausgleich, die so genannte Fehlgeldentschädigung, die auch als Mankogeld bezeichnet wird, erhalten. Diese muss so bemessen sein, dass der Arbeitnehmer aus ihr notfalls ein auftretendes Manko voll abdecken kann.
1. Für einen Drogeriemarkt sind 19,20 € Umsatzverlust an einem Samstag ein winziger Betrag. Hast Du Dir mal überlegt, was die an dem Tag umgesetzt haben?
2. Für eine Kassiererin ist das zwar "viel" - aber Du bist ja (noch) keine Kassiererin, es war Dein zweiter (!) Tag an der Kasse, Du wurdest sage u. schreibe 20 Minuten angelernt und solltest dann am Hauptkampftag der Woche ohne Hilfe allein die Kasse stemmen!
3. Wenn Du tatsächlich "wütend" angesprochen wirst, dann: Aufrichten, Kopf hoch und Dir der Punkte 1 und 2 bewusst sein und dann:
"Frau Müller, ich weiß, dass fast 20 € Kassendifferenz für eine erfahrene Kassiererin ein No-Go sind, aber ich wurde bisher nur sehr kurz eingearbeitet, kannte etliche Kassenfunktionen noch gar nicht und musste die Arbeit an der Kasse, da die Kollegin hinten beschäftigt war und oft erst nach Minuten zu Hilfe kommen konnte, während gleichzeitig eine lange Schlange ungeduldiger Kunden an der Kasse stand, an einem Samstag vormittag fast ganz allein hinkriegen. Mit etwas mehr Übung werde ich da ganz bestimmt besser, aber unter den Umständen am vergangenen Samstag freue ich mich um ehrlich zu sein, dass es nur 20 € waren. Ich kenne das Problem mit dem Fachkräftemangel, aber Samstags nur zu zweit im Laden, eine Kraft davon im Lager und die Anfängerin allein an der Kasse - das war halt sehr schwierig.
Und steh dazu! Denn genau so ist es. Du bist hier das Opfer, nicht die Schuldige!
Ich spreche aus Erfahrung. Ich hab als Studentin im Kaufhof im Lebensmittelbereich als Kassiererin gejobbt. Rechts und links von mir saßen Frauen, die taten das seit 20 und mehr Jahren und haben sich schon bei 10 Pfennig Differenz aufgeregt, denn an 99 von 100 Tagen hatten die tatsächlich 0 Differenz (und wir haben damals noch alle Preise und Warengruppen von Hand eingegeben). Ich hab mir diesen Schuh nie angezogen. Hätte der Abteilungsleiter nur 0-Differenzen haben wollen (was er gar nicht wollte!) dann hätte er ja einen Profi anheuern oder mich zum Lehrgang schicken können.
An einem Samstag kamen damals drei mal die von der Zentralkasse, um die Scheine abzuholen, 40.000 DM Umsatz pro Kasse war da nix - und Kassen gab es 5. NUR in der Lebensmittelsbteilung, in einer Stadt < 50.000 EW.
Nein. Und wenn, würde ich (!) an Deiner Stelle ab dem nächsten Tag nach einem anderen Job Ausschau halten.
Du musst den Betrag nicht aus persönlicher Tasche zahlen , da Du schlicht überfordert warst.
Kassenfehlbeträge?
Wer und wie jemand für einen Schaden haftet, hängt im Falle eines Kassenfehlbetrages vom Grad der Fahrlässigkeit ab: Bei leichter Unachtsamkeit haftet das Personal nicht. Stellt der Betrieb mittlere Fahrlässigkeit fest, erfolgt eine anteilige Haftung.16.05.2022
https://www.b2b.de › kasse-stimmt-...
Was passiert, wenn die Kasse nicht stimmt? Fehlbeträge vermeidenDie
Nachdem Du vertraglich vemutlich kein Mankogeld erhältst, kann von Dir auch kein Schadenersatz gefordert werden.
👌👍👌👍👏👏👏