weniger Trinkgeld bei schlechtem Service?
ich habe immer Bedenken, wenn ich schlecht bewirtet werde und dann wenig Trinkgeld geben soll. Die Bedienung muss ja davon leben.
Ist es ok, wenn man wenig Trinkgeld gibt, wenn der Service schlecht war? Wie macht ihr das?
5 Antworten
Schlechte Leistung, kein Extrageld. So einfach ist das.
Es ist doch sowieso eine Sonderstellung in der Gastronomie, dass ein Trinkgeld extra gegeben wird und auch in die schlechten Löhne dieser Branche einkalkuliert ist.
Aber gut, üblich und man kalkuliert es ja auch bei Restaurantbesuchen schon ein.
Aber wenn eine Bedienung pampig ist, oder kumpelhaft, gibt es schon mal wenig, oder ncihts. Ebenso, wenn das Essen mies ist. Aber da bin ich ggf. zu kompromissen bereit, weil die Bedienung ja ncihts für die Speisen kann. Also wenn es nciht schmeckt, aber die Bedienung gut war, sich ggf. bei wirklich kaum genießbaren Speisen um Ersatz bemühte, gibt es trotzdem reichlich.
Die Bedienung muss ja davon leben.
Für D wäre das ein Trugschluss. In D ist zumindest im Restaurantgewerbe das Gehalt/der Lohn im Rechnungsendbetrag stets enthalten. Kein Gast ist verpflichtet, mehr als den Rechnungsbetrag zu zahlen. Wenn man mehr als den Rechnungsbetrag zahlt, dann ist das ein Extra für die Bedienung, sogar steuerfrei (wenn man mal von garstigen betriebsinternen Regelungen absieht).
Wie macht ihr das?
Soll das eine - hier regelwidrige - Aufforderung zum Chatten sein? Ich mache das natürlich richtig:-)) Das evtl. gewährte Trinkgeld richte ich nicht nur nach dem Service, sondern auch nach dem präsentierten Produkt. Insb. wenn der Küchenservice nicht funktioniert hat, dann wird das bei der "Trinkgeldabrechnung" angesprochen.
In den USA ist die Situation anders. Hier lebt die Bedienung "vom Trinkgeld". Aber das ist ein anderes Thema.
Ist es ok, wenn man wenig Trinkgeld gibt, wenn der Service schlecht war?
Das ist absolut nicht OK! Wenn ich schlecht bewirtet werde, gebe ich keinerlei Trinkgeld und prüfe das Wechselgeld sorgfältig auf Vollständigkeit.
Ach, für die Jüngeren hier:
Ja, es ist wahr: Früher hat man wirklich (!) mit Mark und Pfennig bezahlt.
Das waren noch goldene Zeiten! Heute wäre der Minimalbetrag fürs Trinkgeld ein Cent und damit fast doppelt so hoch!
na dann nehmen wir mal an, dass ein 10er gegen wurde :)
@Privatier59: guter Einwand. Finde ich gut. Ich werde auch sorgfältig nachzählen das nächste Mal :)
In allen möglichen Regionen dieser Welt werden 5-15% Trinkgeld erwartet - nur in Nordeuropa sind die Regeln etwas anders, da die sog. "Service Charges" mit einem höheren Gehalt für das Personal bereits in den Rechnungen enthalten sind. Manchmal wird diese "Service Charge" auch explizit ausgewiesen oder als Währungsbetrag automatisch zum Rechnungsbetrag addiert (dann auch ggf. ein fester Betrag pro Gedeck). In vielen anderen Ländern ist das Trinkgeld jedoch im Gegensatz zu den nordeuropäischen Ländern ein wesentlicher Bestandteil des Einkommens des Personals. Besonders frech finde ich es dennoch, wenn bereits auf dem Tisch ein Schild oder in der Speisekarte vermerkt steht "gratuity not included" :-)
Wenn der Service schlecht war, werde ich also eher kein Trinkgeld geben. Wenn alles ok ist, werden es um die 5%. Wenn alles sehr gut war, werden es 10-15% - je nach Land.
Man sollte nicht zu viel Trinkgeld geben, da dies überheblich wirken kann.
Ach ja: und willst Du dem italienischen Kellner signalisieren, daß sein Service unterirdisch war und Du viel zu lange auf das Essen warten musstest, dann gibst Du nicht kein Trinkgeld, sondern nur 10 Cent oder so :-)
Das Trinkgeld muss sich die Bedienung verdienen. Durch guten Service. Die meisten Kellner verdienen nur durch Umsatzbeteiligung und haben kein Fixgehalt. D.h .wenig Umsatz, wenig Lohn.
Ich hab mal ne besonders anderweitig begabte Kellnerin gehabt. Die Rechnung war 8,33 DM. Ich sagte so "Machen Se 9,56 draus."
Die kam tatsächlich mit 44 Pfennig wieder.